・𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟑・

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Severus Snape 23:06 Uhr  Freitag, der 08.05.1998

Ein kalter Windzug zerrte an meinem Umhang und ließ mich wieder etwas klarer im Kopf werden. Ich blickte auf und sah jemanden zur Tür hereinkommen. Uninteressiert wand ich mich wieder ab. Ein Barhocker neben mir wurde beiseite geschoben, dann setzte sich dieser jemand darauf. Ich erkannte eine noch recht junge Frau. Sie trug hohe Absätze, eine Leggings aus Leder und einen Mantel aus weißem Fell, den sie nun neben sich auf den nächsten Hocker legte. Wieder sah ich weg. Lange würde sie sicherlich nicht hier sitzen.

"Das gleiche wie der Mann hier", sagte sie zu dem mir so vertrauten Mann hinter der Theke. Diesmal war er es, der nickte. Einige Sekunden später, als ein Glas Feuerwhisky vor der Frau stand, sah ich dann doch wieder zu ihr. Hatte sie mich gemeint? Niemand sonst in Reichweite trank einen Feuerwhisky. Sie musste mich also gemeint haben.

Jetzt sah sie mich prüfend an. Ich sah zurück und fing ihren nachdenklichen Blick auf. Ihre Augen waren stark geschminkt und die Haare ordentlich zurecht gemacht. Etwas in ihren knallgrünen Augen machte klick. Warum ausgerechnet grün?! Wie als wäre ich gegen eine unsichtbare Wand gelaufen prallte ich zurück. Lilys Augen...

Ich drohte mich in ihnen zu verlieren. Doch bevor es überhaupt so weit kommen konnte, sprach sie mich an:

"Und Sie sind...?" Sie wartete auf eine Vervollständigung ihres Satzes. Na toll, jetzt musste ich auch noch ein Gespräch führen! Kurz sammelte ich mich, wischte den lallenden Ton meiner Stimme beiseite und antwortete:

"Professor Severus Snape."

"Aha", sagte sie frech und zupfte eine Strähne aus ihrem ordentlich hochgestecktem Zopf. Diese Strähne lockerte sich sofort und fiel ihr fast bis auf die Schulter. "Addison White", fügte sie dann freundlich hinzu.

Ich zog eine Augenbraue hoch, wand mich dann sofort wieder meinem Glas zu. Sie trank erstmal einen Schluck, bevor sie einen zweiten Versuch startete mit mir zu reden:

"Sie sind wohl Lehrer in Hogwarts, wie?"

"Wie kommen Sie denn darauf?", fragte ich sarkastisch zurück.

"Ich kenne sie aus dem Tagespropheten" Na herzlichen Glückwunsch, noch so eine Hexe, die jede Story aus dieser vermaledeiten Zeitung kennt und jeden Artikel gelesen hat! Ich verdrehte die Augen und leerte mein Glas bei der Gelegenheit.

"Nicht, dass ich jedes Wort glauben würde, aber Lehrer sind Sie. Soweit kann man den Berichten wohl glauben" Sie grinste breit.

"Kann schon sein", brummte ich und versuchte sie mit Unfreundlichkeit abzuwimmeln. Sie wird doch sicherlich etwas Besseres zu tun haben, als mit mir zu quatschen!

"Sie sind nicht gerade sehr gesprächig", beschwerte White sich. Ich zuckte unberührt mit den Schultern.

"Ich habe auch nicht gesagt, dass ich überhaupt mit Ihnen reden möchte."

"Gut, dann nicht" Sie wand sich von mir ab und ihrem Glas zu. Ich tat es ihr gleich. Missgelaunt starrte ich in die goldgelbe Flüssigkeit. Als ich ihr dann irgendwann doch noch einen Blick widmete, sah sie niedergeschlagen aus. Was ging es mich schon an, wie es ihr ging? Nichts. Ich sah doch wieder weg.

𝐅𝐫𝐞𝐢𝐭𝐚𝐠𝐚𝐛𝐞𝐧𝐝𝐞 - 𝐞𝐫𝐬𝐨𝐟𝐟𝐞𝐧 𝐢𝐧 𝐅𝐞𝐮𝐞𝐫𝐰𝐡𝐢𝐬𝐤𝐞𝐲Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt