Kapitel 11

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Kapitel 11

Auf den einen Moment in den anderen Moment, merkte ich, dass kräftig an mir gerüttelt wurde, „Sheena.. Hee, was ist los mit dir..?" und wurde noch einmal geschüttelt. Ganz langsam und richtig unsicher, bewegte ich mich wieder, erkannte das ich auf den Boden lag, den der Geruch von Tannenzapfen und Erde machte sich in meiner Nase bereit. Ruckartig richtete ich mich auf, sah panisch um mich, bis meine Augen auf die von Ivar trafen, sie sahen so besorgt aus, „Was.." begann er, doch ich unterbrach ihn, indem ich meine Hand hob und aufsprang, mein ganzer Körper zitterte. „Snow.." rief ich, in mir drinnen, versuchte ich mich zu beruhigen „Snow.. komm her meine Süße..". Ivar wurde von mir komplett ignoriert, er versuchte immer wieder etwas zu fragen, doch eine Antwort bekam er nicht, ich sammelte die umliegenden Waffen schnell ein. Mein Trainingspartner, hatte sich inzwischen schon wieder auf seinen Baumstamm hochzog, und noch immer versuchte er mit mir zu reden. Doch ich wollte erst mein Wolfsbaby bei mir haben, Snow ist eine Tundrawolfin, einer der größten Wolfsarten der Welt, ich hatte sie vor 4 Wochen, total ausgehungert und mit Wunden übersät gefunden. Sie war wohl das schwächte Glied in ihrem Wolfsrudel, als ich noch klein war, hatte uns Großvater mal davon erzählt, dass das gewisse Tiere in der Natur so machten. Wenn, sie von Ruderfühler als schwach angesehen werden oder sie eine Behinderung hatten. Snow ist schätzungsweise 4 - 5 Monate alt und wie der Name schon verrät, ganz weiß, ich päppelte sie auf und pflegte sie Tag und Nacht, lies sie sogar in meinem Bett und unter meiner Decke schlafen, sie vertraute mir von Anfang an. Als es ihr wieder sichtlich besser ging, begann ich damit, sie wieder auszuwildern, aber sie wollte nicht mehr von meiner Seite weichen, also beschloss ich sie zu behalten, Aslaug missfiel es erst, doch inzwischen akzeptierte sie, sie. Ich hörte hinter mir ein Rascheln, schnell drehte ich mich um, Snow tappselte verschlafen und wuschelig auf mich zu, sie hatte im Schatten unter einem Busch geschlafen. Ich kniete mich nieder zu ihr, hob sie hoch, dreht mich zu Ivar um, „Schnell, wir müssen zurück.." ich rannte zum Wagen von Ivar, schob diesen zu ihm rüber. Er sah mich verzweifelt an, „Jetzt warte doch mal, du verdrehst die Augen.." er zog sich in den Wagen rein, „Fällst in Ohnmacht.." als er endlich drin sah's, reichte ich ihm Snow auf den Schoß „Wachst auf, ignorierst mich und rufst nach dem Hund.." er wollte weiter reden. „Ivar, wir müssen zu Mutter.." ich zog an dem Wagen, als er endlich in Fahrt kam, rannte ich los, nicht darauf achtend, ob Ivar eine gute Fahrt hatte. „Wir müssen sofort die Stadt verlassen, sonst sterben wir alle..". In dem Moment, als ich wieder wach wurde, konnte ich mich wieder an alles erinnern, warum ich umfiel. So eine Vision, die sich so echt anfühlte, hatte ich vor etwa 2 Jahren schon einmal gehabt und gerade eben die, fühlte sich wieder so real an, „WAS.." rief er laut zu mir rüber, „Ivar.. ich weiß, was ich gesehen habe.." schrie ich fast in Panik. Ich hatte unsere kleine Stadt fast erreicht, „Ich glaube dir ja.. aber wir müssen Kämpfen.." ich hielt vor unserem Haus an. Sigurt sah's vor der Türe, „Kämpfen, warum..?" fragte