Kapitel 12 - Das richtige tun

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"Uhm... Hi.", Grüßte Louis verlegen, als er mit seinem Einkauf im Rucksack auf Harry zutrat. Was für ein Zufall.
Harry drehte sich zu ihm um und lächelte breit.
"Oh, Morgen Louis. Schön dich zu sehen.", Strahlte er und umarmte Louis kurz.
Das hatte er schon öfter gemacht. Louis fand es anfangs komisch, aber inzwischen... Er hatte sich dabei erwischt, wie er sich auf Verabschiedungen ein ganz klein bisschen freute, weil Harry es dann wieder tat. Immer nur einen kurzen Moment. Aber kurze Momente waren manchmal eben am Wichtigsten.

"Na? Ich wollte heute ein bisschen aus der Stadt rausfahren und hole mir Grade noch Proviant."
"Allein?", Fragte Louis überrascht.
"Ach, naja. Niall trifft sich mit einem ehemaligen Kumpel...", Erklärte Harry.
"Ähm... Darf ich mit?", Fragte Louis und fragte sich im nächsten Moment, wo das wohl hergekommen war.
"Klar doch. Gern.", Lächelte Harry breit.
"Ähm... Ich muss nur noch Mal kurz zu Hause vorbei."
"Oh kein Problem. Ich fahre dich. Passt das?"
"Klar gern."

Niall grinste, als er sah, wie die beiden Männer sich zum gehen wandten. Gemeinsam. Harry sah nochmal über die Schulter zu ihm und formte mit den Lippen ein: "Danke".
Gerne, dachte Niall. Nur was sollte er heute tun?
Einen ehemaligen Kumpel treffen? Klang doch ganz witzig. Er würde wen anrufen.

Eleanor lag mit einer Wärmflasche auf dem Bauch auf dem Sofa und trank Tee. Nebenbei lief ein Film, den sie auswendig kannte. Aber sie guckte ihn immer, wenn sie ihre Tage hatte. Gewohnheiten wollten eben gepflegt werden.
Endlich hörte sie das gepolter von Louis. Er machte immer Krach für zwei Leute.
Um so schockierter war sie, als sie hörte, dass er mit jemandem redete. Es waren zwei Leute.
Kalte Wut brach in ihrem schmerzendem Unterleib aus, als sie die andere Stimme, als die von Harry Styles identifizierte.

"Hey. Ich bin da.", Rief Louis, polterte ins Wohnzimmer und drückte ihr Tampons und Schokolade in die Hand. Was sollte sie mit den Tampons bloß im Wohnzimmer?

Louis war aufgeregt. Harry war bei ihm zu Hause. Er hatte gedacht, Harry würde im Auto warten. Aber das tat er nicht. Er war, wie selbstverständlich, mit rein gekommen. Huch.

"Louis!", Zischte Eleanor. Noch stand Harry im Flur.
"Hm? Guck. Ich hab an alles gedacht.", Grinste Louis stolz.
"Was macht der hier?", Zischte sie sauer.
"Ähm... Wir... Also... Es ist dienstlich.", Brabbelte Louis schnell. Gut, dass er nicht sah, wie Harry breit grinste.

"Es-"
"Hallo Miss Calder."
"Mr Styles."
"Ich muss mir Louis heute ausleihen. Einige Dinge sind dringend zu erledigen.", Sprach Harry vollkommen ernst.
"Was für Dinge?", Knurrte Eleanor schon fast.
"Oh, damit wollen wir Sie bei Krankheit wirklich nicht belasten. Keine Sorge. Er kommt heute noch zurück.", Lächelte Harry dienstbeflissen.
"Ähm... Außer ich gehe zum Sofa.", Murmelte Louis dazwischen und irgendwie fühlte er sich wohl, weil Harry so weit in den Raum gegangen war, dass er halb zwischen ihm und Eleanor stand.

"Wie bitte?!", Zischte Eleanor ihn wieder an.
"Wenn es später wird, kann es sein, dass ich zu Zayn und Liam gehe. Aber ich melde mich heute Abend nochmal."
Eleanor schluckte sichtbar. Sowas traute Louis sich sonst nicht. Er haute immer zu ihnen ab. Aber angekündigt hatte er es schon bestimmt ein Jahr nicht mehr. Weil er wusste, dass Eleanor dann an die Decke ging.

