Kapitel 11
„Was tun wir hier, Klaas?"
„Keine Ahnung, aber ich kann nicht aufhören."
Sie küssten sich. Konnten nicht aufhören. Verzweifelt. Gierig.
„Was ist mit Doris?"
„Was ist mit Lisa?"
„Ist mir gerade sowas von egal."
Sie fielen praktisch übereinander her. Küssten sich, bis ihnen die Luft wegblieb.
Joko legte den Kopf in den Nacken. Starrte an die Decke.
„Du hast dich getrennt?!"
„Ja, hab ich doch gerade gesagt."
„Bist du verrückt?"
Mit der Reaktion hatte Joko nun gar nicht gerechnet. Es war Montag. Er war gerade aus München gekommen und in wenigen Stunden würden sie HalliGalli aufzeichnen.
„Ob ich ...? Ist das dein Ernst?"
„Alter, man trennt sich doch nicht von seiner langjährigen Freundin wegen ... wegen ..."
Joko sah Klaas fassungslos an. Konnte er es nicht mal aussprechen?
„Wegen einem Kuss? Wegen vieler Küsse? Wegen des besten Gefühls, was ich jemals hatte?"
Darauf wusste Klaas keine Antwort, aber der sanfte Ausdruck in seinen Augen reichte ihm vollkommen aus.
Joko biss sich auf die Unterlippe. Ballte die Hände zu Fäusten.
„Ich kann nicht."
„Klaas. Ich bitte dich."
„Lass es! Lass es einfach sein! Du hast keine Ahnung, klar. Was glaubst du eigentlich? Nur weil es für dich einfach war, ist es das nicht für mich. Ich muss an Yannik und Yoshua denken. Ich kann mich nicht einfach von Doris trennen."
„Das weiß ich doch. Ich verlange doch auch gar nicht von dir, dass du die Jungs im Stich lässt. Aber ich bitte dich: Wir schlafen seit Monaten miteinander. Du musst reinen Tisch mit Doris machen. Das bist du ihr schuldig."
Wütend wandte Klaas sich ihm zu, brachte Joko dazu einen Schritt zurückzugehen.
„Halt dich da raus! Das geht dich nichts an. Meine Familie ist tabu für dich."
Das hatte gesessen. Deutlicher hätte Klaas nicht machen können, dass es zwei verschiedene Welten gab und für Joko nur Platz in einer war.
„Okay. Ich halte mich raus. Aber werd dir endlich mal bewusst, was du willst."
Joko kniff die Augen zusammen. Versuchte tief ein und auszuatmen.
„Ich hab dich vermisst."
„Es tut mir leid."
„Nein, mir tut's leid. Ich will einfach nur bei dir sein."
„Warte auf mich, okay? Ich weiß nicht wann und ich weiß nicht wie lange, aber ich brauche Zeit. Ich will das zwischen uns nicht aufgeben, aber ich brauche Zeit."
„Die kriegst du. Nimm dir alle Zeit der Welt! Ich gehöre dir. Ich liebe dich."
„Joko ..."
„Ist schon okay. Du musst nichts sagen. Ich lauf dir nicht weg."
Klaas sagte nichts, schlang einfach nur die Arme fest um Joko und ließ ihn eine gefühlte Ewigkeit nicht mehr los.
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Tabula Rasa
Fanfiction*Wattys Gewinner 2022* *Amby Awards Gewinner 2023* Joko dachte, er hätte alles im Griff. Bis zu dem Tag an dem das Kartenhaus zusammen stürzt. Das Zwei alte Hasen Comeback, Klaas' Beziehung und Joko's Projekte drohen ihn aus dem Gleichgewicht zu bri...