Kapitel 12

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Ich fasste Theo an den Kopf, „Er glüht ja richtig.." meinte ich zu Siggy, „Seit wann hat er das und gibt es andere die auch betroffen sind..?" fragte ich. In diesen Moment, hörte ich hinter dem Vorhang, der uns von den anderen trennte, mehrere die Husteten. "Das ist nicht gut.." murmelte Siggy, ich sah die Panik in ihren Augen, ich verstand sie, sie hatte ihre Tochter an dieser „Erklärung" verloren. Ich lief auf und ab, ich versuchte mich an all das zu erinnern, was uns Oma immer gab, wenn wir krank wurden, es war nie wirklich Medizin vom Arzt, sondern eher natürliche Mittel. Neben mir raschelte es, es war Theo, der versuchte sich wieder aufzusetzen „Sheena.." nuschelte er schwach. Ich hockte mich neben ihm hin „Ich bin hier.." drückte ihn sanft zurück ins Bett, streichelte über sein Kopf, „Ich bekomme das wieder hin ok.." doch Theo schlief schon wieder. Ich versuchte angestrengt nach zudenken, wie Großmutters Rezept für die „Heil Suppe" war, ich wusste es, schließlich, hatte sie, sie mir ja mal gezeigt wie sie geht. Mit einem Eimer, kaltem Wasser, ging ich zu meinem Bruder zurück, zerriss ein Stück Laken, tränkte diesen in das Wasser und legte es ihm auf die Stirn von Theo. „Das muss auch mit all denen gemacht werden, die auch Fieber haben, Siggy. Nimm die zur Hilfe, denen es gut geht, sie alle müssen sich jetzt sofort ausruhen.." kam es von Aslaug, sie stand inzwischen hinter mir. Sie sah selbst sehr erschöpft aus, „Ivar und Sigurt haben es auch, sie schlafen jetzt.." und damit ging sie wieder zu ihnen. So langsam kamen mir die Zutaten wieder in den Sinn, ich ging schnell zu Rollo rüber, „Ich brauche Rinderknochen.." meinte ich, er legte seine Stirn in Falten. Er sah sich näher in den Raum um, nickte „Wir haben gestern erst ein Rind geschlachtet.." ich sah ihn an „Und alles ist noch da ?.." er nickte wieder, er rief ein paar ältere Männer zu sich, ging mit ihnen raus. Ich winkte ein paar Dienstmädchen zu mir, denen es gut ging und erklärte ihnen, was sie nun tun sollen. Sie sollten, Zwiebeln, Knoblauch, Kohl, Sellerie, Karotten und Kartoffeln so weit vorbereiten, dass wenn ich wieder komme mit den anderen 2 Frauen, ich nur noch den Sud ansetzen musste. Ich zog mir etwas über und war schon im Begriff zu gehen, „Wo willst du hin Sheena..?" sprach mich Aslaug an, sie kam schnellen Schrittes auf mich zu gelaufen. Langsam und deutlich erklärte ich ihr, was ich vorhatte, „Woher weißt du, dass das funktioniert..?", fragte sie ungläubig, „Meine Großmutter, hat mir viel beigebracht über die Natur und ihre heilende Wirkung, ich weiß, dass es helfen wird Mutter" . In ihren Augen konnte ich sehen, dass sie überzeugter aus sah, also ging ich raus und fing an wird Kräuter zu sammeln. Zu meinem Glück entdeckte ich auch das hinter dem Haus, wilder Thymian und großer Wiesenknopf wuchs, ich wies die Frauen an etwas davon zu sammeln, sodass es für viele Tage reichen wird. Nach 2 Stunden in etwa, kam Rollo zu mir, „Wir haben die Knochen vom Fleisch getrennt und sie klein gemacht wie du es wolltest.." „Habt ihr..?" „Ja, wir haben aufgepasst das die Knochen nicht splittern.." grinste er zufrieden. Ich ging mit den anderen zusammen rein, es wurde 2 große Töpfe mit Wasser gefüllt und ich legte die Knochen ins Wasser, „Das muss etwas köcheln, siebt bitte den weißen Schaum ab, wenn welcher entsteht, ich mache den Tee für die anderen.." . Es wurde vorher mehrere Krüge mit heißem Wasser gefüllt, in denen ich jetzt Thymian und Große Wiesenkopf tat. Nach einiger Zeit „So trinkt alle etwas davon, das hilft euch etwas.." ich ging zu Theo, weckte ihn auf, er setzte sich auf und tank das was ich ihm in die Hände gab. Er verzog das Gesicht, „Wäää, ohne Honig schmeckt das echt bitter.." ich lachte, „Sorry, aber ich habe keinen Honig gefunden.." sprach ich in unserer Sprache. Es verging wieder etwas Zeit, in denen wir etwas redeten, bevor Theo vor Erschöpfung einschlief. Er