Doppelte Rettung

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Tora hat das weitläufige Waldgebiet erreicht wo sie selbst zu letzt gefangen gehalten wurde und prüft als erstes die Waldhütte, ohne Erfolg.
Sie läuft weiter und entdeckt einen ihrer Peiniger an der alten stillgelegten Bunkeranlage.

Nach ein paar Minuen des Wartens fährt ein Transporter vor, Tora sieht vier von den Burschen aussteigen und dann zerren sie die gefesselte und geknebelte Joyce in den Bunker.
Sie schaltet ihr Handy kurz ein, schickt Gino ihren Standort und schaltet ihr Handy wieder ab.
Leise und vorsichtig schleicht sie in den Bunker, versteckt sich und wartet.

Nachdem die sieben Männer aus dem Bunker raus sind schleicht sie in den Raum wo sie damals immer gefoltert und gequält wurde.
Joyce sitzt auf diesem Folterstuhl, gefesselt, geknebelt und verängstigt.
Tora haucht ihr ins Ohr "kein Mucks. Ich mach dich los, zeige dir den Ausgang und du läufst so schnell und weit wie du kannst."
Joyce nickt nur und Tora zieht sie hinter sich den langen Gang zur Tür, schiebt Joyce raus, drückt ihr das Handy in die Hand und flüstert "lauf soweit weg wie möglich, schalt das Handy ein und schick Gino deinen Standort. Los jetzt und sieh dich nie um."
Sie schubst Joyce auf die Bäume zu und signalisiert ihr nochmal Lauf!
Dann geht sie wieder rein und wartet auf die Burschen.

Der Erste läuft in die Bärenfalle, der Zweite endet mit Pfählungsverletzung an der einen Wand, der Dritte hängt plötzlich im Fangnetzt, der Vierte hängt gefesselt am Haken, der Fünfte sitzt gefesselt im Folterstuhl, der Sechste liegt gefesselt auf dem OP-Tisch und der Anführer kassiert erstmal eine Rauch- und Blendgranate ehe er den ersten Hieb mit einem Schlagring bekommt.
Tora kann einige gezielte Treffer landen ehe der Schläger sie zu fassen bekommt und würgt.
Tora endet in seinem Würgegriff an der Wand, tritt, kratzt und ringt mühsam nach Luft.
Irgendwo am Rande der Bewusstlosigkeit hört sie noch "Hände hoch, Polizei" und dann wird es Dunkel um sie.

Irgendwann später wird sie langsam wieder wach, spürt, sie ist irgendwo festgeschnallt und bekommt Panik.
Eine Hand legt sich auf ihren Arm und sie hört Jackys sanfte Worte "Tora, ruhig, du bist im Rettungswagen. Es ist gut, du bist in Sicherheit."
Tora blickt endlich Jacky an, wird etwas ruhiger und fragt leise gequält "Joyce?"
Das Gesicht von Alex Hetkamp taucht über ihr auf und er antwortet "wird von Oli und den anderen betreut, Marion ist bei ihr."
Tora nickt erleichtert und wird wieder ruhig.

Nachdem Debbie in der Klinik nach ihr gesehen hat bekam sie ein Einzelzimmer und muss drei Tage dort zur Beobachtung bleiben.
Kein einziges Mal bekommt sie Besuch, starrt nur traurig aus dem Fenster und isst kaum etwas.
In dem Glauben nun nicht einmal mehr Freunde zu haben triffst sie einen Entschluss.
In einer Nachtschicht schleicht sie ins Schwesternzimmer und findet Schlaf- und Beruhigungsmittel, beide Packungen steckt sie heimlich ein, schleicht zurück in ihr Zimmer und wartet.
Am nächsten Morgen darf sie die Klinik verlassen, besorgt sich von ihrem letzten Geld eine Flasche Strohrum und läuft Richtung Rheinauen.
Sie hat nichts mehr zu verlieren und sucht ein ruhiges Eckchen für ihren Plan.
Sie glaubt nichts und niemand wird mehr kommen und sie fühlt sich allein.

Nachdem sie das ideale Plätzchen gefunden hat setzt sie sich mit dem Rücken an den großen Baum, direkt am Ufer, beobachtet die Schiffe und trinkt die ersten Schlucke Strohrum.
Das Zeug schmeckt so ekelhaft, aber sie würgt es runter und nach einer Weile wird es besser.