er. „Sheena hatte wieder so eine Vision.." ich bekam das Gespräch nicht weiter mit, ich rannte zu Aslaug, „Mutter.." sie war mit ein paar Dienstmädchen am Stricken oder so was Ähnliches. Völlig außer Atem, erklärte ich ihr was passierte, „Jetzt mal langsam.. du redest wirres zeug.." meinte sie am Ende. „Aslaug.." ich rannte durch das ganze Haus, „Packen.. jetzt gehen.. JETZT.." ich schnappte mir alles von Theo und mir, viele Decken und Kleidung. Mein Bruder, sowie auch alle anderen, die das Haus betraten, aber auch nur wegen meinem Panischen Geschrei, starrten mich verwirrt und ungläubig an, „Jarl Borg und ein anderer mit Männern.." ich holte Luft „Greifen uns bald an.." mein Bruder hörte es, machte mir sofort nach, ich wusste das er immer an meine Seite stehen würde und mir glauben wird. Plötzlich, wurde ich am Arm fest gepackt, „JETZT BERUHIGE DICH MAL.." es war Rollo, er sah so mitgenommen aus, lag wahrscheinlich daran, dass er 1 Jahr auf der Straße lebte, als ausgestoßener. Er hatte Arne im Kampf getötet und uns somit auch verraten, weil er auf der Seite von Jarl Borg stand, vor 3 Monaten hatte Ragnar ihm verziehen, na ja so halb, ich sah ihm mit verheulten Augen an „Alle Tod.. so viele.. Tod.. alles voller Blut.." ich zerrte meinen Arm aus seinen griff, „BITTE.." ich hielt meine Hände zusammen und flehte, „Bitte, wir müssen gehen.. keine Chance zu gewinnen.." ich sah an meinen Händen runter, ich konnte das ganze vor meinen geistigen Augen immer noch so deutlich erkennen, ich sah das ganze Blut an mir herunterlaufen. Immer und immer wieder, versuchte ich mir das Blut von den Händen, an meiner Kleidung sauber zu wischen. Aslaug kam auf mich zu geschritten, nahm mein Gesicht in ihre warmen Hände, „Shhhh.. ganz ruhig.." sie nahm mich in den Arm, spannte sich kurz an, „Macht was sie sagt.." sprach sie auf einmal selbst sehr angespannt aus. Sie redete etwas panisch und doch sehr ruhig, zu den uns umstehenden Menschen, „Soviel Proviant wie es nur geht, Kleidung, Decken.." sie sprach weiter ohne das ich noch viel davon mitbekam, sie drückte mich von sich, „Ich hab es auch gesehen, als ich dich festhielt.." . Hinter uns fing es an zu rumpeln, „Eine ganze Arme von Krieger, sind nicht weit von uns gesehen worden.." sprach der Wikinger vor uns, alle hielten inne „Es ist Jarl Borg und fremde Männer, schwer bewaffnet.." und nun ging alles sehr schnell. Es dauerte nicht lange und wir verließen unsere kleine Stadt Kattegat, oben auf den Hügel, drehte ich mich noch einmal um und sah mir die schöne kleine Stadt noch einmal an, nicht wissend, wann ich hier wieder sein werde und ob Ragnar uns finden wird. Aslaug hatte eine kleine Truppe an etwas älteren Männern losgesandt, mit einem Schiff, um ihm Bescheid zu geben, aber nicht wissend, ob sie ihn finden werden, geschweige den lebend da ankommen, wo sie hin mussten, wo auch immer DAS ist. Theo nahm meine Hand und sagte ruhig zu mir, „Ich bin ja da.." ich drückte seine Hand, „Ich hab dich lieb Theo, du und ich.." „Für immer..", wir liefen zusammen los, um den Anschluss der anderen nicht zu verlieren. Wir ließen unsere Hände nicht los, sprachen miteinander auf unserer Sprache, um uns beide, gegenseitig Mut zuzusprechen oder uns einfach zu beruhigen. Rollo führte uns an, er wollte eigentlich mit den anderen Männern mit