Kapitel 19 - Gute Nacht

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Louis war kribbelig, als er mit Niall und Harry im Taxi saß. Aber gesprochen wurde nicht viel. Dafür berührten sich sein und Harrys Oberschenkel wieder. Huiuiui.

Niall verabschiedete sich sehr fix in sein Zimmer und zwar sehr unverblümt mit den Worten: "Ich will Harry nicht im Weg sein, werde mir wieder Ohropax in die Ohren stecken und möglichst laut Chips essen. Also lasst euch nicht stören. Viel Spaß."

Louis glotzte ihm nach wie ein Huhn wenn es donnerte. Harry ähnlich. Aber aus Ungläubigkeit wegen der Aussage. Weniger wegen des implizieren Inhalts wie Louis.

"Ähm...", Machte Louis, als Harry die Tür zu seinem Zimmer hinter ihnen geschlossen hatte.
"Hey. Alles gut. Ich bin's.", Grinste Harry und stellte Louis' Tasche neben dem Bett ab.
"Ähm..."
"Okay. Du brauchst wieder einen Witz.", Grinste Harry und fragte direkt: "Wie nennt man einen alten Schneemann?"
"Ich weiß nicht."
"Pfütze."
Louis grinste leicht.
"Mhm... Was macht ein arbeitsloser Schauspieler?"
"Keine Ahnung."
"Spielt keine Rolle. Wie nennt man einen Matrosen, der sich nie wäscht?"
Louis zuckte auffordernd mit den Achseln.
"Meerschweinchen."
Louis grinste etwas breiter.
"Okay. Einen noch. Wie nennt man gesellige Hülsenfrüchte?"
"Ja, komm. Hau raus."
"Kontaktlinsen."
"Okay okay. Ich bin fröhlich, aber hör auf, okay?", Fragte Louis grinsend.
"Na gut.", Grinste Harry.

Das Hotelzimmer war Recht einfach aber schick. Ein Zimmer mit einer Minibar. Keine große Suite oder sonstiges.
Harry ließ sich auf dem Bett nieder. Ansonsten gab es nur zwei Sessel. Also setzte Louis sich auch aufs Bett.

"Du solltest drüber reden. Ich dachte es wäre dir klar gewesen, dass du mit ihr unglücklich warst und wärst eher befreit."
"Das ist es nicht..."
"Was dann?"
"Sie... Sie meinte sofort, dass es so besser wäre. Dass sie das Gefühl hatte allein in der Beziehung gewesen zu sein und... Ich weiß nicht... Sie hat Recht. Ich war nie wirklich da. Also natürlich war ich körperlich Mal anwesend. Aber ich wollte nie wirklich da sein .. ich meine... Ich war ein schrecklicher Freund.", Seufzte Louis.
"Es war eine schreckliche Beziehung. So etwas lässt niemanden besonders gut da stehen."
"Aber ich habe es beendet."
"Wirklich?"
"Was meinst du?"
"Wann ist eine Beziehung zu Ende? Wenn es einer ausspricht? Wenn man nicht mehr wirklich miteinander spricht, sondern nur noch aus Gewohnheit zusammen wohnt? Wenn man das erste Mal an eine andere Person denkt? Oder wenn man das erste Mal eben nicht an den Partner denkt? Ich denke, das lässt sich diskutieren."
"Hmhm... Meinst du sie...?"
"Ja. Ich denke. Sie wollte das Ende ab einem bestimmten Zeitpunkt herbei führen."
"Wie kannst du das wissen? Du kennst uns erst so kurz.", Seufzte Louis schwer und schloss die Augen.
Plötzlich spürte er Harrys Nase an seinem Ohr, bevor dieser direkt hinein flüsterte: "Weil ich in meinem ersten Gespräch, dass ich mit ihr gesagt habe, dass ich den Kerl auf ihrem Foto kennenlernen will. Nur ein paar Tage später war sie krank und sie schlug dich als Vertreter vor. Ihr Vater hatte jemand anderes vorgeschlagen."
Und dann spürte Louis Harrys Lippen unter seinem Ohr. Wie er ihn küsste. Unter sein Ohr.
Louis zog scharf die Luft ein. Es war... Intensiv. Dabei waren es nur die Lippen für einen Moment.

