Kapitel 10

4 1 0
                                    

Kapitel 10


Die ganze Stadt war jetzt in totalerFeierlaune, doch wenn man es ganz genau betrachten möchte, waren dieMenschen hier ständig in Feierlaune, für die gab es immer einenGrund, viel zu essen oder zu trinken. Die ganzen toten Männer undFrauen wurden unten am Steg verbrannt und noch einmal geehrt, es gabzwei verschiedene Stellen an denen sie verbrannten, Freund und Feinddirekt nebeneinander aber dennoch getrennt voneinander. Ich fand esauf skurrile Art und weiße wirklich respektvoll von unserer Seiteaus auch die anderen zu ehren, ich fragte mich dennoch wieso, ichlief zu Ragnar rüber „Wieso ehrt ihr auch die Menschen, die unsTöten wollten..?" ich sah ihn an. Ragnar grinste neben mir unddrehte sich kurz danach direkt zu mir, „Weil sie trotz all demehrenhafte, tapfere und starke Krieger waren und sie dafür ein Platzin Walhalla finden sollen.." „Ehrenhaft.. was ist ehrenhaftdaran, andere Menschen grundlos zu töten..?" ich schütteltemeinen Kopf, „Absurd..". Die Menschenmasse, die um das Feuerstanden, löste sich auf, sie begangen auf das Haus der Lothbrokszuzulaufen, sie lachten und sangen fröhlich dabei, Alslaug legteeine Hand auf meine Schulter, „Komm, lass uns Feiern.." ich sahRagnar und sie an „Und was Feiern wir genau ?, dass wir gewonnenund verloren haben, Liebende verloren haben, unnötig getötet wordenist..!" beide lachten „Ja.." so Ragnar und das war auch daseinzige, was er dazu sagte. Ich konnte es nicht glauben, mir warnicht zum Feiern zu muten, ich hatte Menschen getötet, ich nahm mirdas recht raus ein Leben zu beenden, nein ich beendete viele, wiekonnte ich mich dafür nur feiern lassen. Vor dem Haus waren mehreTische und Essen aufgestellt worden und mehrere Lagerfeuer umkreistendiese, im Haus angekommen, war drinnen auch so etwas aufgestellt,Tische und Essen, sowie Trinken und das Feuer in der Mitte des Raumeswurde auch angemacht. Als Ragnar und seine Familie sich auf ihrenThron befanden, wurde es sehr still um uns, jeder sah dieKönigsfamilie gespannt an, jeder wollte, dass Ragnar etwas sprach,ich setzte mich mit Theo an die Seite jedoch aber in erster Reihe,Theo sein Blick sah auch so gespannt aus, wie das der anderen. Ragnarbegann zu reden, ich hörte aber nicht zu, meine Gedanken waren vollgestopft mit Fragen über Fragen und mir wollten keine Antworten inden Sinn kommen, ich wollte einen Sinn in dem finden, was ich heutegetan hatte. Mir wurde ein Ellenbogen in die Rippen gestoßen, ichsah zur Seite, es war Theo „Hörst du zu..?" ich sah nach obenund dann wieder zurück und schüttelte den Kopf, „Mache ich jetztok.." er nickte „Mir wurde heute eine Frage von einem kleinenMädchen gestellt.. Sie lautete .. Wieso wir den heutigen Tag feiernwerden, das sei absurd und nichts sei daran Ehrenhaft im Kampf zusterben.." ich sprang auf, das fängt so falsch an, dass es eineandere Bedeutung bekam, so wie er es sagte „WENN.." ichunterbrach Ragnar und alle sahen mich an „Wenn du, mich schonZitieren möchtest, dann.." ich bemerkte, was ich da eigentlichgerade tat, mir war es mehr als unangenehm, es wusste ja keiner, dassich ihn das Fragte, „Äähh.." ich wollte wieder nach hintenzurückweichen und mich ganz klein machen. Doch mir wurde ein