Es ist nicht schwer Merle zu finden, zum einen, weil er mein persönlicher Bodyguard ist, zum Anderen braucht man nur dem Gestank nach Bier und billigen Zigaretten hinterher gehen.
"Ich brauche deine Hilfe.".
Er sieht auf: "Frag deinen Mann.".
"Bei der nächsten Lieferung werde ich mich im Lastwagen verstecken und mich mit Daryl treffen.".
"Du sagst ihm das es sein Gör ist und dann? Ich kenne ihn besser als du, er wird versuchen dich zu retten und dabei sterben.", er zerquetscht die leere Dose in der Hand.
"Dann sage ich ihm es nicht. Ich sehe nur nach ihm.".
"Ist besser so, Püppchen. Und lass mich bei deinem Plan raus. Ich habe keinen Bock das mein Kopf vor dem Zaun aufgespießt wird.".
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"Ich lenke die Leute ab und du versteckst dich hinten.", Frankie späht um die Ecke.
Ich nicke ihr zu und schleiche mich von hinten auf die Ladefläche. Keiner sieht oder bemerkt mich, auch nicht als wir das Sanctuary bereits verlassen haben. Der Himmel zieht grau über mir vorbei. Einzelne Äste, bedeckt von grünem Laub, ziehen sich durch durch das Grau.
Die Kolonne hält an und ich höre das vertraute Klappern, als sich das Tor öffnet.
Als die Situation passend ist, springe ich vom Laster und mache mich auf den Weg zu meinem Haus. Mein Bauch ist inzwischen deutlich größer geworden und macht es mir schwer zu rennen. Die Tür ist offen und ich betrete die, mir so vertrauten, Räume.
"Rick? Michonne? Car?", niemand antwortet.
Ich gehe die Treppe hoch und betrete mein Zimmer. Die Decke liegt zusammengefaltet auf dem Bett, der Schrank enthält nur noch meine Sachen. Mit Schrecken wird mir bewusst das Daryl schon lange nicht mehr hier war.
Schritte von unten lassen mich aufhören.
Michonne hat Judith auf dem Arm: "Mo, wie kommst du hierher?".
Sie setzt die Kleine ab und nimmt mich in den Arm.
"Ich habe mich weg geschlichen.".
Michonne stutzt als sie meinen Bauch sieht: "Bist du etwa?".
"Im Dritten oder vierten Monat, ja. Michonne, wo ist Daryl?".
Sie seufzt: "Er pendelt zwischen hier und Hilltop, seit du weg bist. Im Moment ist er sicher irgendwo da draußen.".
"Ich wollte mit ihm reden und...".
"Mo?", Rick schließt die Tür hinter sich.
Ich lächle unserem Anführer zu: "Hey Rick.".
"Ich habe nicht viel Zeit. Sobald die da draußen wieder los fahren muss ich mit.", ich zeichne einen Lageplan des Sanctuarys auf eine alte Zeichnung.
"Sie benutzen Beißer innerhalb der Zäune und bei den Fahrzeugen.", ich markiere die genannten Stellen.
"Stimmt es das Eugene jetzt die Munition für Negan herstellt?", fragt Michonne.
"Ja, ich war in der Fabrik.", sofort beginne ich eine weitere Zeichnung der Produktionshalle.
"Wie viele leben innerhalb der Mauer?", Rick prägt sich die Details ein.
"Ca. 100 sind reine Arbeiter. Dazu kommen noch ungefähr 50 Handlanger.".
"Hilltop und das Königreich wollen sich uns anschließen. Zusammen haben wir eine ungeheure Durchschlagskraft.", Rick klingt überzeugt von seiner Aktion.
"Ihr solltet vorsichtig sein und ihn auf keinen Fall unterschätzen. Ich kann euch leider nicht sagen wie viele Außenstellen es noch gibt.", gebe ich zu bedenken.
Die Transporter sind beladen und machen sich bereit loszufahren. Ich verabschiede mich und gehe in Richtung Tor.
Plötzlich hält mich jemand zurück und ich werde in das Torhaus gezogen.
"Was machst du hier?", Daryl sieht nach draußen um zu sehen ob uns jemand gesehen hat.
"Ich habe dich gesucht.".
"Was hast du dir dabei gedacht?", er redet auf mich ein.
Merle's Worte kommen mir wieder in den Sinn. Er hat gesagt Daryl würde sterben wenn er wüsste dass das Kind von ihm ist.
"Du bist schwanger.", stellt Daryl fest.
"Es ist von Negan.", sage ich schnell.
Er sieht auf den Boden: "Also geht's dir gut.".
Es ist eine Feststellung und ich wünschte ich könnte ihm die Wahrheit sagen.
"Ja, das wollte ich bloß alle wissen lassen.", in der Ferne höre ich wie die ersten in die Autos einsteigen.
"Dann will ich dich von deinem perfekten Leben nicht abhalten.", er sieht mir nicht in die Augen als er ,an mir vorbei, nach draußen geht.
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Blutsommer
RomanceEr hielt die Armbrust angespannt vor dem Körper und folgte den Spuren im Schlamm. Er war diesem verdammten Reh jetzt schon seit 40 Minuten gefolgt, doch es haute immer wieder ab. Da war es! Mitten auf einer kleinen Lichtung stand es wie auf dem Präs...