"Findest du mich krank?"
"Hä? Wosie?", Fragte Louis sehr hoch, merkte dann, was für einen Schwachsinn er von sich gab, räusperte sich und sprach die Buchstaben dann in der richtigen Reihenfolge aus: "Wieso?"
"Weil es ein eindeutiges Pärchenfoto war. Mir war klar, dass du ihr Freund bist. Aber... Ich weiß nicht... Ich konnte nicht anders... Das ist ethisch eigentlich nicht vertretbar."
"Eigentlich?", Fragte Louis leicht grinsend.
"Naja, es war sofort sehr deutlich, dass ihr beide unglaublich unglücklich miteinander gewesen seid. Jetzt hat sie die Möglichkeit jemanden zu finden, der zu ihr passt und du..."
"Und ich?", Fragte Louis und wollte schon los lachen.
"Nicht.", Sprach Harry und drückte seine Lippen auf Louis'.

Es war nicht wie in Brighton. Louis war single. Harry fand, dass er deutlich gemacht hatte, welcher Art sein Interesse war. Also küsste er den kleineren richtig. Nicht wie ein verschüchterte Teenager. Harry küsste ihn mit allem was er hatte. Er spürte, dass er Louis vollkommen überforderte und der nur mäßig mithalten konnte. Er wollte Louis nicht überfordern. Wirklich nicht. Aber er hatte sich nun Mal schon sehr sehr lange zurück gehalten.

Louis hatte das erste Mal die Zunge eines Mannes im Mund. Es war seltsam. Aber war es seltsam, weil Harry ein Mann war? Wohl eher nicht. Es kratzten Louis keine Bartstoppel und die Zunge war eben....zungig...
Die einzige wirklich richtig ernsthafte Beziehung hatte er mit Eleanor gehabt. Und die hatte immer gewollt, dass er die Zügel in die Hand nahm. Nie und nirgends, außer beim Zwischenmenschlichen.
Harry hingegen übernahm scheinbar selbstverständlich die Rolle des Führenden und nahm sich was er wollte. Es war so anders. So spannend. So aufregend. Louis könnte es nicht in Worte fassen, selbst wenn sein Hirn noch zu denken fähig wäre.

Harry hätte am Liebsten weiter gemacht, aber schweren Herzens hörte er auf. Louis musste das Tempo bestimmen.

Der glotzte ihn völlig verwundert an.
"Alles gut?", Fragte Harry und konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen.
"Ja... Ähm... Kannst du nochmal..?"
"Klar.", Grinste Harry breiter und küsste Louis wieder.

Okay, egal wie Küsse bisher gewesen waren, sie hatten nichts hiermit zu tun. Louis wollte einfach mehr. Ihn störte die Sabber nicht, die ihm teils leicht am Mund runter lief und und wollte mehr von Harry haben.
Also kam er ihm einfach mit seinem ganzen Körper entgegen.

Am Ende lagen sie beide auf der Seite. Es blieb beim Knutschen. Mehr wäre aus Harrys Sicht gerade auch nicht angemessen. Er war schon irre stolz, dass Louis so begeistert mitmachte und keine albernen Dominanzkämpfe anzettelte.

Schließlich hauchte Harry Louis noch einen Kuss auf die Nasenspitze und der Kleinere ging zuerst ins Bad und machte sich für die Nacht fertig. Da stand er und starrte völlig ungläubig in seine Boxer Shorts. Sein Penis stand. In voller Pracht. Von Rummachen. Ohne sich nebenbei mit irgendwelchen Gedanken einzuheizen oder selbst nachzuhelfen. Wann war das jeh so einfach gewesen? Louis wusste es nicht.

Als schließlich Harry nach seinem Gang ins Bad zu Louis ins Bett kletterte, hatte der sich wieder beruhigt und nach einem Gute-Nacht-Kuss, schlief Louis ein. Als kleiner Löffel mit Armen um sich, die ihn fest an eine Brust drückten. Und er konnte nicht anders, als für einen Moment zu denken: Endlich.

Hmm... Geht das wirklich so einfach und schnell?
Was meint ihr?
Wie haben euch die beiden in diesem Kapitel gefallen?
Im nächsten geht's nochmal zu Calders. Mal mit dem Daddy reden 😉
Ich hoffe, wir sehen uns dann wieder.
Viele Grüße ^_^

Morgenkakao (Larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt