Es war Nacht geworden in New York als Steve Rogers wieder im Hauptquartier eintraf, Abigail war bereits vor ihm losgefahren, um Nat bei der Besprechung Gesellschaft zu leisten. Dementsprechend was es noch stiller als sonst in dem riesigen Gebäude. Nur im Büro dort brannte wie schon in den letzten Jahren selbst um diese späte Uhrzeit noch Licht. Natasha Romanoff war müde, aber dies hielt sie nicht von ihrer selbst auferlegten Aufgabe ab alles am lauten zu halten. In den letzten fünf Jahren hätte es ohne Nat keine Avengers als eine funktionierende Gruppe gegeben und nur durch sie wurde ihre Arbeit die Menschheit wieder aufzubauen Tag für Tag erfüllt. Vor ihr war ein angebissenes Erdnussbutter Sandwich aber eine Klos in ihrem Hals verbot ihr noch einen weiteren Bissen zu tätigen. Gerade musste sie erfahren, was für schreckliche Dinge ihr bester Freund den Menschen antat um sich für seine Familie zu rächen. Sie wollte nicht behaupten, dass sie ihn nicht verstand, ein Blick auf ihr schlafendes Mädchen würde dies widerlegen, aber Rache konnte nie der richtige Weg sein.
Natasha war wie betäubt. Sie schob den Teller vor sich weg, schloss die Augen und drückte die Hände vor ihr Gesicht. Ihr kamen die Tränen, doch sie konnte sie nicht zulassen. Nicht jetzt. »Ich würde dir ja was kochen, aber es scheint dir so
schon schlecht genug zu gehen«, neckte sie eine freundliche Stimme. Natasha ließ die Hände sinken und sah Steve Rogers
im Türrahmen stehen. »Willst du hier deine Wäsche waschen?«, schoss sie zurück und versuchte, möglichst ungezwungen zu klin-
gen. »Und eine Freundin besuchen.« In seiner Stimme
schwangen Mitleid und geteilter Kummer mit. »Deiner Freundin geht es gut«, log Natasha, die genau wusste, dass sie Steve damit nicht überzeugen konnte.Lügen konnte sie vor ihm schon lange nicht mehr, dafür hatte sie ihn zu nah an sich rangelassen. Umso verletzter war sie gewesen, als er ihr verkündet hatte, dass er ausziehen würde. Auf Grund von Abigails wiederentdeckter Vater-Tochter Verbindung zu Steve, war er zwar dennoch oft genug hier vorbei gekommen aber es genügte nicht um ihren Schmerz zu lindern. Jeder war gegangen. Thor zu seinem Volk, Bruce ins Labor, Steve startete ein neues Leben und Tony ging zu Pepper. Aber sie hatte niemanden zu dem sie gehen konnte. Die einzige die geblieben war, war Abigail.
Steve blickte auf seine Hände hinab und spielte mit seinem Autoschlüssel. »Ich habe ein paar Wale gesehen, als ich über die Brücke fuhr.« »Im Hudson?« Sie gab sich Mühe, Interesse oder wenigstens Erstaunen vorzutäuschen. Aber beiden war klar, dass Steve nur die unangenehme Stille zwischen ihnen vermeiden wollte. Früher war Stille zwischen ihnen nie etwas schlimmes, unangenehmes oder gar schlechtes. Es war viel mehr die nonverbalen Verständigungen der beiden. Aber es hatte sich etwas zwischen ihnen geändert. Nur konnte sie es nicht einschätzen ob ins positive oder negative.
»Weniger Schiffe. Sauberes Wasser.« Steve wollte offensichtlich optimistisch klingen. »Falls du mir raten wolltest, alles mal her positiv zu
sehen, ähm, schlag ich dir den Schädel mit einem Erdnussbuttersandwich in«, drohte Natasha ihm spielerisch und deutete auf das Sandwich auf dem Teller. Steve kam langsam auf Natasha zu. »Entschuldige. Macht der Gewohnheit.« Er hängte seine Jacke über die Rückenlehne eines
Stuhls, zog die Decke über Abigail etwas höher und legte die Autoschlüssel auf den Tisch.Dann zog er sich einen Stuhl heran und setzte sich zu Natasha. Sie schob den Teller mit dem Erdnussbuttersandwich zu
ihm hinüber, um es ihm anzubieten. Nun herrschte wieder diese altbekannte Stille zwischen den beiden, während sie sich einfach nur in die Augen sahen. Vielleicht hatten sie sich doch nicht so sehr verändert wie gedacht.
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The closest thing to a daughter
Action❝ she is the closest thing I ever had to a daughter ❝ - german version Abigail, eine Diebin auf der Flucht vor ihrer Vergangenheit, mit außergewöhnlichen unkontrollierten Kräften und einem ungesunden Maß an Selbstvertrauen, trifft auf die berühmte...