Samstag morgen gegen zehn Uhr verließ ich das Wohnheimzimmer. Evelyn, meine unliebsame Mitbewohnerin knurrte nur, als ich etwas zu laut nach meinem Rucksack griff und die Tür hinter mich zu zog. Doch mir war ihr Gemaule so ziemlich egal. Auf mich achtete sie ja auch nicht, wenn ich schlief und sie spät nachts heimkam.
Ich ignorierte mein Fahrrad und ging zur nächsten Bushaltestelle. Crystal und ich hatten uns für den heutigen Samstag in der Innenstadt verabredet. Wir wollten uns dort beim Starbucks treffen.
Es dauerte nicht lange, bis ein Bus kam und ich einstieg. Ich suchte mir einen freien Platz und setzte mich. Ich steckte mir meine Kopfhörer in die Ohren und öffnete Spotify, um meine 5 Seconds of Summer Playlist zu spielen, die Ash mir auf meinem Handy eingerichtet hatte. Mit *Everything i did't say* im Ohr lehnte ich mich entspannt zurück und genoss die Fahrt, die maximal eine halbe Stunde andauern würde.
Bis mein Handy leise in meiner Hand vibrierte. Neugierig sah ich auf das Display und lächelte, als Ashtons Name zu sehen war.
Die Jungs befanden sich auf Tour. Laut ihrem Tourplan waren sie momentan in London, wo sie zwei Konzerte gaben. Gestern war das Erste und heute folgte direkt das Nächste. Es waren die letzten Termine der Europatour.
In den nächsten Tagen flogen sie zu ihren Familien nach Sydney, wo sie nächsten Donnerstag in Auckland spielen würden.
Ashton: Hey! Was machst du heute Schönes?
Josy: Selber hey :) ich bin auf dem Weg in die Innenstadt, treffe mich mit Crystal. Wir machen einen Mädelstag.
Ashton: Dann wünsche ich euch viel Spaß! Ich soll euch von den anderen grüßen. Sie vermissen euch. Ich natürlich auch :D
Josy: Grüße sie zurück! Wir vermissen euch auch! Wann müsst ihr auf die Bühne?
Laut meinen Berechnungen war es bei ihnen kurz nach 18 Uhr.
Ashton: In knapp zwei Stunden! Wir kommen gerade vom Essen! Müssen noch in die Maske und dann geht's loooohooos :)
Bei seiner Begeisterung grinste ich. Ich konnte ihre Freude auf der Bühne vor zig tausenden Leuten zu spielen, nicht verstehen. Ich hasste, es ja schon vor zehn Menschen einen Vortrag zu halten. Wie sollte ich das vor 10.000 schaffen, das war mir ein Rätsel.
Josy: Ich wünsche euch ganz viel Spaß! Lasst es krachen! Ich muss jetzt aussteigen :)
Ashtons eventuelle Antwort sah ich nicht, da ich das Handy in meine hintere Hosentasche steckte und ausstieg. Kurz darauf umarmte ich Crystal zur Begrüßung, die eine kurze Shorts und ein schwarzes T-Shirt mit buntem Aufdruck trug. An ihren Füßen steckten, wie bei mir Chucks.
Wir holten uns etwas zu trinken und begannen mit der Shoppingtour. Ich benötigte eigentlich nichts Neues, doch konnte ich Crystal keinen Wunsch abschlagen.
Nach den ersten beiden Geschäften hielt sie zwei Taschen in den Händen, ich hatte selber auch etwas gefunden und trug eine Tasche.
Als wir an einem Frisör vorbeikamen, fuhr sich Crystal einmal durch das mittlerweile ausgewaschen Lila ihrer Haare.
„Ich müsste sie mir eigentlich mal wieder nachfärben", überlegte sie laut und warf mir einen schnellen Seitenblick zu.
„Du willst nicht zufällig auch deine Haare färben?"
Ich nahm meine hellbraunen Haare in die Hand. Bisher hatte nie was mit ihnen gemacht. Immer nur die Spitzen schneiden lassen, ansonsten fielen sie mir in einem leichten Stufenschnitt über die Schulter. Dies erklärte ich auch Crystal, die bereits Feuer und Flamme von der Idee war, unsere beiden Haare färben zu lassen. Da mich ihre Vorfreude ansteckte, nickte ich anschließend.
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Broken Home - Die fünf Sekunden meines Sommers
FanfictionWegen einer Verwechslung muss Josy ihr Praktikum statt in einem Verlag bei einem Plattenlabel abhalten. Doch Josy hasst alles, was mit Musik und Bands zu tun hat. Schließlich ist ihre Familie dadurch zerstört worden. Direkt an ihrem ersten Tag trif...