"Ein Vertrag besteht aus zwei übereinstimmenden Willenserklärungen" drang es gedämpft aus der Tür zum Nebenzimmer. Sahra seufzte, klappte ihr Buch zu und legte es bei Seite. Sie warf schnell einen Blick auf ihre Armbanduhr 21:34 Uhr. Es hatte eh keinen Sinn mehr weiterzulesen. Erstens konnte sie sich nicht mehr auf die Buchstaben direkt vor ihrer Nase konzentrieren und zweitens musste sie Linda da irgendwie rausholen, bevor sie drohte in Gesetzestexten zu ertrinken.
"Wer einem anderen die Schließung eines Vertrags anträgt, ist an den Antrag gebunden, es sei denn, dass er die Gebundenheit ausgeschlossen hat" murmelte Linda immer wieder vor sich hin und ging dabei immer wieder im Raum auf und ab. Sahra schloss leise die Tür hinter sich, immer darauf bedacht Linda nicht aus ihrem Mantra zu reißen. Das hatte sie bereits gestern versucht. Und es war eindeutig nach hinten losgegangen.
Sahra wollte sie auch auf keinen Fall stören, aber sie machte sich wirklich Sorgen um Linda. Sie saß 12 Stunden am Tag in dem provisorisch eingerichteten Arbeitszimmer in ihrer kleinen Altbauwohnung und verließ dieses maximal zum Essen oder um in den Brandenburger Landtag zu sprinten, in dem sie immer noch Abgeordnete war. Meistens blieb sie nur für die Debatte im Plenum, zu der sie ihre Rede halten musste, stattete dann dem mehr als verwaisten Abgeordnetenbüro einen kurzen Besuch ab und deligierte Aufgaben an ihre Mitarbeiter.
Das ganze war sowieso schon mehr als genug Stress für Linda und es half nicht gerade dabei, dass sich andere Landtagsabgeordnete über sie das Maul zerrissen und ihr vorwarfen ihr Mandat nicht ernst zu nehmen. Am liebsten wäre Sahra in den Landtag marschiert und hätte besagtem Abgeordneten eine gescheuert. Doch dazu fehlte auch ihr die Zeit, schließlich war sie Bundestagsabgeordnete.
Sahra trat näher an Linda heran und schlang ihre Arme von hinten um sie. Kurz schreckte Linda auf, ließ ihren Kopf aber dann doch gegen Sahras Schultern fallen. "Was gibts denn?" fragte Linda leise. "Meinst du nicht es ist mal genug für heute?" flüsterte Sahra ihr liebevoll ins Ohr. "Sahra nein. Ich muss noch das ganze hier wiederholen." sagte Linda verzweifelt und zeigte auf die vielen wirren Blätter auf ihrem Schreibtisch und die Bücher, die mittlerweile überall auf dem Boden verstreut lagen.
"Linda ich mach mir wirklich Sorgen um dich". "Sahra. Ich hab es dir schon fünfhundertmal gesagt. Mir geht es gut. Du hilfst mir am besten indem du mich einfach endlich in Ruhe lernen lässt" gab Linda harsch zurück, löste sich von Sahra und sah sie wütend an.
Doch es war eben einfach nicht Lindas Art ihre inneren Konflikte an anderen auszulassen, weshalb ihr Blick schon nach wenigen Momenten weicher wurde und sie Sahra fest in ihre Arme schloss. "Tschuldigung" murmelte sie, während ihr schon einzelne Tränen über die Wangen liefen. "Ich weiß auch nicht was mit mir los ist. Es ist nur das Examen und dann auch noch diese ganzen dummen Vorwürfe an meiner Arbeit im Landtag. Ich weiß ja selbst, dass ich mich dort öfter blicken lassen könnte, aber was soll ich denn machen?" schniefte sie.
Sahra strich ihr fortwährend über den Rücken und versuchte sie zu beruhigen. "Du schaffst das Linda. Du bist die intelligenteste und zielstrebigste Frau die mir begegnet ist. Naja also abgesehen von mir selbst natürlich" "Du bist doof" gab Linda zurück und boxte Sahra liebevoll in den Arm. Doch Sahra hatte ihr Ziel erreicht: Ein kleines Lächeln fand sich auf Lindas Lippen wieder.
"Also ich würde ja jetzt in eine Badewanne gehen? Du hast nicht zufällig Lust mitzukommen?" flüsterte Sahra. "Gib mir noch 10 Minuten ok?"
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Sahra zündete gerade die letzten beiden Kerzen an und stellte sie auf dem Fensterbrett ab. Das Badezimmer wurde nun in leicht dämmriges Licht gehüllt und es duftete nach irgendeinem Badezusatz. Eigentlich war das nicht so Sahras Ding, aber sie wusste, dass es Linda gefallen würde und machte deshalb gerne mal eine Ausnahme.
Gerade als sie sich über das Wasser beugte um die Temperatur zu kontrollieren hörte sie, wie Linda den Raum betrat und drehte sich zu ihr um. Sie stand dort nackt an den Türrahmen gelehnt und grinste Sahra verschmitzt an, die ihren Blick nicht von Lindas Körper abwenden konnte. Langsam, wie in Trance, zog sich Sahra selbst die Kleider vom Leib, während sie Linda dabei durchgehend anblickte.
Sie sah wie Lindas Augen zusehens verdunkelten und als Sahra sich schließlich als letztes den Slip von den Beinen streifte, meinte Linda nur "Nicht nur guckten, du darfst mich auch anfassen." während sich ihre Lippen zu einem verführerischen Lächeln verzog.
Sahra trat näher an Linda heran und zog sie an der Taille zu sich. Sie legte eine Hand an Lindas Wange und betrachtete noch einmal ihr wunderschönes Gesicht bevor sie sie ihre Lippen sanft auf Lindas legte. Sie war wie benommen, als Lindas Duft in ihr die Sinne benebelte und ihre Hände langsam Sahras Körper entlangstrichen, sodass sie sich ein Stöhnen nicht mehr verkneifen konnte. Ihre Küsse wurden immer fordernder und als Sahra mit ihrer Zunge über Lindas Unterlippe strich seufzte nun auch Linda lauter auf als gewollt.
Langsam drückte Sahra Linda immer näher in Richtung des Badewannenrands, setzte sich darauf und zog Linda auf ihren Schoß. Sie fing nun an Küsse von Lindas Hals bis zu ihren Brüsten zu verteilen. Als sie auch noch Lindas andere Brust in die Hand nahm stöhnte Linda auf. "Sahra"
"Hm? Ich dachte du wolltest dich aufs lernen konzentrieren." fragte Sahra und entfernte ihre Hände wieder von Linda. "Stressabbau. Und jetzt leg deine Hand gefälligst wieder da hin wo du sie hattest" gab Linda zurück und verband ihre Lippen wieder mit Sahras
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Sahra lag mit Linda eingekuschelt im Bett und streichelte ihr über den Kopf. Lindas Atmung wurde immer ruhiger und sie hatte die Augen fest geschlossen. Sahra war beruhigt, dass sie jetzt schlief. Sie sah so friedlich aus wie sie da so lag. Sorgenbefreit und wahrscheinlich völlig im Land der Träume versunken. Sie drückte ihr einen Kuss auf den Haaransatz und flüsterte leise "Ich liebe dich"