Strichdurch die Rechnung gemacht, den ich wurde von jemanden wieder nachvorne geschubst und das von keinen geringerem als Björn, diesergrinste nur frech. Ich stand nun in der Mitte des Raumes am Feuer,alle sahen mich an und Ragnar sprach „Dann... was..? Bitte sprichweiter, wir wollen alle hören, was du sagen wolltest.." ich sahihn kurz an und ich nuschelte meine Antwort viel mehr, als das man esfür Sprechen wahrgenommen werden konnte, „Etwas lauter kleinesMädchen, wir hier hinten haben noch nichts verstanden.." rief esaus der Menge und diese Lachte jetzt natürlich lauf auf, mit einemJa. Ich sah Hilfe suchend zu Ragnar, doch dieser machte nur eineHandbewegung das ich reden soll, ich nahm all mein Mut zusammen, „Ichhabe dich gefragt, was ist Ehrenhaft daran, andere Menschen grundloszu töten..? und dass es absurd ist dies zu feiern.." ich sah ihnfest in die Augen. Alle um uns waren wieder still und warteten nundarauf, was gesprochen wird, „Erstens, all dieser Krieger warenehrenhaft, weil sie für das gekämpft haben, woran sie glaubten undsind nicht geflohen vor dem Tod wie all ihrer Kameraden.." Ragnarsprang den Absatz vom Thron runter und kam auf mich zu, „Zweitens,du hast heute auch getötet Sheena, war daran etwas grundlos..?"fragte er, ich wich nach hinten aus, ich hatte nicht mit so einerFrage gerechnet und ich wusste auch nicht was ich hätte darauf sagensollen, Ragnar sah mich nur an. „Ich bin darauf nicht stolz..",sagte ich zum Boden und sah dann wieder auf zu Ragnar „Das solltestdu aber, den, wenn du nicht gewesen wärst.." er machte eine Pause,sah mich liebevoll an, drehte sich um und ging wieder auf seinenThron und sprach weiter „Sheena kam heute zu mir, sie kam zu unsallen und erzählte uns, was heute passieren würde.." alle um michnickten „Doch was habt ihr getan, ihr habt sie ausgelacht und fürverrückt erklärt.." alle sahen etwas betreten aus, ich sah zuRagnar, auch dieser sah betreten aus „Ich selbst.." stoppte..„Ich selbst, konnte dir nicht glauben und habe dich belächelt,doch du bliebst standhaft und warst mehr als ehrenhaft und bist dabeigeblieben, dass das heute passieren wird. Es tut mir leid, dass ichheute an dir gezweifelt habe, ABER noch viel mehr danke ich dir, dassdu mein Sohn IVAR gerettet hast, in dem du den Feind, mit nur einenPfeil getötet hast, ich danke dir sehr dafür das du MICH aus 20Meter Entfernung, mit nur einen Pfeil gerettet hast. Du hattest nochnie Pfeil und Boden in den Händen gehalten und du hast schon gar nieerst einen das Leben genommen.." alle sahen mich mit Ehrfurcht an„Jeden einzelnen Pfeil von ihr war ein Volltreffer.." kam es nunvon Björn „Ich habe es gesehen.." ich sah zu Boden, mehr alsPeinlich berührt „Doch du hast nicht umsonst getötet, du hastviele unserer Leben dadurch gerettet. Drittens.." er stopptewieder, nahm sich sein Horn, hob es in die Menge, „Genau das istMEIN heutiger Anlass das Leben zu Feiern.." alle Jubelten um uns,sprangen auf und machten es ihren König gleich. An diesem Abend,gaben mir Ragnar und Aslaug, eine wunderschöne Kette, als Dank undals Erinnerung, wie wichtig es ist, mutig zu sein, furchtlos, die zubeschützen die ich liebte.

Vikings : Zwei Leben, die das Leben andere verändertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt