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Dusk Till Dawn - Kirsten Collins

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Am nächsten Morgen schlug ich die Augen auf - und schloss sie gleich wieder. Die Sonne brannte viel zu hell vom Himmel. Ich setzte mich auf und es raschelte. Die Blätter auf dem Waldboden knisteten, als ich die Decke zurückschlug. Ich schloss die Augen und atmete die kühe Luft ein. Es roch immer noch etwas nach Rauch, obwohl das Lagerfeuer schon lange erloschen war.

Wir packten unsere Sachen zusammen und ich wappnete mich für das Gespräch mit Königin Frigga. Gestern abend war ich zu dem Schluss gekommen, dass ich mit ihr reden musste. Ich mein, ich hatte Lokis Schicksal geändert oder? Er wusste jetzt alles, was passieren würde. (Na ja fast alles.)
Und wir hatten uns geküsst. Noch bevor es eigentlich geplant gewesen war. Wenn das sein Schicksal nicht änderte, wusste ich auch nicht.

Ich rollte die Decke auf und sah zu Loki hinüber. Er starrte gedankenverloren auf die kalte Feuerstelle. Wahrscheinlich dachte er über seine Zukunft nach. "Hey" murmelte ich. "Alles in Ordnung?"
Er sah mich nachdenklich an. "Du könntest bleiben.", sagte Loki ohne Zusammenhang. "Du könntest Prinzessin von Asgard werden und für immer hier bleiben."
"Was?" Ich erstarrte mitten in der Bewegung. "War das gerade ein Antrag!?"

Loki lachte nur und hob die Augenbrauen.
Für eine klitzekleine Sekunde zog ich es in Erwägung. Prinzessin von Asgard. Für immer hier bleiben. Mit ihm.
Ich schüttelte den Kopf. Es ging nicht. Das wusste ich. Ich musste zurück in meine Zeit. Ich rückte näher an ihn heran und drückte seine Hand. "Du weißt, dass das nicht geht.", flüsterte ich. Er sah mich fast traurig an. "Du wirst also wieder in deine Zeit zurückkehren?"
"Es muss sein. Damit du leben kannst."

Loki sprang auf die Füße. "Das ist mir egal! Wieso musst zu zurück in deine Zeit, damit ich vielleicht überlebe und wir uns vielleicht wiedersehen? Du kannst auch gleich hier bleiben!"
Ich sah zu ihm auf. Kaute auf meiner Unterlippe. Die Verlockung war groß, aber ich wusste, das es falsch war. Es fühlte sich noch merkwürdiger an, als sein Schicksal zu ändern und ihn somit vor Thanos zu retten. Ich erhob mich. "Loki es geht nicht. Bitte versteh das.", bat ihn verzweifelt. Er seufzte und senkte den Kopf. Dann nahm er meine Hände und sah mir fest in die Augen. Sein Blick bohrte sich in meine Seele. "Versprich es mir. Versprich mir, dass wir uns wiedersehen, wenn du zurück in deiner Zeit bist."

Ich konnte für nichts garantieren. Ich hatte keine Ahnung, ob es geklappt hatte oder klappen würde, doch nich nickte. "Ich verspreche es." Zärtlich drückte Loki seine Lippen auf meine.

Friggas Dienstmädchen öffnete die Tür und ich betrat zum ersten Mal den königlichen Gemeinschaftsraum. Es war ein halber Saal. Der riesige Raum war rund, mit Bücherregalen und hohen Fenstern gesäumt. Ein Tisch mit Obst stand in der Mitte. Sessel und Sofas gruppierten sich an der linken Seite. Die Königin erhob sich von ihrem Stuhl, als sie mich saß. Ihr sturmfarbenes Kleid schmiegte sich wie eine Flüssigkeit um ihre Beine.
"Meine Liebe", die Königin lächelte und trat auf mich zu. "Wie geht es dir?"

"Es-", ich hielt inne. Wie ging es mir? Ich war froh, Lokis Zukunft geändert zu haben, aber gleichzeitig todunglücklich, weil ich ihn schon wieder verlassen musste.
"Ganz gut, danke."
Sie legte mitfühlend einen Arm auf meine Schulter. "Ich weiß, es muss schwer für dich sein. Aber ich vertraue dir und ich weiß, dass du deiner Aufgabe gerecht werden wirst."

Ich sah sie an. "Das ist es ja!" Wir setzten uns auf eines der Sofas und ich warf verzweifelt die Arme in die Luft.
"Ich habe ihm alles erzählt, über seine Zukunft. Ich habe sein Vertrauen, wir verstehen und super. Wir-"
Ich wurde rot. "Wir haben uns geküsst."

"Oh Liebes!", Frigga drückte meine Hand. "Ich bin so stolz auf dich."
Meine Brust schwoll an vor Dankbarkeit. "Dennoch, ich... Ich weiß nicht, ob es reicht. Ob ich sein Schicksal geändert habe." Ich sah sie an. "Ich muss zurück in meine Zeit und es herausfinden!"
Frigga legte bedauernd den Kopf schief. "Oh, ich fürchte, das wird nicht reichen."
Ich starrte sie entsetzt an. "Was!?"

Frigga seufzte.
"Ich habe zwischendeuch mit den Nornen Kontakt aufgenommen. Heute beim Abendmahl wollte ich dir davon berichten." Sie sah auf. Ihre Augen waren gefüllt mit Bedauern. "Man kann sein Schicksal nur ändern, wenn man ein Ereignis seiner Lebenseit ändert. Es tut mir Leid, ich wünschte, ich hätte es dir früher erzählen können." Sie schüttelte besorgt den Kopf und ihre Ohrringe wackelten im Takt.
Ich blinzelte verwirrt. "Aber... Aber ich hab doch jetzt schon etwas geändert. Was muss ich denn noch tun?"

"Die Nornen waren nicht sehr spezifisch, was ihre Angaben betraf." Die Königin sah mich fest an. "Aber du musst in bestimmte Vorkommnisse seines Lebens reisen. Mit Loki. Nur ihr zusammen könnt Ereignisse seiner Zeitlinie verändern."
"Das klingt kompliziert. Wie soll ich das anstellen?"
Lokis Mutter deutete auf die Kette mkt dem Runenstein, die ich immer um meinen Hals trug.
"Diese Rune war nicht nur für eine Reise gut."
"Ihr meint, so wie ich herkam, kann ich durch die Zeit reisen!?" Ich betratete den Runenstein voller Ehrfurcht.
"Das meine ich."

"Und woher sollen wir wissen, welches Ereignis geändert werden muss? Und wie soll kontrollieren wo und wann wie landen?"
"Der Stein wird wissen, wohin er euch schicken soll.", sagte Frigga mit sanfter Stimme.
Ich sah sie an. "Es ist die einzige Möglichkeit, nicht wahr?"
Sie senkte den Blick. "Die Einzige von Bedeutung."
Ich atmete tief durch. "Dann werden wir es tun."

12 Months & A Loki 3Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt