Resort de la Pheya 10 - JJ

Kapitel 14

♠Nate♠

Ich versinke in meinen Bewegungen zum Rhythmus der Musik. Wie lange war ich schon nicht mehr so ausgelassen tanzen? Lange. Sehnsüchtige Blicke liegen auf mir. Ich scheine ein paar Fans zu haben und immer wieder werde ich von Typen angetanzt.

Leider sind es immer die falschen. Dennoch genieße ich die Aufmerksamkeit und verliere mich beinahe in einer Trance. Doch wie immer gibt es jemand der mich wieder rausreißt. In diesem Fall heisst er Dillan.

"Hey Nate, draußen ist JJ, ich weiß nicht ob er nicht rein will oder einfach nicht kann, so genau habe ich es aus seinem Gestammel nicht rausgehört", ruft er mir über die dröhnende Musik zu.

Ich weiß nicht woher er weiß dass mich das Interessieren könnte, außer sie haben einfach vor mich zu verkuppeln. Natürlich nicke ich ihm zu und folge ihm dann aus dem Club raus.

Wir gehen direkt auf JJ zu, der nicht weit entfernt vom Club zusammen mit Jim steht und wenn ich ihn mir genau betrachte bin ich mir ziemlich sicher, ich weiß wieso er nicht in den Club kann, denn er sieht viel zu jung aus um ohne Ausweis in den Club zu kommen und ich denke er sieht nicht nur so aus. Komisch im Silver Leon gestern wirkte er viel älter.

"Hey JJ."

"Hi Nate, ich habe gerade Jim erklärt....."

"Schon gut"; würge ich ihn ab. "Es ist okay, wollt ihr ins Kino? Ich lade euch ein", schlage ich als Alternative vor.

Jim und Dillan sehen sich an und beginnen stumm zu Kommunizieren. Während JJ sie etwas verwirrt ansieht, kann ich genau erkennen was die Beiden aushecken. Und siehe da ich hab recht, denn beide schütteln den Kopf.

"Nein danke, geht ruhig ihr beide. Jim und ich nutzen den Abend lieber für ein paar Spielchen."

Dillan zwinkert mir zu und ich weiß sofort was er meint. Auch wenn sie eigentlich nicht auf BDSM stehen und sich nicht labeln, gehören Fesselspiele und ein wenig Spanking zu ihrem Sexleben dazu.

Grinsend nicke ich und ziehe leicht an JJ's Shirt damit er sich in Bewegung setzt. Normal würde ich zu gerne zusehen, aber JJ ist spannender.

"Was für einen Film sollen wir ansehen?", frage ich ihn und er zuckt mit den Schultern.

"Such du aus, ich geh nicht oft ins Kino oder schaue Fern", meint er und ich nicke zustimmend.

"Okay, dann lass uns sehen was läuft."

Wir gehen nebeneinander her und ich kann es nicht lassen ihm immer mal wieder seitliche Blicke zuzuwerfen. Er ist echt niedlich und scheint auch noch ziemlich schlau zu sein, ich wette er hat sich noch nie beim Klauen erwischen lassen.

"Seit wann machst du das eigentlich schon?", frage ich neugierig. Er hebt seinen Blick vom Boden, wo er den ganzen Weg über Steinchen vor sich her gekickt hat und sieht mich fragend an.

"Was meinst du?", fragt er so unschuldig wie sein Verhalten.

"Na dass du Leute beklaust."

Mit großen Augen sieht er mich an doch ich winke beruhigend ab.

"Ich will dir nicht ans Bein pinkeln. Ich verrate dich nicht. Keine Angst. Also?"

Er zögert einen Moment und kickt ein weiteres Steinchen bevor er sich zu einer Antwort durchringt. "Schon seit ich ein Kind war, wieso fragst du?"

"Naja du scheinst da ja Profi darin zu sein, du wurdest bestimmt noch nie erwischt."

Er lächelt und schüttelt mit dem Kopf.

"Nein das wurde ich tatsächlich noch nicht."

"Mhm gut."

Kurz versinke ich in Gedanken. Ob er mir was zeigen würde? Mir geht es nicht um die Ware, sondern wirklich eher um den Nervenkitzel. Nicht erwischt zu werden oder ob ich überhaupt fähig wäre sowas zu tun.

"Wir sind da."

JJ legt seine Hand auf meinen Arm um mich abzubremsen, dann stellen wir uns vor die Wand mit den Plakaten und schauen was so kommt.

