・𝐊𝐚𝐩𝐢𝐭𝐞𝐥 𝟔・

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Severus Snape  23:45 Uhr・ Freitag, der 08.05.1998

Ich trat hinaus auf die Straße und machte mich auf den Weg zurück nach Hogwarts. Bevor die Tür hinter mir zufallen konnte, wurde sie erneut geöffnet und der nächste verließ die Kneipe. Ich hörte Absätze schnellen Schrittes näher kommen und dazu eine Stimme:

"Warten Sie!" Es war White. Ich drehte mich langsam um. Sie stand vor mir, ihren Mantel nur schnell übergeschmissen und mit im Wind wehenden Haaren.

"Was wollen Sie denn noch von mir?" Eigentlich hatte ich unfreundlich klingen wollen, stattdessen hörte sich meine Stimme gebrochen an. Fast zufällig machte sie einen weiteren Schritt auf mich zu. Jetzt war sie mir irgendwie gefühlt schon zu nah. Es verwirrte mich. Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht und ich runzelte die Stirn. Ich hatte wirklich zu viel getrunken! Ihre Hand legte sich auf meinen Oberkörper. Ich öffnete den Mund, wollte etwas sagen, brachte aber keinen Ton raus. Ehe ich es mich versah, hatte sie mich geküsst! Ich keuchte auf und zog sie ruckartig in meine Arme, sodass sie gegen mich prallte. Ich taumelte erneut. Fordernd drängte ich meine Zunge in ihren Mund. Sie erwiderte gleichermaßen und vergrub ihre Hände in meinen Haaren. Mir wurde schwindelig, ungewiss, ob es jetzt von Alkohol kam, von dieser außergewöhnlichen Lage oder von etwas anderen. Ich schloss ergeben die Augen. Etwas unregelmäßig atmend löste sie sich wieder von mir.

"Ich weiß nicht - ob das so eine gute Idee ist", sagte ich stockend, hielt dabei die Augen geschlossen.

"Ich aber..." Wieder küsste sie mich. Völlig überrascht fand ich mich keine Sekunde später mit dem Rücken zur Wand stehend wieder, dagegen gedrängt von einer mir im Prinzip unbekannten Frau. Das Verlangen, das sie an den Tag legte, und ihre Dominanz kratzte deutlich an meiner Maske. Na ja, ich hatte sie quasi schon in den Moment verloren, als ich mich zu ihr umgedreht hatte, sie hatte näher kommen lassen. Ihr Verhalten gefiel mir. Sie gefiel mir. Dennoch würde ich mich ganz sicher nicht von ihr dominieren lassen. Es kostete mich nicht viel Widerstandskraft und sie war diejenige, die an die Wand gepresst dastand. Etwas überrascht blickte sie mich von unten an.

„Na bitte, geht doch", murmelte White zufrieden, doch ich ließ sie kaum aussprechen. Das letzte Wort verlor sich bereits wieder in unserem Kuss. Obwohl ich erfolgreich die Machtverhältnisse umgedreht hatte, war sie es, die mich Stück für Stück in den Wahnsinn trieb. Ihr Körper so nah an meinem löste eine mächtige Welle Hitze in mir aus, die mich langsam zu überrollen drohte.

𝐅𝐫𝐞𝐢𝐭𝐚𝐠𝐚𝐛𝐞𝐧𝐝𝐞 - 𝐞𝐫𝐬𝐨𝐟𝐟𝐞𝐧 𝐢𝐧 𝐅𝐞𝐮𝐞𝐫𝐰𝐡𝐢𝐬𝐤𝐞𝐲Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt