~Kapitel 8~

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Alex wurde von einem Rütteln an seiner Schulter wach und blickte mit müden Augen um sich. Er lag noch immer in Aidens Bett, er ist also tatsächlich eingeschlafen, das Kissen war bereits etwas zerknautscht und Aiden beugte sich über ihn, sodass er Alex wecken konnte. „Wie spät?", gähnte Alex vor sich hin. Aiden lächelte sanft und streichte über Alex's Haar. „Um drei ungefähr." Alex stützte sich vom Bett ab und blickte zu Aiden. Er fragte sich gar nicht erst woher dieser Blondschopf wusste, wann Alex Schluss hat. „Ich habe dir immerhin versprochen dich rechtzeitig zu wecken", redete Aiden während er die Decke nach hinten schlug, so, dass Alex richtig wach werden würde. „also nun komm, sonst kommen wir noch zu spät zu dir." Alex gähnte noch einmal, bevor er aus dem Bett stieg und sich die Augen rieb, die nun mit Augenringen unterzogen waren. Er musste sich nicht umziehen, da er ja mit Hemd und Hose schlafen gegangen ist, also wischte er sich nur kurz durchs Haar und lief hinüber zur Tür um das Zimmer und das Haus zu verlassen. Er kannte ja selbst den Weg nach Hause. Aiden jedoch hätte andere Pläne. „Ich komme natürlich mit!" „Aiden- das ist wirklich nicht nötig-" „sush, I'm your best friend of all time, so I am allowed to do that." Alex blickte ihn einfach nur an. Er verstand immer noch kein Wort von dem was Alex sagte. Keins. Alex seufzte und sagte dann: „was auch immer du gesagt hast; gelb." Aiden lachte kurz auf, ging hinüber zu Alex und legte seine große Hand auf die knochiges Schulter von ihm. „Ich meinte ich begleite dich mit nach Hause. Ob du's willst oder nicht- ist mir völlig egal." Alex blickte ihn an. Der eiserne Blick von Aiden verriet Alex, dass es Aiden durchaus ernst meinte. Ihn jetzt versuchen abzuwimmeln war also unnötig. Völlig unnötig. „Nagut", gab Alex Aiden als Antwort. Dieser lachte nun nur noch breiter über sein klares Gesicht und rannte vor Alex die Treppe runter. Alex verstand nichts, rannte jedoch dem Riesen lachend und jauchzend hinterher.
Sie beide liefen schon eine Weile, redeten und lästerten über ihre Lehrer und Klassenkameraden, als erneut eine bedrückende Stille eintrat. Man hörte nur die Schritte von den Beiden, wie sie auf dem Asphalt der Landstraße wiederhallten. Aiden hatte seine Hände in seinen Hosentaschen vergraben und blickte immer Mal wieder auf in den Himmel. „Wo sind deine Eltern eigentlich? Sie waren ja nicht Zuhause", fragte Alex um die Stille zu brechen. Aiden hörte auf weiterzugehen. Er blickte noch immer in den klaren Spätsommer-Himmel und blickte dann lächelnd zu seinem Kumpel hinüber. „ Meine Mutter ist irgendwo in England gerade, da mein Großvater mütterlicherseits verstorben ist vor kurzem." Er blickte auf den Asphalt und kratzte sich nun mit einer Hand am Hinterkopf. „ Mein Vater..." Er legte eine kurze Pause ein, bevor er tief einatmete und Alex tief in die Augen sah. „ Keine Ahnung wo dieser Hund hin ist. Der kann mich Mal, der alte Sack!", schrie der sonst so ruhige Aiden über die Straße. Alex fand es niedlich, wie Aiden so vor ihm stand wie ein beleidigtes Kleinkind und Alex war es bewusst, dass dies nicht der richtige Zeitpunkt