Gegen 6:00 Uhr klingelte mein Wecker. Ich stellte ihn sofort aus, heute war ich nicht bereit dazu in die Schule zu gehen, viel zu groß war die Angst vor meiner Klasse. Was sollte ich nur tun? Leise klopfte es an der Türe und ein paar Sekunden später kam mein Vater rein. „Hey, es ist schon spät. Du musst aufstehen." Er lächelte mich leicht an. „Ich bin krank. Ich bleib heute daheim." Mit diesen Worten drehte ich mich um und machte meine Augen wieder zu. „Erkältet klingst du nicht, hast du Fieber? Ist dir schlecht?" Er klang leicht besorgt und setzte sich an den Rand meines Bettes. Seine Hand wanderte zu meiner Stirn. „Fieber hast du keines. Louane, was ist?" Jetzt öffnete ich meine Augen wieder und drehte mich zu ihm. „Mir ist schlecht." Mehr bekam er von mir nicht zu hören, denn sofort drehte ich mich wieder auf die andere Seite und schloss die Augen. Er seufzte, stand aber auf.
Ich schlief bis in den späten Mittag, doch ausgeruht fühlte ich mich nicht. Nur langsam schlug ich die Bettdecke weg und machte mich auf den Weg nach unten. „Guten Morgen, Lou", Jaqueline lächelte mich kurz an, widmete sich danach aber direkt wieder ihrer Zeitschrift. „Ich geh gleich arbeiten, dann sind du und Alex hier alleine." Ich gab ein Brummen als Bestätigung ab. Na super. Wie auf Kommando kam Alex durch die Türe. „Hey ihr", er strahlte. „Warum so gute Laune?" Jaqueline streckte eine Augenbraue in die Höh. Alex zuckte nur mit den Schultern, strahlte aber weiter. „Franco meinte, dir ist schlecht. Willst du was dagegen?" Jetzt sah Jaqueline mich an. „Ne schon gut." Ich lächelte zaghaft, war mir aber sicher, es sah sehr erzwungen aus, denn Alex schaute mich stirnrunzelnd von der Seite an. „Okay, dann mach ich mich mal auf den Weg. Bis später." Jaqueline stand auf und ein paar Augenblicke später schloss sich die Haustüre. Ich saß mittlerweile auf dem Sofa und schaute fern, doch irgendwie kam nichts, was mich sonderlich interessierte. „Lou, können wir kurz reden?" Nahm ich die Stimme von Alex wahr. Ich seufzte, nickte aber schließlich und er setzte sich neben mich. „Ich fühle mich nicht wohl dabei, deinem Vater nichts zu sagen. Außerdem hast du heute schon wieder noch nichts gegessen. Wann hast du das überhaupt das letzte Mal? Ich weiß es schon gar nicht mehr. Und jetzt willst du nicht in die Schule. Und dann das mit deinem Arm und der blaue Fleck von vor ein paar Wochen. Ich mach mir einfach Sorgen um dich." Besorgt musterte er mich. Ich wusste nicht sofort was ich sagen sollte. Wie redete ich mich da raus? Was konnte ich am Besten sagen? Was würde ihn davon überzeugen, dass alles okay ist? „Lou?" Er klang eindringlich. „Mir geht es gut. Wirklich." Das waren wohl nicht die überzeugenden Worte, denn Alex verdrehte seine Augen und seufzte. „Dann kann ich deinem Vater ja davon erzählen, dir geht's ja gut." Ich schüttelte so heftig mit meinem Kopf, dass mir schwindelig wurde. „Nein auf gar keinen Fall."
„Dann musst du mit mir reden, Lou. Ich weiß einfach nicht was ich machen soll." Ich überlegte mir, einen indirekten Teil der Wahrheit zu sagen. „Ich habe mich am Türrahmen gestoßen, das habe ich dir doch auch gesagt. Wegen dem Essen, mein Hungergefühl ist zurzeit nicht wirklich da, aber ich zwinge mich ja trotzdem manchmal etwas zu essen. Es ist nur schwierig für mich. Und ja, heute hatte ich keine Lust auf Schule. Ist das denn so schwer zu denken? Jeder Teenager hat mal keine Lust. Und das mit dem Arm war eine einmalige Sache." Ich schaute ihn an, in der Hoffnung, er würde mir glauben. „Und wieso durfte ich dann deine Klinge nicht nehmen?" Er glaubte mir nicht. Na toll. „Weil ich dachte, dass ich sie brauche. Das ist aber nicht mehr der Fall."
„Gut, dann können wir direkt hoch gehen und du gibst sie mir." Leicht zögerlich stand ich auf und er folgte mir. Wenn ich das jetzt nicht tat, würde er mir niemals glauben. Ich holte die Klinge aus dem kleinen Versteck in meinem Schreibtisch und gab sie ihm. Zufrieden lächelte er und macht sich auf den Weg nach unten. Im Türrahmen drehte er sich noch einmal um. „Wenn irgendwas ist, kannst du immer mit mir reden. Ich mach jetzt was zu essen." Ich nickte und lächelte. Diesmal ein ehrliches.Wie gefällt euch mein Schreibstil? :)
Man liest sich im nächsten Teil <3
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ASDS_Leben in der WG
RandomLouane, Lou gennant, zieht mit ihrem Vater (Franco Fabiano) um. Ihre Mutter kennt sie nicht und sie ist Einzelkind. Sie wohnen in einer WG mit seinen Arbeitskollegen. Lou ist sehr schüchtern, öffnet sich kaum. Auch als das Mobbing in ihrer neuen Sc...