Nach dem ersten Drittel aus der Flasche nimmt sie die vier Beruhigungstabletten, trinkt das zweite Drittel und spült mit dem Rest aus der Flasche die Schlaftabletten runter.
Kurz bevor sie ganz in die Dunkelheit gleitet hört sie weit weg Marion und Franco diskutieren.
"Ich hab mich erstmal um Joyce gekümmert" schimpft Marion und Franco zischt "ich hatte die drei Tage Dienst mit Oli und bin deine Schichten gefahren."
"Leute, egal wer jetzt warum nicht bei ihr war, ihr hättet sie wenigstens anrufen können" schimpft Oli und dann schreit Omar auf "Tora, nein nein nein, bitte nicht."

Tora verliert den Kampf mit der Dunkelheit in dem Moment als jemand ihr Gesicht berührt und sie zusammensackt.
Franco keucht erschreckt auf "hat sie das alles.....?"
Marion antwortet "ich hol sofort alles nötige."
Oli und Omar versuchen sie wach zu bekommen.
"Tora, mach die Augen auf" befielt Oli und Omar stupst ihr ständig an die Wange.
Endlich macht sie mühsam die Augen auf, sieht Oli an und Omar zischt "los, trink das!"
Er flöhst ihr Wasser mit Speisesalz ein und Franco hält ihr gleich die Spuckschale hin.
Tora spürt wie ihr Magen rebelliert und endlich spuckt sie den Cocktail wieder aus.
Oli atmet erleichtert auf, legt einen Zugang und verpasst ihr gleich ein Antidot.
Leise schimpft er "Mensch Mädel, was denkst du eigentlich von uns?"
Marion umarmt sie und flüstert "ich hätte dich wenigstens mal anrufen müssen. Danke, du hast Joyce befreit."
Omar legt seine Hand auf ihre Schulter und erklärt "ich hätte dich zwischen den Dienstfahrten mal besuchen müssen."
Franco küsst sie auf die Wange und flüstert "ich hätte dich besuchen müssen."
Oli tadelt "so Leute, dann lasst uns mal die Schnapsdrossel zur Klinik bringen. Sie muss zur Beobachtung eine Nacht bleiben."
Tora endet auf der Trage und Franco flüstert ihr ins Ohr "ich werd dich bewachen. Den Mist baust du nicht noch mal."
Auf der Fahrt hält er ihre Hand und Omar hat seine Hand an ihrer Schulter.
Marion fährt während Oli alles überwacht.

In der Klinik steckt Frederik Seehauser sie gleich in ein Einzelzimmer und sie hat gleich vier Wachhunde um sich.
Joyce platzt plötzlich rein und umarmt Tora einfach ganz fest.

Tora schläft irgendwann erschöpft ein und wird irgendwann spät am Abend wach.
Das Zimmer ist abgedunkelt, nur das Nachtlicht an der Tür brennt und dann bemerkt sie den Schatten neben ihrem Bett.
Der Schatten hat bemerkt, dass sie wach ist und flüstert "hey, wer ist da aufgewacht?! Tora, warum?"
Sie hat Francos Stimme sofort erkennt und weiß er wird nicht locker lassen.
Leise und ehrlich sagt sie "in der Nacht habt ihr euch um Joyce gekümmert, Marion machte mir Vorwürfe und sagte ich soll verschwinden. Keiner von euch war die drei Tage bei mir oder hat sich mal gemeldet. Ich hab angenommen, dass mich eh niemand vermisst und ihr ohne mich besser dran seid."
"Du irrst dich. Omar, Oli und ich hatten Dienst und Marion hat sich erst um Joyce gekümmert. Ich hätte dich zumindest anrufen müssen, das muss ich mir ankreiden. So, nachdem das nun geklärt ist, rück mal etwas, ich komm jetzt kuscheln" erklärt er und schiebt sie sanft ans Bettgitter.
Im nächsten Moment liegt er neben ihr und zieht sie ganz fest an sich.
"Ich will dich nicht verlieren" haucht er, küsst sie zärtlich und befielt "so, jetzt wird wieder geschlafen."
Sie nickt nur, kuschelt sich ganz in seine Arme und beide schlafen eng umschlungen glücklich lächelnd ein.

Ich will doch nur ein ruhiges LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt