Doch wenig später klopfte es an meinem Zimmer und Alex streckte seinen Kopf in die Türe. „Ähm hey", er zögerte kurz, trat dann aber rein. „Was ist?" fragte ich leicht gereizt. Doch er ließ sich nicht verunsichern und setzte sich neben mich. „Ich ähm, ich wollte nur mal nachfragen, ob alles okay bei dir ist." Er schaute mich an, doch ich schaute schnell weg. „Ja klar", antwortete ich etwad zu schnell. Er schaute mich besorgt an. „Darf ich mir deinen Oberarm mal anschauen?" Jetzt schaute ich wieder hoch. „Nein, wieso? Da ist doch nuchts dran. Jedem ist das bestimmt schon mal passiert." Genervt stand ich auf und ließ ihn in meinem Zimmer alleine zurück. Ich ging schnellen Schrittes ins Bad, lehnte mich sitzend zurück und fing an zu weinen. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Mein Blick fiel auf einen Rasierer. Eine alte Klassenkameradin hat sich selbstverletzt. Sie meinte, es würde helfen. Ich griff nach dem Rasierer, sperrte vorsichtshalber die Badtür ab und entfernte die Klinge. Leicht zog ich damit über meinen Arm. Es blutete leicht und tat weh. Der Schmerz ließ mich alles vergessen und es tat unglaublich weh. Als es an der Tür klopfte, zog ich meinen Ärmel drüber, nahm den Rasierer und die Klinge und packte ihn in meine Hosentasche. Als ich aufschloss ging Alex an mir vorbei, doch nicht ohne mich noch komsich und besorgt anzuschauen. Er hatte gesehen, dass ich weinte, da war ich mir sicher.
Dieser Ablauf ging mehrere Wochen. Ich stand auf, ging in die Schule, bekam blöde Kommentare, kam heim, machte Hausaufgaben, verletzte mich, ging schlafen. Mine Verletzungen wurden immer tiefer, da ich diese Situation nicht mehr aushielt. Doch nach draußen hin war ich immer glücklich. Ich lachte und versuchte meinen Vater und die Anderen davon zu überzeugen, dass es mir gut ging. Doch alles andere war der Fall... Erzählen tat ich das aber keinem und hatte es auch nicht vor. Mein Hunger war irgendwie auch nicht mehr da. Mein Vater rief mich gerade zum Abendessen runter, als ich mitteilte, dass ich keinen Hunger hatte. Alle aßen schon und ich saß nur da und sah auf meinen leeren Teller. „Schon wieder nicht?", kam es von Jaqueline. „Was meinst du?", mein Vater streckte fragend eine Augenbraue hoch. „Heute Mittag hat sie auch schon nichts gegessen." Und plötzlich lagen alle Augen auf mir. Wie unangenehm!
„Stimmt, gestern das Gleiche." Mischte sich jz auch noch Alex ein. Und von Phil kam eine Zustimmung. „Seit wann?", fragte mein Vater an sie gewannt, nicht mal mehr anschauen tat er mich. Dabei ging es ja hier um mich! „Also mir ist das schon vor zwei Wochen aufgefallen." Paul mischte sich also auch noch ein. „Ja das kommt hin." Meinte Jaqueline und wieder nickten alle zustimmend. „Das habe ich nicht gemerkt." Mein Vater schaute traurig zu Boden. „Du musstest auch viel arbeiten, mach dir keine Vorwürfe." Alex nahm in leicht in den Arm, doch ließ schnell wieder von ihm ab, als Jaqueline das Wort ergriff. „Was ist los?" Sie schaute mich besorgt an. „Ich weiß es nicht, ähm, ich hab einfach keinen Hunger. Das ist doch keine große Sache." Ich blickte mich unsicher um. Niemand schien wirklich überzeugt. „Lou du sagst mir jetzt sofort wieso du nichts mehr essen willst!", mein Vater schaute mich streng an. „Ich hab doch gesagt, ich habe einfach keinen Hunger." Wütend stieß ich meinen Stuhl zurück, er flog um, doch ich dachte gar nicht erst daran ihn aufzuheben, sondern lief hoch in mein Zimmer. Auf die Rufe meines Vaters reagierte ich gar nicht erst. Ich lief ins Bad, nahm meine Klinge und zog sie mehrmals über meinen Arm. Dieses Mal der Linke, da der Rechte schon zu voll war. Ich erschrak als es klopfte und ich Alex's Stimme wahrnahm.
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ASDS_Leben in der WG
RandomLouane, Lou gennant, zieht mit ihrem Vater (Franco Fabiano) um. Ihre Mutter kennt sie nicht und sie ist Einzelkind. Sie wohnen in einer WG mit seinen Arbeitskollegen. Lou ist sehr schüchtern, öffnet sich kaum. Auch als das Mobbing in ihrer neuen Sc...