Ich zeige auf ein Plakat, JJ studiert es und nickt mir lächelnd zu.

Also gut wir schauen einen Actionfilm.

Als wir in der Schlange zum Ticketverkauf stehen, kann ich sehen wie JJ hibbelig hin und her tippelt, er wirkt wie ein ungeduldiger Teenager aber ich weiß es besser. Seine Blicke huschen über Taschen und Jacken und seine Finger bewegen sich unaufhörlich weil er die Kuppen einer Hand aneinander reibt. Genau vor uns steht eine Frau die sich angeregt mit ihrer Nachbarin unterhält und einen Rucksack auf dem Rücken hat. Ich mache einen Schritt nach vorne, so dass ich zu der Frau aufschließe und lasse meine Hand zu ihrem Rucksack wandern.

Doch JJ hält mich mit seiner Hand auf meinen Arm zurück. Verwirrt und ein wenig enttäuscht sehe ich ihn an, während er den Kopf schüttelt.

Ich mache wieder einen Schritt zurück und warte bis wir dran sind. Als ich dann die Tickets gekauft habe und wir zum richtigen Kinoraum gegangen sind, setzen wir uns in die Reihe die auf unseren Tickets steht.

"Wieso...?", beginne ich, doch JJ unterbricht mich.

"Wir standen an einer Kasse, glaubst du sie hatte ihr Geld oder Handy oder einen Schlüssel in diesem kleinen Rucksackfach? Welches im Übrigen ein Loch hatte."

Erstaunt sehe ich ihn an. Auf so Kleinigkeiten achtet er? Na sicher, muss er ja ich meine, dort wo ein Loch ist wird nichts drin sein und dass sie zum Ticketkauf ihren Geldbeutel wohl nicht im Rucksack hatte ist auch logisch. Ganz klar. Oh man bin ich doof.

"Du hast recht. Siehst du ich würde wohl nicht zum Dieb taugen, außer du zeigst mir wie es geht."

Mit seinem Finger tippt er sich nachdenklich an seine Lippe, als es im Saal dunkel wird und die Vorstellung beginnt.

Der Film war gut zumindest fand ich ihn gut. Doch so gespannt und konzentriert wie JJ war, fand er ihn sicher auch nicht schlecht.

Wir gehen wieder nebeneinander her, zurück zum Hotel.

"Und würdest du?", nehme ich das Thema, von kurz vor dem Film, wieder auf.

"Was? Dir zeigen wie man klaut?" Er scheint sich mit dem Gedanken beschäftigt zu haben, wenn er sofort weiß wovon ich rede.

"Ja. Oder eben was mit mir zusammen machen. Mir zeigen wie du so lebst."

"Mal sehen", antwortet er mir und schubst mich lachend. Immerhin kein Nein.

"Wollen wir noch auf mein Zimmer gehen?"

Ich weiß nicht wieso ich ihn frage, aber irgendwie genieße ich gerade zu sehr seine Gesellschaft und ich möchte nicht das der Abend schon vorbei ist. Als er nickt, bin ich ziemlich glücklich darüber und schlage den Weg zu meinem Zimmer ein. JJ folgt mir unauffällig.

Lachend schüttel ich den Kopf. Es ist fast elf Uhr abends und nicht viel los, da ist unauffällig folgen eine Kunst, doch JJ beherrscht sie perfekt. Und ich denke ihm fällt das gar nicht mehr auf, so hat er das trainiert und verinnerlicht.

Er ist so ein faszinierender junger Mann. Zumindest hoffe ich das. Ich meine er sieht jung aus, aber nicht minderjährig jung.

Ich schließe meine Zimmertüre mit der Karte auf und schließe sie wieder nachdem wir eingetreten sind. Er dreht sich zu mir um und im nächsten Moment hab ich zu ihm aufgeschlossen und drücke meine Lippen auf seine.

JJ zuckt zuerst leicht zurück, doch lehnt sich gleich darauf richtig hinein.

Wow. Wie weich und prall seine Lippen doch sind, wie kleine Kissen.

Ohne den Kuss zu unterbrechen, oder ein Wort zu sagen, drücke ich ihn etwas nach hinten und dirigiere ihn auf das Bett zu. Als seine Kniekehlen am Bettrand anstoßen lässt er sich nach hinten fallen und zieht mich mit.