Kapitel 19

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-Es ist erst ein bisschen Risiko, welches das Leben lebenswert macht.-

-Sirius Black

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Michaels POV

Ihr Blick ist unbezahlbar. Sie ist erstarrt. Ihre Augen werden glasig, ihre Mundwinkel zittern, aber sie beißt sich auf ihre innere Oberlippe, ein kläglicher Versuch die Tränen zu unterdrücken. 

„Och Kleine, das ist doch kein Grund zu weinen. Es wird immer jemand vor der Tür stehen. Also wenn etwas sein sollte, dann kannst du einfach rufen." 

Ich gehe auf sie zu, hebe meine Hand an ihre Wange und streiche darüber. Sie zuckt leicht zurück. 

Ich muss zugeben, dass es ein bisschen gut tut, wenn wir endlich mal ein Opfer haben, welches Angst vor uns hat. Feindliche Mafiamitglieder sind so trainiert, dass sie keine Angst zeigen, aber sie ist die Angst in Person. Ein kleines Mädchen, welches immer unterdrückt wurde. 

Ich mache hinter meinem Rücken eine kleine Bewegung mit meiner anderen Hand und greife dann schnell nach ihrem Handgelenk. Ich drehe sie herum, lasse ihr Handgelenk los und lege meine Hand stattdessen über ihren Mund, um ihre Schreie zu unterdrücken. 

Nervig. 

Brian greift nach ihren Beinen, da sie mittlerweile wild um sich tritt. Sie versucht mich zu beißen, aber ich presse meine Hand einfach fester auf ihren Mund. Ihre Nase habe ich nicht bedenkt. 

Ich habe keine Lust, hier zu warten, bis sie wieder aufwacht, wenn sie bewusstlos ist. Auch wenn es für alle hier besser gewesen wäre. Vielleicht bin ich ein Arschloch, aber letztendlich will ich auch nur ins Bett. 

Caleb greift nach ihren Handgelenken und gemeinsam heben wir sie aufs Bett. Meine Hand lasse ich auf ihrem Mund. 

Jamie habe ich aus der Sache rausgehalten, weil er letztendlich die einzige Person hier ist, der sie wenigstens ein bisschen vertraut. So hatte ich es mit ihm abgesprochen. Es war zwar ziemlich offensichtlich, dass sie ihm eben ziemlich wenig vertraut hat, aber mittlerweile haben wir glaube ich alle ihre Blicke gesehen, die ständig wieder zu Jamie huschen.

 „Ich kann sie nicht mehr lange halten, könntet ihr euch bitte beeilen?!" 

Ja er hat definitiv Schwierigkeiten. Sie ist stark, vielleicht kann ich sie dazu bringen, mit uns zu trainieren. Das wäre eine gute Idee für Joshua. 

Wenn er am Anfang mit ihr trainiert und damit ihr Vertrauen gewinnt, dann würden wir es vielleicht einfacher haben. 

Joshua ist genauso wie ich, vielleicht ist er auch schlimmer. Er hat schon mit zehn in unseren Kämpfen mitgekämpft, mit einer Waffe in der Hand.

Mit Acht hatte er seinen ersten Feind umgebracht. Unser Vater hatte ihn mit zu einer Befragung in den Keller genommen, dann hat er ihn töten dürfen. 

„Hör auf dich zu Bewegen!" Ich hatte gehofft, dass ich sie so einschüchtern kann, dass sie vielleicht aufhört sich zu bewegen, aber sie scheint komplett abgeschaltet zu haben. 

Ich muss innerlich grinsen, als sich Caleb einfach auf ihre Beine setzt und sie so unschädlich macht. Brian kann so ihre Beine loslassen und sich auf ihre Arme konzentrieren. 

Ihre Pupillen sind klein, ihre Augen sind weit aufgerissen. Sie versucht weiterhin, sich gegen meine Hand zu wehren, aber ich halte sie eisern fest. 

Endlich schafft Brian es, ihre Hand in die Handschelle zu bekommen und die andere Seite dann am Bett fest zu machen. 

Versuch zu Überleben//pausiert\\Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt