・Severus Snape ・20:17 Uhr ・ Freitag, der 08.05.1998・
Es war kalt, als ich das Eingangstor Hogsmeads passierte. Mein Umhang wehte, durch den eisigen Wind aufgewirbelt um mich herum, wie pechschwarze Flügel einer Fledermaus. Wahrscheinlich wurde ich deshalb auch immer von den Schülern so genannt. Und ja, ich wusste auch über den Flurfunk bescheid. Nur weil ich ein Lehrer bin, heißt das nicht, dass ich taub bin.
Ein scheinbar unaufhaltsames Zittern drang in mich ein und nahm von Sekunde zu Sekunde immer mehr von mir ein. Ich versuchte es so gut es eben ging zu verbergen und ging weiter, den Kopf auf den Boden gesenkt. Schnee knirschte unter meinen Schuhen und bildete einen perfekten Kontrast zu dem schwarzen Material meiner Schuhe. Ich beschleunigte meine Schritte und kam endlich in eine schmale, dunkle Gasse. Keine zehn Meter weiter links bog ich in eine kleine Kneipe ab.
Die schwere Tür fiel knarrend mit einem lauten Knall hinter mir ins Schloss. Auf der Stelle bemächtigte sich wieder die Wärme meines Körpers und vertrieb die Kälte mit der Zeit. Schnee fiel von meinen Schuhen ab und verteilte sich auf der abgetretenen Fußmatte unter mir. Ich ging wie gewohnt schnurstracks auf die kleine Theke zu und ließ mich auf einen der Barhocker fallen.
Wie immer war relativ viel los, sodass ich kaum auffiel unter all den zwielichtigen Gestalten. Der einzige, der mich beachtete, war der kleine Mann hinter der Theke, der mich nun wie schon so oft fragte:
"Wie immer?" Ich nickte nur. Er wand sich von mir ab und angelte ein etwas blindes Glas aus einem Regal hinter sich. Während er eine Flasche zum Vorschein brachte und das Glas mit einer goldgelben Flüssigkeit füllte, ließ ich meinen Blick durch die Kneipe schweifen.
Durch zwei kleine Fenster fielen zwei einzelne Strahlen Licht, das auch draußen sehr schwach war. An der Decke hingen insgesamt vier Lampen, wovon allerdings nur eine funktionierte. Die Tische und Stühle waren aus dunklem Holz. Alles in allem machte es den Raum sehr finster und geheimnisvoll. Genauso wie seine Gäste. Es waren ehemalige Todesser und alle möglichen Furcht erregenden und zwielichtigen Leute. Furcht erregend? Na ja, Ansichtssache.
Ein Glas wurde mir unter die recht große Nase geschoben. Ich blickte auf und trank sofort einen Schluck. Es war Feuerwhiskey, wie immer.
Das Glas war schnell leer, sodass der Mann es mir auch wieder auffüllte. Ich war das erste Mal nach Ende des Krieges hier. Es war eigenartig, jetzt wo Frieden war. Trotz all dem hielt ich jeder Zeit meinen Zauberstab griffbereit. Alte Gewohnheiten wurde man eben nicht so schnell wieder los.
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𝐅𝐫𝐞𝐢𝐭𝐚𝐠𝐚𝐛𝐞𝐧𝐝𝐞 - 𝐞𝐫𝐬𝐨𝐟𝐟𝐞𝐧 𝐢𝐧 𝐅𝐞𝐮𝐞𝐫𝐰𝐡𝐢𝐬𝐤𝐞𝐲
FanficNach Ende des Krieges versucht Professor Snape seine Gedanken in Feuerwhiskey zu ertränken. Doch statt den Sturm in seinem Kopf beruhigen zu können, tobt dieser noch heftiger los, als sich eine ihm völlig fremde Frau neben ihn an die Bar setzt. Noch...