segeln, um Ragnar zu holen, doch seien wir mal ehrlich, Rollo ist hier in dieser Gruppe, der einzige, der Kämpfen kann und nicht steinalt ist. Ich war noch nie so froh, ihn um mich zu haben, er hatte ein Charakter, den ich nicht ganz mochte, aber jetzt in diesem Moment, konnte ich nicht dankbarer sein ihn hier zu haben. Er hatte so eine Ruhe in sich, dass wir alle uns sicherer fühlten, da Snow noch so klein war, lief sie ab und an bei mir und Theo, dann trug ich sie wieder, wo sie ruhig in meinen Armen schlief. „Wenn du willst, kannst du sie auch mal mir geben, ich trage sie gerne auch eine weile.." meine Rollo neben mir, wir waren jetzt schon 2 Tage unterwegs und so langsam wurde sie mir zu schwer, „Vergiss es Onkel.." kam es von Ivar hinter uns, Rollo zog seinen Wagen, „Schau dir mal meine Arme an..". Wir blieben beide stehen, sahen uns seine Arme an, „Das hat Snow gemacht, als Sheena uns in die Stadt fuhr.." seine Arme waren zerkratzt und verbissen, ich musste lachen. „Sorry.." meinte ich zu Ivar. Rollo sah mich an und ich erklärte „Snow lässt keinen außer mich an sich, Theo nur ein klein wenig, ich denke, das liegt auch nur daran das er mit mir in einem Bett schläft und etwas wie ich riecht.." Rollo sah noch einmal Ivars Arme an, lachte „Dann lieber nicht.." und wir liefen weiter.
Es dauerte nicht mehr lange und wir erreichten ein Haus, das zwar sehr groß war, aber trotzdem für alle, sehr klein sein wird, Aslaug fing an zu protestieren, aber am Ende gab sie klein bei, uns blieb auch nichts anderes übrig. Als wir dort ankamen, wurde das ganze Haus eingerichtet und die Ställe wurden vorbereitet für die Tiere, die wir noch schafften, mit uns zu nehmen, bevor wir Kattegat verließen.

Es verging eine Woche und man konnte fühlen, dass der Winter nicht mehr lange auf sich warten ließ, da wir nicht wussten, was jetzt auf uns zukommen wird, bereiteten wir alles für den Winter vor. Eines Morgens, als ich die Tiere fütterte, dachte ich an Ragnar und unbewusst, fasste ich mir an den Hals, „NEIN.." ich fing an alles panisch abzusuchen, „Was hast du den jetzt schon wieder.." kam es von Sigurt „Ich habe die Kette von Ragnar und Mutter im Haus in Kattegat vergessen.." mir kamen die Tränen, Sigurt kam auf mich zu, streichelte meinen Arm „Hab dich nicht wie ein kleines Mädchen, du bekommst sie ja wieder, wenn Vater da ist, heule nicht herum jetzt.." sprach er. Ich sah ihn böse an, ich wusste ja das er es nur gut meinte, aber die Art und weiße wie er es sagte, störte mich, „Hör mal zu, du weißt doch gar nicht wie.." er unterbrach mich „Ich weiß, wie wichtig dir das scheiß, Ding ist, aber du bist nicht die einzige die was zurückgelassen hat.." und damit drehte er sich um und ging. Er hatte ja recht mit dem, was er sagte, doch war sie etwas Besonderes für mich, es war mein Schatz, mit diesem Schatz, fühlte ich mich stark, sicher und beschützt von Ragnar, als könnte mir nie etwas passieren, wenn ich sie trug. Ich schlug das Gatter der Schweine, „Maannnn.." wieso hatte ich sie nur abgelegt und als sei das nicht schon genug, kam Siggy auf mich zu geeilt, „Sheena.." begann sie. Ich konnte die Sorge in ihren Augen erkennen, solch eine Ausstrahlung konnte nur eins heißen „Was hat Theo..?"


Vikings : Zwei Leben, die das Leben andere verändertWo Geschichten leben. Entdecke jetzt