PROLOG

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 PROLOG 

"The most terrible thing about it is not that it breaks one's heart—hearts are made to be broken—but that it turns one's heart to stone." - Oscar Wilde (irischer Schriftsteller, Dichter) 

„Malik!", mein Rufen übertönte beinahe die laute Partymusik, welche aus dem Inneren des Clubs dringt. Ich schnaufte und hielt mir leicht meine Seiten, während ich versuchte mit dem dunkelhaarigen Jungen Schritt zu halten.

„Jetzt bleib doch mal stehen!", sagte ich mit keuchendem Atem und hielt ihm energisch am Ärmel seines Hemdes fest, um ihn somit am Gehen zu hindern.

„Ich weiß, dass ich gerade Mist gebaut habe...", murmelte ich zögerlich und ein zorniger Blick traf mich sogleich im nächsten Moment.

Malik zog sich hastig seine abgetragene Jeansjacke mit den zehntausend angenähten Patches über das weiße Hemd, welches er sich von mir ausgeborgt hatte und sah mich wütend an. Trotzdem konnte ich nicht verhindern, dass ich ihn immer noch mehr als anziehend fand...

Seine dunklen Haare, welche ihm in sanften Wellen auf seine Schultern fielen... Seine hellbraunen Augen, welche mich immer noch aufgebracht anstierten und seine karamellfarbene Haut, welche selbst im kühlen Schein der Straßenlaterne der Seitengasse zu leuchten schien.

„Was gibt's denn,[style] Nathaniel [/style]?", fragte mich Malik spöttisch und ich registrierte, wie gespielt nasal er die vollständige Form meines Namens auszusprechen versuchte. Er wusste haargenau, wie man mich auf die Palme bringen konnte.

Schon bei diesem Wohlfahrtsprojekt in der ranzigen Suppenküche mitten in Brooklyn, zu dem mein reizender Vater mich zwangsweise verpflichtet hatte, hatte es mich unter anderem tierisch genervt, dass der attraktive Junge mit der gebräunten Haut mich jede Woche nahezu angestrahlt hatte, als ich ihm diese ekelige Pampe mithilfe des Schöpflöffels auf den Teller geknallt hatte.

Und immer hatte er mir unterschwellig das Gefühl gegeben, dass er sich über mich und meine Unbeholfenheit bezüglich meiner nicht vorhandenen Kochfähigkeiten äußerst gut amüsiert hatte.

Aber ich musste ja zugeben, dass ich so etwas in meinem reichen Elternhaus nie gelernt hatte. Mein Vater verdiente als Börsenmakler in der Wall Street mehr als gut und die Ferien während meiner Kindheit hatte ich abseits unseres New Yorker Appartements auf der Upper East Side in den sonnigen Stränden von South Hampton verbracht.

Und für solche simple Haushaltssachen besaßen wir mehr als genug Angestellten, die sich für mich die Finger schmutzig machen würden.

Dennoch hatte er mein Engagement geschätzt und hatte sich freundlich mit mir unterhalten, obwohl ich mehr als abweisend zu ihm anfangs gewesen war... Malik hatte sich mit seiner offenen und oftmals auch unverblümten Art und Weise zuerst in meine Gedanken geschlichen.... Und später auch in mein Herz....

Seit dem Tod meiner Mutter vor vielen Jahren hatte ich mich nicht mehr so glücklich und lebendig gefühlt... Mit meinem Erzeuger pflegte ich eher einen kühlen Umgangston und mit meiner Stiefmutter sowie meinen kleinen Halbgeschwistern kam ich ohnehin schlecht zurecht...

„Wieso bist du vorhin eigentlich plötzlich abgehauen? Ich dachte, dass wir heute zusammen mit ein paar von meinen Freunden gemütlich feiern...", meinte ich dann und sah den gebräunten jungen Mann aufmerksam an. Innerlich zerfloss ich beinahe vor Nervosität, denn insgeheim wusste ich genau, weshalb Malik aus dem Diamonds gestürmt war.

Ich hatte es verbockt... Und ich musste es unbedingt wieder geradebiegen.

Mein Herz klopfte unruhig in meiner Brust und ich bemerkte, wie Malik die Arme vor seiner Brust verschränkte. Er blickte mir tief in die Augen und ich wäre am liebsten diesem investigatorisch anmutenden Blick meines Gegenübers ausgewichen.

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