hatte den ganzen Tee getrunken und es sollte ihm etwas die Schmerzen lindern, ich ging zu den andren rüber, sie alle erzählten mir das es ihnen etwas besser erging. Ich sah nach der Suppe, „Wir können das Gemüse nun reintun.." es wurde alles sehr spät und so langsam setzte bei mir die Müdigkeit auch ein. 2 Frauen sagten mir „Ihr seit noch so jung und kennt euch schon sehr aus, lasst uns doch weiter auf das Essen aufpassen, legt euch etwas hin..". Doch ich konnte noch nicht ganz die Ruhe dafür finden, erst musste ich nach Ivar und Sigurt schauen, als ich hinten bei ihnen war, sah ich wie Aslaug vor dem Bett meines Bruders sahs und selbst eingeschlafen ist. Lächelnd stieg ich über sie und sah nach Ivar und Sigurt, beide schliefen auch seelenruhig, froh darüber wollte ich schon wieder zu Theo gehen, als mich jemand am Arm festhielt, es war Sigurt, „Danke.." sagte er, fragend sah ich ihn an „Wofür..?" „Dass du nach mir schaust, obwohl ich heute Morgen nicht gerade nett zu dir war.." ich schüttelte den Kopf „Du hattest ja recht, nur .." er unterbrach mich durch seinen Husten. Schnell gab ich ihm von dem Tee, als er fertig mit trinken war, meinte er „Ich weiß, wie wichtig sie dir ist, ich habe dich dabei viele Male beobachtet, wie oft du sie anfässt.." ich strich ihm über den Kopf mit einem Stück Laken und kaltem Wasser. Ich mochte Sigurt nicht sonderlich, weil er einfach ab und an ein echter Widerling ist, aber so ist er nun einmal. Ivar fing auch gerade an schwer zu Husten, „Mu.. Mut.. Muutter.." rief er, schnell ging ich zu ihm und gab ihm, wie Sigurt zuvor, etwas von dem Tee, „Shhh.. ruhig.." ich machte das Tuch neu und legte sie ihm frisch auf die Strin. „Sie ist auch eben erst eingeschlafen, lass sie sich auch ausruhen Ivar.." ich streichelte seinen Arm „Was ist mit dir, hast du dich schon ausgeruht..?" kam es von Sigurt. Langsam schüttelte ich mit dem Kopf, Ivar machte ein Handzeichen, dass ich mich neben ihnen hinlegen soll, kurz überlegte ich und entschied mich dafür. Beide machten Platz für mich und ich legte mich zwischen ihnen hin, Ivar legte etwas decke über mich und sein Bruder auch. Es dauerte nicht lange und ich verfiel in einen unruhigen Schlaf, immer wieder schreckte ich hoch, weil mich ein Alptraum nach dem anderen jagte. Es waren Bilder von der Vision, die ich nicht vergessen konnte, aber auch darüber, dass ich alles verlieren würde, das Blut lief immer wieder über meine Hände. Irgendwann reichte es Ivar anscheinend, dass ich immer wieder nach oben schreckte, er nahm mich fest in seine Arme und er flüsterte mir ins Ohr „Egal wo du auch sein wirst oder was auch immer passiert, ich bin da und werde dich finden und Vater erst recht, du bist seine Prinzessin..". Immer wieder flüsterte er mir solch lieben Sachen ins Ohr, über das, was seine Familie für mich und Theo tun würden und wofür er bereit wäre. Am nächsten Morgen, wachte ich müder den je auf, Ivar und Sigurt hatten immer noch Fieber, aber sie meinten, sie fühlten sich schon besser. Ich stand auf, ging zu Theo, er hatte immer noch recht hohes Fieber, auch war sein Husten nicht besser, wenn er hustete, hörte, man das er sehr viel Schleim im Hals hatte. Ich gab ihm was von frischem Tee, das mir Aslaug gab, ich selbst hatte noch nichts davon getrunken und deshalb ging sie noch einmal los, um mir auch ein Krug davon zu holen. Jemand musste aber auch noch nach der Suppe schauen und sie sah mittlerweile schon sehr gut aus, das Knochenmark löste sich vom Knochen. Also war es an der Zeit, die Knochen von Mark ganz zu trennen und sie aus der Brühe herauszuholen, ein paar Frauen halfen mir dabei und es dauerte nicht lange. Da sahsen alle um uns herum. Alle hatten Hunger und auch allen wurde etwas gegeben, ich nahm 4 Schüsseln und ging nach hinten, gab Aslaug 3 und setzte mich zu meinem Bruder. Vorsichtig weckte ich ihn auf, es dauerte etwas bis er wach wurde, er war so müde und schwach, dass ich ihn füttern musste, er aß alles auf und