18. Teil

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Etwas unsicher schaute ich nach unten und dann wieder zu ihm. „Ich kann nicht mehr", flüsterte ich. „In der Schule", meine Stimme versagte. Ich räusperte mich. „Die blauen Flecken", ich guckte Alex an, er musterte mein Gesicht. „Sie kommen von meinen Klassenkameraden", meine Stimme brach und ich fühlte mich erleichtert. Erleichtert endlich etwas gesagt zu haben. Mein Vater atmete laut aus. Er wechselte einen Blick mit meinem Vater. „Wir gehen zur Polizei, sofort." Ich wusste, es war die beste Entscheidung, deshalb nickte ich und stand langsam auf. „Es wird alles gut", sagt Alex in meine Richtung. Wieder nickte ich.
Auf der Polizeiwache machte ich eine Anzeige und als wir wieder draußen war, fühlte ich mich zum ersten Mal seit Monaten wieder einigermaßen gut. Mein Vater schickte mich zur Therapie. Ich ging einmal die Woche. Die Schule wechselte ich und auf meiner neuen Schule war alles so viel besser. Ich wurde akzeptiert und fand Freunde. Suizidgedanken hatte ich keine mehr. Die Therapie halt, doch manchmal konnte ich dem Druck nicht standhalten und griff zur Klinge. Es war immer ein Rückschritt, doch danach machte ich zwei Fortschritte mehr. Es war ein auf und ab, doch was ich wusste: Es lohnte sich zu leben!

ASDS_Leben in der WGWo Geschichten leben. Entdecke jetzt