Oneshots

Neito Monoma*One Of Those Days*

Er mag diese Tage nicht.
Diese Tage, in welchen er mit der A zusammen trainieren muss.
Diese Tage, in denen alles nicht so läuft, wie er das eigentlich haben möchte.
Diese Tage, bei denen er sich besonders stark wie eine Nebenfigur fühlt.
Und diese Tage, in denen er am Ende einfach nur ins Bett möchte, obwohl der Tag an sich gar nicht so anstrengend war, er aber trotzdem komplett kaputt ist. Warum auch immer.

Und genau so ein Tag war heute. Schon als er aus dem Bett aufgestanden ist, hat er sich nicht gut gefühlt. Insgeheim wusste er, dass der Schultag eine Tortur wird. Direkt nach dem Aufwachen war das Gefühl, nur als Nebenfigur zwischen lauter Hauptfiguren zu existieren, mehr als präsent. Und es war zum kotzen.

Müde geht er in Richtung Wohnheim. Die letzte Stunde ist vorbei und er will einfach nur schlafen. Die Hausaufgaben kann er auch später noch machen, obwohl das auch kein großen Unterschied machen würde, wenn er sie nicht macht. Für die Prüfungen muss er ein bisschen mehr tun als Hausaufgaben. Nah, verschieben wir...

Er öffnet seine Tür und schließt sie hinter sich wieder. Langsam und mit schleifenden Schritten geht er auf sein Bett zu und lässt sich mit dem Gesicht voran darauf fallen. Dumpf landet sein Gesicht im weichen Kissen und er entspannt ein wenig. Was für ein Tag.

Mühevoll zieht er seine Beine aufs Bett und kümmert sich nicht darum, dass er noch immer seine Schuhe trägt. Tief atmet er ein, sein Gesicht immer noch im Kissen und behält die Luft für eine Weile in seiner Lunge. Laut seufzend atmet er wieder aus und schiebt seine Hände unter das Kopfkissen. Seine Gedanken wollen nicht zur Ruhe kommen. Wild schwirren sie in seinem blonden Schädel, stoßen an den Ecken an und fliegen wieder zurück und weiter umher, bis sich ein neuer Gedanke bildet. Wie dieses alte DVD Logo, welches dann immer die Farbe geändert hat, wenn es gegen den Rand geflogen ist. Genauso sind seine Gedanken. Nur, dass es sich viel schneller abspielt.

Murrend wickelt er seinen Kopf im Kissen ein. Die Geräusche aus dem Flur kommen nur noch gedämpft zu ihm durch. Schlafen, einfach schlafen...

Er zuckt fürchterlich zusammen als etwas schweres und warmes auf im landet und unter sich begräbt. Sein Kopf schießt hoch und mit großen Augen verdreht er eben diesen unangenehm nach hinten, um das etwas sehen zu können. Lauter murrend lässt er seinen Kopf wieder fallen, vergräbt ihn wieder im Kissen.

»Du sollst das lassen«

Man hört es kaum, da er es ins Kissen murmelt aber sein Besuch scheint es trotzdem verstanden zu haben, denn sie lacht leise vor sich hin.

»Aber du brauchst eine Umarmung! Wenn du nicht mitbekommst wie ich rein komme, ist das ja nicht meine Schuld.«

Das Gewicht verlagert sich auf ihm und nun liegt sie komplett auf ihm drauf. Ihr Kopf ist zwischen seinen Schulterblättern und ihre Arme schiebt sie unter ihm durch. Warm schmiegt sich der Körper an ihm rann und er fährt innerlich so langsam runter. Er würde es zwar nie laut zugeben aber ihre Anwesenheit war für ihn schon immer beruhigend. Schon als kleines Kind, als sie noch im Kindergarten waren.

Die angenehme Stille wird durch ein melodisches Summen unterbrochen. Er erkennt, dass es "Somewhere over the rainbow" ist. Sie summt es immer, wenn er angespannt ist. Es ist ihr Lieblingslied und über die Jahre ist es auch zu seinem geworden. Wie so vieles was sie mag.

Das letzte bisschen Anspannung entweicht aus seinem müden Körper und seine Gedanken hören auf wie das DVD Logo herum zu schwirren. Mit vollkommen leeren Kopf liegt er da. Nur das Summen wahrnehmend und die angenehm warme Gestalt auf seinem Rücken. Seine Atmung reguliert sich und wird immer gleichmäßiger. Es dauert nicht lange und sie merkt, dass er eingeschlafen ist. Trotzdem summt sie leise weiter und bleibt da.
Bleibt, bis es langsam Zeit fürs Abendessen ist.
Bliebt, als er trotzdem nicht aufwacht.
Und bleibt, bis sie selbst einschläft. Genauso wie Monoma komplett Tiefenentspannt.