Kapitel 30

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Rick findet mich in der Küche, wo ich allein sitze.

"Wir holen Daryl zurück.", er legt mir die Hand auf die Schulter.

"Rick, ich bin schwanger.", ich seufze.

Wie angewurzelt bleibt er stehen:"Das ist ähm...seit wann weißt du es?".

"Seit fünfzehn Minuten.".

"Das ist doch toll. Freu dich darüber!", er setzt sich zu mir.

"Rick, das ist keine Welt um ein Kind großzuziehen.", ich stütze meinen Kopf in die Hände.

"Das stimmt. Aber sieh dir Judith und Carl an, solange ich bei ihnen bin werde ich sie beschützen. Dasselbe gilt für dein Baby.".

"Danke, es ist lieb von dir das du versuchst mich aufzuheitern.".

"Von was für einen Plan hast du da eigentlich geredet?", fragt er.

"Jesus hat mich gewarnt das Negan bald kommt.".

"Verstehe. Was hast du vor?", Sorge klingt aus seiner Stimme.

Ich winke ab:"Versprich mir das du es Daryl nicht sagst. Auch sonst niemandem.".

Langsam nickt er:"Ich verspreche es.".

Wie angekündigt erscheint Negan mit mehreren Transportern, drei Tage später. Rick hat Alexandria am Morgen verlassen und so ist es an mir ihn zu empfangen. Jede Faser meines Körpers sträubt sich dagegen ihn anzulächeln.

"Wen haben wir denn hier?", Negan betrachtet mich.

"Willkommen in Alexandria. Ich bin Mo.".

"Schicke Haarfarbe. Weißt du als ich klein war hatte ich ein Kätzchen mit einer ähnlichen Fellfarbe.", er legt den Arm um mich und ich muss dem Drang widerstehen ihm eine Klinge in den Hals zu rammen.

Seine Männer beginnen damit die Häuser zu durchsuchen als Spencer plötzlich auftaucht.

"Willkommen, wie wäre es mit einer Runde Billiard.", er hat tatsächlich einen Billiardtisch nach draußen geschoben.

"Was hast du vor?", zische ihm zu.

"Rick ist ein schlechter Anführer und ich werde das Negan jetzt beweisen.", Spencer schubst mich zur Seite und wendet sich Negan zu.

Spencer dieser Verräter, schleimt sich bei Negan ein.

"Du brauchst jemanden der hinter dir und den Saviors steht. Derjenige kann ich sein, wenn du Rick beseitigst.", Spencer lehnt sich auf seinen Cue.

Negan schürzt die Lippen und geht langsam um den Tisch, auf ihn zu:"So wie ich das sehe ist Rick da draußen und macht seinen Job. Während du hier bist und die Judas Nummer abziehst.".

Er zückt ein Messer und rammt es dem ahnungslosen Spencer in die Rippen.

Noch geschockt von dem Anblick sehe ich zu wie Rosita nach vorn tritt und einen Revolver auf Negan richtet. Sie drückt ab und der Schuss hallt laut von den Wänden wider.

Für einen kurzen Moment denke ich es ist vorbei. Sie hat ihn getroffen und er ist tot. Doch Negan hat noch nicht mal einen Kratzer.  Er steht über dem verblutenden Spencer, mein Plan ist fehlgeschlagen.

Er geht auf Rosita zu und hält die blutige Klinge an ihre Wange. Sie zuckt mit keinem Muskel und sieht ihn direkt an. Alles woran ich denken ist das er wird sie auch töten wird. Panik steigt in mir auf und überlege mir fieberhaft eine Lösung.

"Warte! Ich mache dir ein Angebot.", meine Worte hallen laut über den Platz.

Negan dreht sich um und kommt auf mich zu:"Oh jetzt bin ich gespannt, Kätzchen.".

Lucille schwingt neben seinem Körper hin und her. Was auch immer ich jetzt sage, es muss ihn überzeugen.

"Ich werde deine Frau.".

Stille. Selbst Negan scheint kurz sprachlos zu sein.

Er dreht sich zu seinen Leuten um und beginnt zu lachen:"Was?".

"Du hast mich schon verstanden. Ich komme mit dir, als deine Frau.".

"Was willst du dafür?", er beobachtet jede meiner Reaktionen.

"Daryl kommt frei und Alexandria erlässt du die Schulden.".

Er geht auf und ab, wobei er mich nicht aus den Augen lässt.

"Warum solltest du das tun?", fragt er schließlich, dabei kommt er mir so nahe das ich unweigerlich etwas zurückweiche.

"Du hast meine Freunde getötet und die die noch leben, sollen das in Frieden tun.".

"Wie selbstlos. Das rührt mein Herz! Ich sag dir was, ich erlasse Alexandria 40% der Schulden.".

"50%.".

"45%, letzte Chance.".

"Abgemacht.", ich gebe ihm die Hand und besiegele damit mein eigenes Schicksal.

Die Saviors beladen ihre Trucks und machen sich bereit zu gehen.

"Hol deine Sachen.", sagt Negan. "Sieh mich nicht so überrascht an, Kätzchen, wir fahren jetzt oder nie.".

"Mo, nein! Was machst du?!", Tara sieht mich fassungslos an.

"Rick halt sie auf!", Rosita redet auf unseren Anführer ein.

Ohne mich umzusehen steige ich in seinen Wagen. Ich muss jetzt stark sein! Alexandria hat jetzt eine Chance.

Ich weiß nicht wohin wir fahren, die Landschaft zieht an mir vorbei. Alles scheint zu verschwimmen. Ich habe das Richtige getan.

Eine ehemalige Fabrik dient den Saviors als Heim. Beißer befinden sich festgekettet innerhalb der Zäune und dienen als zusätzliche Wacheinheit. Negan führt mich ins Innere, durch die verwirrenden Gänge bis zu einer Tür aus Eisen.

Tränen treten mir in die Augen als ich ihn sehe.

"Mo...", Daryl ist schwach.

Ich helfe ihm auf:"Komm wir verschwinden von hier.".

Negan's Männer tragen ihn nach draußen und setzen ihn ins Auto, ich laufe die ganze Zeit neben ihm her.

"Nix da Kätzchen, du bleibst hier.", Negan zieht mich zurück.

"Du hast es versprochen,  er kommt sicher an.".

"Und ich halte mein Versprechen, schließlich bist du meine über alles geliebte Frau.", er präsentiert ein widerliches Lachen.

BlutsommerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt