Blutsommer

Kapitel 41

Das Licht im Zimmer ist leicht gedimmt. Mo' s Augen sind geschlossen und ihr Atem geht ruhig. Das Baby liegt neben ihr, eingewickelt in eine kleine Decke. Als Daryl näher tritt öffnet es seine Augen und sieht ihn an. Daryl rechnet schon damit das es gleich weint, doch Nichts passiert.

"Hey kleiner Kerl.", er hebt seine Hand und der Kleine greift mit seiner Hand nach Daryl's Finger.

"Hey.", Mo sieht ihn verschlafen an, ihre Haare stehen etwas unordentlich von ihrem Kopf ab.

"Ich wollte nach dir sehen.", er setzt sich in den Stuhl am Fenster. Sie setzt sich auf und nimmt ihr Kind in den Arm.

"Merle hat mir da etwas Verrücktes erzählt.", er lehnt sich vor und stützt seine Hände auf den Knien ab.

"Ich glaube das kommt bei Merle sehr häufig vor.".

"Ist das mein Kind?".

Sie senkt ihren Blick und streicht dem Baby über dem Kopf.

"Ja. An dem Tag, als Negan nach Alexandria kam, habe ich einen Test gemacht.".

Daryl seufzt und kneift die Augen zusammen: "Du hättest es mir sagen sollen.".

"Merle hat mich davon abgehalten. Er dachte du würdest was Dummes machen, wenn du es erfährst.".

"Ich hau ihm eine rein.", flüstert er.

"Es tut mir leid.", ihre Worte sind ebenso leise wie seine.

Für einen Moment sind beide still. Plötzlich steht sie auf und legt das kleine Bündel in seine Arme. Daryl hat sich noch nie so überfordert. Das Kind bewegt sich und gibt mürrische Geräusche von sich als wollte es ihn ermahnen vorsichtig zu sein.

"Du musst den Kopf stützen.", sie rückt seinem Arm zurecht so dass der kleine Mensch bequem liegt.

"Er sieht dir ähnlich.", Mo schmunzelt.

"Der Arme!", Daryl lächelt und kann seinen Blick nicht von dem Baby wenden.

"Vielleicht sollte ich einfach mit ihm weglaufen. Oregon ist immer noch eine Alternative.".

"Du würdest nicht weit kommen, er würde dich einfangen.".

"Was bleibt mir übrig?", sie zuckt mit den Schultern und sieht aus dem Fenster.

"Dir bleibt noch eine Option.", sagt Daryl bestimmt.

Auf ihren fragenden Blick hin antwortet er: "Mich. Rick hat einen Plan welchen das Königreich und Hilltop einschließt. Negan wird nicht wissen wie ihm geschieht. Ich hol euch da raus.".

Daryl's Worte folgten mir zurück ins Sanctuary. Sie gaben mir Hoffnung und flößten mir Angst zugleich ein. Ich wusste nicht was Rick und die Anderen vorhatten aber die Saviors würden ihre Vormachtstellung nicht kampflos aufgeben.

Ich verbrachte meine Tage damit zu warten, darauf das etwas passiert, egal was. Vom Fenster aus sah ich wie Eugene eine Menge Munition lieferte und verteilte. Ich kann es immer noch nicht fassen das er Negan unterstützt.

"Weißt du was es damit auf sich hat?", frage ich Frankie.

Bei dem Anblick der vielen Kisten runzelt sie die Stirn: "Nein aber wir werden es sicher noch früh genug erfahren.".

"Sie stocken auch die Vorräte innerhalb der Zäune auf.", Amber hat Arthur auf dem Schoß.

"Wir sollten unsere Chance nutzen wenn es zum Kampf kommt und fliehen.", Frankie's Gesicht zeigt einen grimmigen Ausdruck.

"Und wenn Negan wieder gewinnt? Niemand hat ihn bisher besiegt.", Amber seufzt.

"Ich stimme Frankie zu. Wenn es soweit ist bleiben wir zusammen und schlagen uns den Weg frei.".