Wusste Louis auch. Aber er wusste auch, dass sie es nicht tun würde, solange Harry da war. Oh, er sollte Harry immer bei sich haben können.
"Ähm... Ich muss noch kurz ein paar... Sachen holen...", Murmelte er schnell und verschwand.
Harry sah ihm lächelnd nach, Eleanor wütend.
"Nun, Mr Styles, darf ich davon ausgehen, dass mein Freund mich gut vertritt?"
"Mit Louis ist es gut.", Gab Harry langsam zurück.
"Das freut mich. Darf ich davon ausgehen, dass sie in der kommenden Woche dann zufrieden abreisen?"
"Wird sich zeigen."
Innerlich drehte Eleanor mit den Augen. Was für ein Arsch.

"Harry? Kommst du Mal?", Rief Louis wohl aus der Küche.
Harry grinste Eleanor einmal an und ging dann zu Louis.
"Ähm... Ich wollte nur nicht, dass du... Mit ihr reden musst... Ähm... Sie ist... Nicht gut drauf.", Nuschelte Louis verlegen und schmiss noch ein bisschen Süßkram in seinen Rucksack.
"Alles gut.", Lächelte Harry.

"Ähm... Also wir sind dann weg.", Sprach Louis ein paar Minuten später und betrat nochmal das Wohnzimmer.
"Was soll das hier werden?!", Zischte Elenaor sauer. Harry sah sie gerade zumindest nicht.
"Nichts. Aber du bist krank. Ich sollte mich besser nicht anstecken."
"Wir müssen reden. Dringend. Daddy hat gesagt, dass er eine Baufirma gefunden hat."
"Wieso müssen wir dann reden?"
"Weil es um unsere Wohnung geht?!"
"Lou? Kommst du?", Fragte Harry aus dem Flur.
"Ich muss los. Ciao."

"Ich wollte nur nicht, dass du mit ihr reden musst.", Lächelte Harry, als Louis bei ihm war.
Louis haute ihm spaßeshalber gegen die Schulter. Huch. Harry hatte ganz schön Muskeln.

Louis fühlte sich wohl, als er mit Harry im Auto saß. Sie quatschten die ganze Zeit und lachten.
Sie aßen in Brighton zusammen und lagen schließlich direkt neben dem Peer am Strand.
So nah beieinander, dass sich ihre Arme berührten.
Gerade schwiegen sie. Auch das konnte man mit Harry gut.
Louis dachte nach. Eleanor und er. Er sah zu Harry. Mit Harry war alles leicht. Er war ein toller Mensch. Aber mit Eleanor war alles schwer geworden. Er hatte Harry gebraucht um Eleanor gegenüber vertreten zu können, was er selbst wollte. Das war nicht gut.

"Worüber denkst du nach?", Fragte Harry in den Himmel.
"Ich weiß nicht."
Harry sagte nichts.

"Doch. Ich weiß doch... Ähm... Wann sich mein Blick auf gewisse Dinge geändert hat...", Murmelte Louis.
"Und?"
"Ach ich weiß nicht... Liam sagt immer, dass ich es mir zu leicht mache."
"Hat er Recht?"
"Vielleicht... Ich weiß nicht. Aber Dinge entwickeln sich eben irgendwie und naja..."
"Weißt du, Lou, manchmal muss man einfach tun, was sich richtig anfühlt. Ohne es zu zerdenken. Einfach tun.
"So nach dem Motto: Man lebt nur einmal?"
"Das stimmt nicht. Wir leben jeden Tag. Wir sterben nur einmal."
"Als würdest du Dinge einfach tun, die sich richtig anfühlen. Was würdest du gern Mal machen?", Fragte Louis, setzte sich auf und sah Harry an.
Auch Harry setzte sich auf, sah Louis tief in die Augen und antwortete: "Dich küssen." Und tat dann genau das.

Hurei. 12. Kapitel. Für meine Verhältnisse sind wir hier richtig fix unterwegs.
Hm... Louis wird sich bald noch mehr Gedanken machen...
Ich bin gespannt, was ihr davon halten werdet.
Bis dahin.
Viele Grüße ^_^

Morgenkakao (Larry)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt