Resort de la Pheya 10 - JJ

Kapitel 22

♠Gunnar♠

Ich habe hin und her überlegt wo ich mit Jay hingehen soll, was ihm gefallen würde. Da ich ihn ja noch nicht wirklich kenne ist es schwer. Essen gehen ist zu klischeehaft, Minigolf ist nicht so mein Ding und auch wenn wir in Windington wirklich viele interessante Fleckchen haben, haben viele davon mit Sport zu tun. Und mal ehrlich, ich bin nicht wirklich der Sportmensch. Natürlich gehe ich mit den Kids vom After School viel wandern und schwimmen, oder auch mal klettern, aber das war es dann auch schon. Außerdem bin ich nicht der Fan davon am ersten Date sportliche Aktivitäten zu unternehmen.

Und nein, auch kein Sex. Ich such nicht das nächste Loch das ich knallen kann, sondern etwas für die Ewigkeit. Naja, so naiv bin ich auch nicht, dass ich denke so etwas ist jedem vorbestimmt, aber ich wünsche es mir einfach und ein Mann darf hoffen, oder nicht?

Heute ist der Tag unseres Dates. Nervös sehe ich auf meine Uhr. Noch fünf Minuten, dann sollte Jay da sein. Ob er ein pünktlicher Mensch ist? Ah vielleicht sollte ich aufhören über solche Dinge nachzudenken, wichtiger ist, dass er überhaupt kommt, oder nicht?

"Hey Gunnar", höre ich eine Stimme hinter mir und ich drehe mich um, den Blick direkt in Jays strahlende Augen gerichtet.

"Hey."

Wir stehen voreinander und wissen nicht, wie wir uns begrüßen sollen. Doch nachdem wir beide die Arme angehoben und wieder haben sinken lassen, entschließe ich mich dazu ihn in eine kurze Umarmung zu ziehen.

Mein Herz klopft bis zum Hals und ich habe das Gefühl mich gleich übergeben zu müssen, so aufgeregt bin ich.

Es ist nur eine Umarmung, eine verdammte Umarmung, kein Grund Panik zu schieben. Immerhin erwidert er sie und bilde ich es mir nur ein, oder lehnt er sich sogar noch etwas mehr hinein?

Als wir uns wieder voneinander lösen zeige ich auf ein Auto welches vor uns auf dem Parkplatz steht. Lächelnd nickt er und wir laufen beide darauf zu. Ich gehe ein paar Schritte schneller und halte ihm die Beifahrertüre auf.

"Oh, ein Gentleman", lächelnd steigt er ein und ich schließe vorsichtig die Türe, bevor um das Auto herum laufe und selber einsteige.

"Wo gehen wir hin?", fragt er neugierig und ich starte das Auto.

"Lass dich überraschen."

"Okay."

Die ganze Fahrt über sehe ich immer wieder aus dem Augenwinkel wie er mich beobachtet und ich hoffe inständig, ihm gefällt was er sieht. Immerhin ist das Schweigen während der Fahrt nicht unangenehm.

Als wir am Ziel ankommen, werden seine Augen ganz groß. War die Idee gut mit ihm zum Jahrmarkt zu gehen oder nicht? Er scheint ein bisschen überrascht zu sein, hatte er was anderes erwartet? Hoffentlich war es kein Fehler.

"Ehm ich dachte, vielleicht hast du ja Lust auf den Jahrmarkt."

"Oh ja, klar. Das ist eine tolle Idee", erklärt er rasch, zu rasch. Irgendwie habe ich das Gefühl es entspricht nicht ganz der Wahrheit.

Seufzend schließe ich das Auto ab und laufe los.

Jay hopst neben mich und hakt sich bei mir unter. Überrascht blicke ich ihn an.

"Also auf auf ins Getümmel."

Lachend zieht er mich nun auf den Platz und sieht sich interessiert um. Kurz darauf hat er wohl entdeckt was er suchte und steuert auf eines der Fahrgeschäfte zu. Eine Achterbahn. Oh wow. Ja damit hätte ich rechnen müssen. Mir wird ein wenig mulmig zumute. Ich habe kein Problem mit Höhe oder Schnelligkeit, aber so eine Achterbahn flößt mir doch den nötigen Respekt ein.