ist, doch er fing an sich vor lachen kaum halten zu können. „Ent-", er prustete wieder los. „Ents-ch-...uLDigE" brachte Alex unter seinem lauten Lachen, schwer atmend hervor. „Es-....PFAHhAha- ....es tUt mIr.....kcjhhh....wirklich Leid." Wenn das so weitergeht lag Alex bald kringelnd auf dem Boden. Aiden lief hinüber zu ihm und half ihm nicht auf dem Boden zu fliegen. Er hielt Alex mit einer Hand am Rücken fest, sodass dieser sich richtig in sein Lachen reinlehnen konnte. Langsam, bei dem Anblick des lachenden und prustenden Alex, musste auch Aiden bald anfangen zu lächeln. Das Lächeln wurde zu Lachen, und das Lachen wurde dann ebenfalls zu einem lauten prusten.
Nachdem sie eine Weile so verharrten, fingen sie sich, immer noch kichernd, wieder an zu bewegen, und das schneller als zuvor. So stellten sie sicher, dass Alex trotz der Lachpause, doch noch rechtzeitig Zuhause ankam. Doch eine Frage brannte Alex immer noch auf der Zunge. „Woher zum Teufel kennst du eigentlich Phil?" Aiden schnaufte kurz, doch baute ein Lachen hinten ran. „ Ich kenne Phil aus der Grundschule. Wir waren befreundet, haben dann aber Schulen gewechselt und uns eben dann hier auf der Schule wieder getroffen." „ achso", meinte Alex. Ja die beiden verstanden sich wahrscheinlich wirklich gut, trotz des Alters. Nun ja, auf der anderen Seite war es ja nur ein Jahr. Da fiel Alex auf, er hat sich lange nicht mehr mit Phil unterhalten. Ja, er müsse das Mal wieder nachholen. Doch jetzt sollte er erstmal die Gegenwart genießen; mit seinem 'besten Freund aller Zeiten'.
Nach ein paar weiteren Minuten waren sie bereits bei Alex's Zuhause angekommen, so ließ Aiden also Alex los, nachdem er ihm kurz noch einmal durch die Haare gewuschelt hat, und Alex hob seine Hand zum Winken, als Abschied in die Luft. Er blickte Aiden noch kurz hinterher, betrat dann jedoch das Haus vor sich. Er zog seine Schuhe aus, lauschte kurz um fest zu stellen ob sein Onkel bereits da war. Nachdem er nach mehreren Sekunden immer noch keine Spur davon hörte, dass sein Onkel Zuhause war, trat er schließlich in jeden Raum, um herauszufinden ob er auch wirklich alleine war. Seinen Onkel fand er tatsächlich in keinem Raum. Alex fing sofort an, seinen Triumph zu feiern, indem er wie eine kleine Ballerina herumtantzte und dabei seine Lieblingssongs sang. Er trällerte herum, bereitete sich ein kleines Sandwich zu und brachte es hinauf in sein Zimmer, wo er es dann auch aß. Alex besaß kein Handy, da sein Onkel es ihm deutlich verboten hat und so zog Alex schließlich ein Buch hervor und fing es an zu lesen. Er tauchte tief in die Geschichte ein, die schwarz auf weiß einfach nur da stand. Er bemerkte nicht, wie die Uhr über seiner Zimmertür immer weiter und weiter lief, Mal hier und Mal da zur vollen Stunde schlug und, wie die Sonne immer weiter im Westen unterging. Auch Alex wurde langsam müde und so schlief er schließlich, glücklich, an seinem Schreibtisch, auf dem harten Holzstuhl, wo mehrere alte Shirts rauf lagen, sein Buch als sein Kopfkissen, ein.

𝐦𝐞𝐢𝐧 𝐅𝐢𝐧𝐠𝐞𝐫 𝐢𝐬𝐭 𝐞𝐢𝐧𝐠𝐞𝐟𝐫𝐨𝐫𝐞𝐧 𝐥𝐨𝐥. 𝐓𝐫𝐢𝐧𝐤𝐭 𝐞𝐮𝐞𝐫 𝐖𝐚𝐬𝐬𝐞𝐫 𝐮𝐧𝐝 𝐬𝐨 𝐛𝐞𝐢 𝐛𝐞𝐢 <3

Don't Leave My Side | But It's German Sorry Lol 🧍🏼‍♀️🤌Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt