Du bist mein Sinn

Kapitel 5, Part 1

Am nächsten morgen wurde ich von Geräuschen aus dem Treppenhaus geweckt. Verwirrt stand ich auf und ging zur Tür. Als ich sie öffnete konnte ich noch sehen, wie jemand nach oben verschwand, einige Sekunden später kam Tessa* von unten. In den Händen hatte sie links und rechts große Farbeimer, außerdem hatte sie sich alte Zeitung unter die Arme geklemmt. „Was machst du da?" sie musterte mich kurz. „Ich ziehe hier ein." Ich schüttelte den Kopf. „Nein, ich glaube ich habe mich falsch ausgedrückt. Warum hast du mir nicht Bescheid gesagt?" Sie ging langsam weiter. „Ach, ich wollte dich nicht mehr stören. Ich dachte du möchtest ein wenig schlafen nachdem du gestern Abend noch mit..." Ich griff schnell nach meinen Schlüsseln, nahm ihr die Farbeimer ab und unterbrach sie währenddessen. „Blödsinn, ich war schon so oft in der gleichen Situation wie Gestern seit Rachel hier wohnt, wahrscheinlich läuft da was nicht ganz richtig bei ihr. Außerdem kann ich mit solchen Barbies nichts anfangen. Mädchen wie dich mag ich viel lieber." Ich stoppte abrupt meinen Redefluss, als ich merkte was ich da gesagt hatte. „Ähm ja, lass uns dann mal nach oben gehen." Stammelte ich noch verlegen vor mich her während Tessa leise in sich hinein lachte. Als ich durch ihre Haustür trat, den Blick noch immer leicht beschämt zu Boden gerichtet, stieß ich mit jemandem zusammen wobei mir die Eimer aus den Händen fielen. Ich richtete den Blick nach oben „Marti?!" zeitgleich bückten wir uns um zu schauen, ob auch keine Risse entstanden sind, aus denen die Farbe hätte auslaufen können. Dabei stießen wir mit den Köpfen aneinander und ich rang um mein Gleichgewicht. Es reichte, dass es mir schon einmal in Tessas Anwesenheit abhanden gekommen war. Währenddessen erklärte sie, warum er hier war. „Nun ja, ich wollte dich doch nicht stören und Martis Nummer habe ich ja weil er mich gestern zuerst angerufen hat. Da dachte ich, melde ich mich bei ihm. Meine Freunde können nämlich erst später." Ich nickte, richtete mich langsam auf und spürte wie sich eine Hand um meinen Arm legte und mich mit festem Griff in die Küche zog. „Frodo wo kommst du her? Was soll das?" Mein bester Freund musterte mich. „Also das mit Rachel... Dafür kannst du ja echt nichts, diese Person ist verrückt. Aber die Tatsache, dass du hier in Boxershorts stehst, während Tessa wie immer von oben bis unten eingepackt ist, verbessert den Gesamteindruck von dir wahrscheinlich nicht unbedingt." Entsetzt musste ich feststellen, dass er recht hatte. „Oh Gott, noch mehr blamieren kann ich mich wohl nicht mehr. Danke Alter, ich glaub ich hätte das sonst nicht bemerkt." Er lächelte anzüglich. „Na klar, wenn du sie die ganze Zeit nur sabbernd anglotzt bleibt auch nicht mehr viel Raum um anderen Dingen Beachtung zu schenken." Ich gab ihm einen kleinen schlag auf den Hinterkopf und ließ ihn in der Küche allein weiter vor sich her pöbeln. „Wo gehst du hin?" wollte Tessa wissen. Okay. Cool bleiben. Tu so, als wäre das alles keine große Sache. Ist ja nicht so, als wäre ich in Unterwäsche vor ihr her getanzt. Shit. War quasi doch so. Was sage ich jetzt? Was kommt gut rüber? „Flo? Noch da?"sie begann mit der Hand vor meinem Gesicht zu wedeln. „Japp, ich geh mir nur mal eben 'ne Hose anziehen und helfe euch dann." Sie musste ganz deutlich ein Lachen unterdrücken. „Hab' mich schon gefragt, wann du es wohl merken würdest."

Japp, das ist ziemlich kurz, aber ich bin heute nicht wirklich zum schreiben gekommen. Ich versuche meine letzten Ferientage noch so gut wie möglich zu nutzen, um ein Paar Kapitel auf "Vorrat" zu haben

*Ja, da stand mal "Tasse" und ich werde es nicht leugnen  :'D