・Severus Snape ・ 23:11 Uhr ・ Freitag, der 03.07.1998 ・
"Hi", sagte Addison oder Alana oder die Gestalt aus meiner Fantasie nur und griff nach dem Glas. Dankend nickte sie in Richtung des Mannes, der mir zuzwinkerte.
"Was wird das, Alana?", fragte ich und musste blinzeln, um mich zu vergewissern, dass sie es wirklich war. Ich kniff mich in den Arm und es tat weh. Verdammt, es musste Wirklichkeit sein.
"Alana gibt es nicht mehr", hörte ich Addison sagen, die jetzt an ihrem Getränk nippte.
"Was?", brach es völlig überfordert aus mir heraus.
"Sie ist an all dem zerbrochen. Es gibt nur noch mich", sagte sie so ruhig, als würden wir über das Wetter reden. Mein Kopf schien allein an diesen beiden Sätzen zu zerbrechen. Ich nahm ihr Parfüm, das kaum noch nach Zitrone sonder nach Blumen roch, wahr und spürte, wie sich alles um mich herum zu drehen begann. Einfach alles wurde in diesem Moment zu viel für mich. Selbst mein Glas musste ich abstellen, da ich es sonst wohl fallengelassen hätte. Meinen plötzlich unerträglich schweren Kopf auf meinen Händen abstützend, versuchte ich meinen schnellen Atem zu beruhigen. Ich verstand nicht, weder was Addsion - oder Alana - gerade sagte, noch was mit mir los war.
"Sir, alles in Ordnung?", vernahm ich eine männliche Stimme. Wieder stand der Mann von hinter der Theke vor mir, hatte sich zu mir hinübergebeugt und beäugte mich skeptisch. Ich sah ihn an und raufte mir die Haare, um wenigstens irgendetwas zu tun, um meine Verwirrung loszuwerden, auch wenn es absolut nichts brachte.
"Sie sehen die Frau dort neben mir aber auch, oder?", fragte ich mit krächzender Stimme. Es hörte sich fast so an, als wäre es gar nicht meine eigene Stimme, so als spreche jemand anderes, der neben mir stand.
"Ja, das tue ich", versicherte er mir. "Ist wirklich alles gut bei Ihnen?"
"Ja, alles gut", stotterte ich und schüttelte ungläubig den Kopf.
"Ja, ich bin wirklich hier", bestätigte Addison und lächelte. "Es ist mal wieder kompliziert und es tut mir leid, dass ich schon wieder so ein Chaos verursache, aber Alana konnte nicht mehr. So sehr sie es auch versucht hat, es ging nicht mehr. Ich bin aber weiterhin da."
"Merlin, du machst mich echt fertig", sagte ich etwas tonlos, aber gleichzeitig stahl sich ein mattes Lächeln auf mein Gesicht.
"Noch einen Whiskey?", funkte der Mann hinter der Theke dazwischen, der wohl bemerkt hatte, wie Addison meine Nerven flachgelegt hatte.
"Unbedingt", antwortete ich und musste lachen. Es war so verrückt. "Und du bist und bleibst jetzt Addison? Für immer?", wand ich mich wieder ihr zu.
"Ja, für immer", bestätigte Addison. "Diese ganzen Zauber aufrecht zu erhalten, ist zwar auf Dauer viel Arbeit, aber das ist es mir wert." Ein neu aufgefülltes Glas schob sich unter meine Nase. Ich nickte dem Mann dankend zu und trank erst einmal einen Schluck.
"Können wir vielleicht doch nicht ganz vergessen, was passiert ist?", fragte ich zögerlich nach einer etwas längeren Pause. "Wenn es Alana nie gegeben hätte, sondern nur uns?"
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𝐅𝐫𝐞𝐢𝐭𝐚𝐠𝐚𝐛𝐞𝐧𝐝𝐞 - 𝐞𝐫𝐬𝐨𝐟𝐟𝐞𝐧 𝐢𝐧 𝐅𝐞𝐮𝐞𝐫𝐰𝐡𝐢𝐬𝐤𝐞𝐲
Hayran KurguNach Ende des Krieges versucht Professor Snape seine Gedanken in Feuerwhiskey zu ertränken. Doch statt den Sturm in seinem Kopf beruhigen zu können, tobt dieser noch heftiger los, als sich eine ihm völlig fremde Frau neben ihn an die Bar setzt. Noch...