schlief dann auch wieder ein. Ich musste mir meine Tränen zurückhalten, ich war überfordert mit allem, ich wünschte mir nur, dass Ragnar zurückkommt. Neben mir vernahm ich ein kleines Winseln, „Snow.." ich hatte sie seit 3 Tagen nicht mehr gesehen und wenn ich ehrlich bin auch gar nicht an sie gedacht, „Sie hat an der Türe gekratzt, ich dachte, ich lass sie mal rein bevor sie die Tür durchschabt.."lachte mir ein etwas älterer Mann entgegen. „Danke schön, ich wollte gerade eh an die frische Luft.." stand auf und ging an ihm vorbei. Ich kannte diesen Mann nicht, ich hatte ihn zuvor noch nie gesehen, „Komm Snow.." sie folgte mir, ich dachte angestrengt darüber nach wer dieser Mann ist. Als ich vor der Türe stand, atmete ich die klare, kalte Luft langsam ein und aus, „Tut gut was..?" lachte wieder dieser Mann hinter mir. Ich nickte und lief langsam los Richtung Wald, der Mann folgte mir, „Wer seit ihr und wieso verfolgst du mich..?" nahm ich all meinen Mut zusammen und fragte diesen Mann. „"Ich heiße Eda.. ich bin mit euch hier hergereist, ich bin auch aus Kattegat.." sagte er empört in meine Richtung, „Verzeiht mir meine Frechheit, doch habe euch noch nie gesehen, auch als wir hier hergewandert sind nicht.." er lachte „Oh ist schon in Ordnung, die Menschen übersehen mich immer.." den letzten Teil nuschelte er eher in sich hinein. Jetzt fühlte ich mich wirklich schlecht dem Mann gegenüber, „Es tut mir leid Eda..". Er hob seine Hand und unterbrach mich so, „Schon ok, ich habe dich vorhin auch schluchzen gehört.." ich nickte und fing an ihm von meinen Gedanken und Gefühlen zu erzählen. Eda hörte sich mein Klagelied in Ruhe an, ohne auch nur den kleinsten Mucks von sich zu geben, wir liefen immer tiefer in den Wald hinein. Ich konnte nicht sagen, wer von uns beiden wen wo hinführte, aber es war mir in dem Moment auch recht egal, ich wollte in diesen Moment nicht dort sein, wo Ragnar nicht ist, nicht da ist für seine Familie. Ich mein gehörten wir da den nicht dazu, war es so wichtig auf Beutezug zu sein, Kattegat konnte doch auch so sich etwas aufbauen, diese Stadt war nicht mehr so arm wie sie einmal war. Immer mehr merkte ich das ich wütender wurde auf Ragnar, ich fühlte mich in stich gelassen, ich fühlte mich vergessen. Tief im inneren wusste ich, das es Unsinn war, was ich da gerade dachte und doch hörte es nicht auf, es hörte nicht auf das ich wütend wurde auf Ragnar. Er dachte nur an sich selbst, nicht an seine Familie, er dachte nicht an sein Volk, er war der König. Konnte er es den nicht anderen überlassen, Raubzüge zu machen, musste er den kämpfen, er könnte sterben und wahrscheinlich würde es keiner von uns je erfahren. Das war noch nicht einmal alles, er nahm Björn, Ubbe und Hvitserk mit sich, die auch sterben könnten, seine Söhne, nein er riskierte es lieber Monate lang fernzubleiben und das ein anderer seiner Stadt ein nahm, seine restliche Familie töten könnte. Ich mein, was wäre, wenn ich nicht diese Eingebung gehabt hätte, wieder sah ich das ganze Blut über meine Hände laufen. Diese Vision, sie war so grauenhaft, ich sah unsere Körper.... ich kann es nicht einmal in meinen Gedanken aussprechen, ich konnte es sehen, nichts tun, nur den Schmerz fühlen, ich fühle mich verraten und allein und die Worte von Ivar, letzte Nacht, beruhigten mich nicht. Eda, hörte sich alles an, „Das sind ganz schön viele Gedanken für eine solch junge Dame, meinst du nicht auch..?" ich sah ihn an, zuckte nur mit den Schultern, „Danke das du dir das alles angehört hast, obwohl ich dich nicht kenne..". Wir drehten um und liefen wieder zurück, ab und an schmiss ich ein Ast für Snow, Eda erzählte mir von sich, er hat auch nicht gerade ein leichtes Leben, „Für dein Alter bist du schon sehr reif Sheena, sehr weiße und klug....." er stoppte, den als wir am Waldesrand standen, sah ich viele Männer am Haus stehen.......


Vikings : Zwei Leben, die das Leben andere verändertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt