Kapitel 7 - My favorite color is green now

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Ich wachte mitten in der Nacht auf. Der Mond stand hoch am Himmel und schien durch einen kleinen Spalt bei den geschlossenen Fensterläden herein. Langsam, bedacht darauf Bruno nicht zu wecken, stand ich auf und öffnete das fester. Der kühle Nachtwind umhüllte meinen Körper und ich atmete entspannt aus. Encanto war so wunderschön bei Nacht... und das obwohl mein Zimmer nach hinten heraus auf den Berg zeigt! Vorsichtig kletterte ich auf die Fensterbank und setzte mich so hin das meine Beine raus baumelten. Das tat ich gerne wenn ich nachts aufwachte. Es vermittelte mir ein gewisses Gefühl von Freiheit wonach ich 16 Jahre lang verzweifelt gesucht hatte. Im Mondschein waren meine Narben an den Handgelenken deutlicher zu sehen als am Tag. Es klingt vielleicht komisch aber ich mag meine Narben... sie zeigen das ich trotz dieser schweren Zeit in meiner Kindheit niemals aufgegeben habe. Und schließlich habe ich es ja bis hierher geschafft. Meine Gedanken wurden durch zwei arme unterbrochen die sich von hinten um meine Hüfte legten. „Was machst du hier?" Brunos Stimme war leicht rauer als normal was mir eine angenehme Gänsehaut verpasste. „Den Mond anschauen." sagte ich und lehnte mich nach hinten gegen seine Brust. Er legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab und wir verharrten so ein paar Minuten bis er mir einen Kuss auf die Wange gab und mich hochhob. „Lass und wieder schlafen gehen." am Bett angekommen legte er mich hin, schloss das Fenster und gesellte sich zu mir. Mit seinem Arm zog Bruno mich an sich ran was sich als sehr gemütlich herausstellte. „Schlaf gut, Cariño" seine Worte hallten in meinem Kopf umher. Hab ich schonmal erwähnt wie süß er ist?! „Du auch". Am nächsten morgen wachte ich auf und fand ein leeres Bett vor. Gerade als ich panisch aufspringen wollte sah ich Bruno umgezogen aus dem Bad kommen. Erleichtert atmete ich aus. Was dachte ich denn was passiert wäre? Naja ist ja auch egal. „Guten Morgen" er lächelte mich an und gab mir einen Kuss. „Morgen~ was ist der Plan heute?" „Erstmal sollten wir dafür sorgen das Mirabel dich kennenlernt. Dann müssen wir einen Ort finden an dem du ihr die Zukunft voraussagen kannst... was danach geschieht weiß ich nicht." Bruno nickte und half mir aus dem Bett. „Na dann los." Mirabel zu finden war kein großes Problem eher war es Camilo der mich andauernd reinlegen wollte. Doch als dieser seiner mutter Pepa helfen sollte konnte ich endlich mit der echten Mirabel in mein Zimmer gehen. Kaum war die Tür abgeschlossen kam Bruno wieder aus dem Bad in dem er sich versteckt hatte falls jemand anderes ins Zimmer kam. Die beiden lernten sich kennen aber natürlich erzählten Bruno und ich Mirabel nichts von uns. Es wäre besser wenn es erstmal niemand weiß... besonders weil Dolores uns hören könnte und es überall herumerzählen würde. Wobei die Tatsache das Bruno wieder da wäre wohl die weniger schockierende wäre als die das wir zusammen sind. „Jetzt brauchen wir nur noch einen Ort..." sagte Mirabel doch Bruno unterbrach sie. „Den hab ich schon. Als Cora gerade weg war um dich zu holen hat mein Amigo hier" er zeigte auf seine Ratte. „Alles dem lieben Antonio erzählt der daraufhin herkam. Wir werden sein Zimmer benutzen." Etwas sprachlos schauten Mirabel und ich den braunhaarigen vor uns an. „....gut.... Dann wäre ja alles geklärt..." sagte ich und wir machten uns auf den Weg zu Antonios Zimmer. Es war etwas kompliziert Bruno dort hin zu bekommen da heute aus einem unerklärlichem Grund jeder im Haus war. Aber irgendwie, fragt mich nicht wie, haben wir es dann doch geschafft. Als die beiden dann schließlich im Sandkreis saßen gesellte ich mich auf Wunsch von Mirabel dazu. Allerdings setze ich mich nur links an die Seite um die beiden nicht zu stören. „Bist du dir sicher das du das machen willst? Am Ende sagst du nur wenn etwas schief geht ‚Bruno lässt böse Dinge geschehen! Er ist so gruselig und hat meinen Goldfisch umgebracht!'" Er schien verängstigt. Wie gerne ich ihn jetzt umarmt hätte. „Ich glaube nicht das du schlimme Dinge geschehen lässt. Das glaubt niemand hier." dabei deutete sie auf mich. Als Bruno mich anschaute lächelte ich ihm nur aufmunternd zu und hoffte das würde ihm helfen. Antonio gab ihm sein Stofftier als mentale Hilfe und brachte sich in Sicherheit da es gleich stürmisch werden würde. Nachdem er eine Handvoll Salz über seine Schulter geworfen hat zündete er das Laub an und entflammte mit einem Stock die andern vier Feuer. Dann reichte er Mirabel die Hände und schloss seine Augen. Der Sandkreis begann teils grün zu leuchten und bildete eine Art rotierende Kugel um und herum. Als Bruno seine Augen wieder öffnete verlor ich mich komplett in ihnen. Dieses leuchtende grün brannte sich in mein Gehirn und wollte mich nicht mehr loslassen. Plötzlich schien genau dieses grün meine Lieblingsfarbe geworden zu sein. Erst als er „folge dem Schmetterling!" rief kehrte ich wieder in die Realität zurück. Der letze Teil der Vision zeigte Mirabel und eine weitere Person vor der Kerze in einer Umarmung. Langsam konnte Bruno erkennen wer es sein sollte und als auch ich es erkannte musste ich mir das Lachen verkneifen. „Isabella?!" kam es auch schon entsetzt von Mirabel. „Deine Schwester! Das ist großartig!" sagte Bruno und bekam nur ein aggressives Knurren von der Brillenträgerin zurück. Daraufhin warf er die Vision mit den Worten „jedes Mal" weg und sie zerschellte auf dem Boden in viele kleine Teile.

Bruno x OC (Encanto)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt