Seelenkriegerin

Der Seelensee

Fünfzig junge Männer stehen um den Seelensee herum, und bestaunen seine Schönheit. Der See ist knapp hundert Meter breit, seine Form ist ein perfekter von der Natur geschaffener Kreis, doch das atemberaubendste an ihm ist sein Wasser!

Es ist Silber und auf seiner Oberfläche glänzt es wie seine eigene Galaxie. Die kleinen Wellen die rhythmisch auf das Ufer schlagen, wirbeln das glitzern der Wasseroberfläche so auf, dass es aussieht wie ein Meer aus Sternen und Sternschnuppen.

Dieser Ort hier, ist das schönste was ich je in meinem Leben gesehen habe. Am liebsten würde ich mich jetzt ins Gras setzten, und diese Schönheit weiter bewundern. Doch als mein Blick auf ein Podest fällt, auf dem ich meinen Vater sitzen sehe, und meine Mutter wie sie ihm untergeben daneben steht. Ihre zarte Hand ist auf die breite Schulter meines Vaters gelegt. Ich Blickt wirkt kühl und distanziert während sie angestrengt in die Menge lächelt. Bei Ihrem Anblick höre ich sofort auf träumerisch durch die Gegend zu sehen, denn so möchte ich nie enden.

Ich merke wie der Blick meiner Mutterscheinbar unbemerkt zwischen dem See und meinem Bruder hin und her huscht. Es sieht fast so aus als würde sie sich, wenn es soweit ist, zwischen die beiden stellen wollen, damit er nicht verletzt oder gar getötet wird. Ich sehe zu Trybon hinüber, der zusammen mit Ikarus auf dem Boden sitzt, über ihnen steht Slavo der die beiden in ein anregendes Gespräch verwickelt hat. Es sieht aus als würde er ihnen etwas Wichtiges erklären, denn selbst Ikarus schein interessiert an Slavos Lippen zu hängen. Worüber sie wohl reden?

Nach fast einer halben Stunde, in der ich versucht habe mich so unauffällig wie nur möglich zu verhalten, ertönt ein Horn, und ich beobachte, wie Slavo gefolgt von Laron auf das Podest meines Vaters zu geht. Um uns herum beenden alle ihre Gespräche und richten gebannt ihre Aufmerksamkeit, auf das Königspaar, und dem Meister der Kampfkunst.

Meine Hände werden feucht und mein Herz beginnt vor Aufregung zu rasen. Jetzt beginnt es!

Slavo der vor dem Podest steht, sieht uns alle freundlich an, „Willkommen Krieger! Ohne weitere Umschweife, kommen wir doch gleich zur Sache. Der heutige Abend wird über euren weiteres Leben bestimmen. Ich könnt an zwei Schulen angenommen werden, und an welcher das ist entscheidet ihr selbst. Einige von euch können sich dazu entscheiden nur die Seelenwaffe die ihr alle gleich erlangen werdet zu nehmen. Jene die diese Entscheidung treffen werden sich unseren Grenzpatrouillen anschließen, um dort ausgebildet zu werden", ein großer braungebrannter Mann mit kurz geschorenem dunkelbraunem Haar tritt vor, seine Kleidung ist aus schwarzem Leder, und an seinem Rücken ist ein Langschwert festgebunden. Sein Gesicht ist gezeichnet von unzähligen Narben „Hallo, mein Name ist Bran. Alle die sich nur für die Seelenwaffe entscheiden werden mir nach eurer ersten Prüfung folgen, ich bringe euch dann in unser Trainingslager." Brans Stimme ist tief und unerbittlich, dieser Mann akzeptiert keine Widerworte. Ein perfekter Kommandant, muss ich bewundernd feststellen.

„Aber wenn ihr euch dafür entscheidet ein Seelentier zu bekommen, wartet eine weiterer Test auf euch. Wenn ihr diese Prüfung besteht, und ein Seelentier an eurer Seite ist, werdet ihr an der Academy of Soul Warriors angenommen", fährt Slavo fort.

Diese Schule, das ist mein...

Ich halte inne, als ich ein kribbeln auf meiner Haut spüre. Ich sehe in die Richtung aus der, das Gefühl kommt. Es ist der Mond, der gerade hinter dem Wald aufsteigt, er ist Voll und strahlender, als ich ihn je in meinem Leben gesehen habe. „Die Prüfung beginnt, wenn der Mond direkt über dem See steht, denn dann ist die Macht des Sees am stärksten.", informiert Slavo uns, der lächelnd bemerkt hat, dass sich die Hälfte der umstehenden Männer zu dem aufsteigenden Mond umgedreht hat.

Mein Vater erhebt sich aus seinem Thron, und macht eine Handbewegung in Richtung der Wachen am Tor, diese drehen sich um und öffnen es. Eine Schar von Menschen tritt ein, und versammeln sich am Rand der Mauer. Einige winken den Männern die wie ich heute teilnehmen werden glücklich zu, und wiederum andere weinen aus Angst was gleich mit ihren Söhnen, Enkeln oder Liebsten passieren wird.