・Addison White・ 23:04 Uhr ・ Freitag, der 15.05.1998・
Ich hatte mich aus Hogwarts heraus geschlichen, so wie letzte Woche schon. Diesmal jedoch ohne die Hilfe meiner Schlafsaalmitbewohnerinnen. Gerade sie sollten nichts von meinem Vorhaben erfahren. Äußerst unwohl zu mute betrat ich Hogsmead. Meine Beine, die vor Aufregung zitterten, steckten wieder in der gleichen Lederleggins. Diesmal jedoch trug ich ein anderes Oberteil. Ich wollte mein Todessermal nicht verheimlichen. Ich wollte es zeigen. Ich wusste nicht, ob ich hoffen sollte, Severus zu treffen oder nicht. Ich wusste nicht, was passieren würde, weder wie er auf mich gestimmt war, noch was ich so wirklich vor hatte. Mein einziger Gedanke bei dieser Sache war, ihn nicht einfach so stehen zu lassen und die Sache aufzuklären, entweder auf Addisons Art oder auf Alanas. Mit unruhigen Fingern drückte ich die schwere Holztüre zur Kneipe auf, in der ich vor genau sieben Tagen Severus getroffen hatte, der sich scheinbar hatte betrinken wollen. Okay, er hatte es auch geschafft. Vielleicht war auch einzig das der Grund, warum er mich zu sich mitgenommen hatte. Vielleicht wollte er mich gar kein weiteres Mal sehen. Völlig unsicher und noch viel planloser betrat ich nun die Kneipe. Sofort umfing meinen Körper angenehme Wärme, sodass ich meinen Mantel abnehmen konnte, ohne augenblicklich zu zittern.
„Darf ich der hübschen Dame behilflich sein?", vernahm ich eine Männerstimme von hinter mir. Die Jacke erst halb ausgezogen und bis zu den Unterarmen heruntergerutscht drehte ich mich um. Hinter mir und jetzt vor mir stand ein mir fremder Mann. Seine hellgrauen Augen sahen mich gerade heraus an. Er lächelte. Es war kein freundliches sondern eher ein überhebliches Lächeln. Er sah mich nicht nur wegen seiner Größe von oben herab an.
„Danke, alles gut", sagte ich höflich und wollte mich von ihm abwenden, da griff er nach meiner Hand und zog mich zu sich.
„Wie kannst du es wagen, mir einfach so den Rücken zuzuwenden?!", fuhr er mich an und riss mir den Mantel vom Körper. Direkt fiel sein Blick auf das dunkle Mal. Dieser Anblick nahm ihm kurzzeitig den Wind aus den Segeln. Überrascht weiteten sich seine Augen, während er auf meinen Arm starrte. Eingeschüchtert zog ich meinen Arm weg und wollte mich wegducken, um zu verschwinden, aber der Mann fing sich wieder. „Hier geblieben, Kleines!" Und er riss mich erneut zu sich zurück.
„Es tut mir leid, Sir", piepste Alana aus mir und ich vergaß, dass ich in Addisons Haut steckte. In der Haut einer gut aussehenden Frau und nicht in der Haut eines durchschnittlichen Schulmädchens.
„Was tut dir leid? Dass du zu hübsch bist, als dass ich dich gehen lasse?", spuckte er mir ins Gesicht und wollte mich hinter sich her ziehen. Ich konnte seinem festen Griff keinen Widerstand leisten. Wie ein Fähnchen im Wind stolperte ich dem Kerl nach. Mein Mantel fiel ungeachtet zu Boden. So ungeachtet, wie auch ich von einem völlig fremden Idioten auf die Toilette geschleppt wurde. Niemand beachtete das Geschehen, auch wenn jeder davon mitbekommen haben musste. Aber so wie es aussah, war das hier völlig normal.
„Lassen Sie mich bitte los", flehte ich schon fast. Meine Stimme zitterte deutlich. „Bitte!"
„Hättest du wohl gerne, Schlampe!"
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𝐅𝐫𝐞𝐢𝐭𝐚𝐠𝐚𝐛𝐞𝐧𝐝𝐞 - 𝐞𝐫𝐬𝐨𝐟𝐟𝐞𝐧 𝐢𝐧 𝐅𝐞𝐮𝐞𝐫𝐰𝐡𝐢𝐬𝐤𝐞𝐲
FanficNach Ende des Krieges versucht Professor Snape seine Gedanken in Feuerwhiskey zu ertränken. Doch statt den Sturm in seinem Kopf beruhigen zu können, tobt dieser noch heftiger los, als sich eine ihm völlig fremde Frau neben ihn an die Bar setzt. Noch...