Kapitel 13

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John brachte mir meine Sachen nach oben, ich half ihm mit leichteren Taschen.

Mit einem letzten Blick ließ er mich alleine zurück in meinem neues zukünftiges Zuhause. Mit einem schweren Seufzen sank ich auf die Matratze meines neuen Bettes und ließ mich für einen kurzen Moment zur Ruhe kommen.

Erst nach einigen Minuten schaffte ich, mich hochzuraffen und meinem Kleiderschrank bzw. dem Badezimmer einen Besuch abzustatten. Vermutlich teilte ich mir das Badezimmer mit Milla.

Zuallererst ging ich zum Badezimmer und öffnete neugierig die Tür. Was ich dort sah, ließ mich verblüfft wirken.

Es gab eine bodenebene Dusche, die fast dreimal so groß war wie eine normale. Sie war durch eine Glaswand abgetrennt. In einer Ecke stand eine moderne Badewanne mit Düsen.

Die Toilette wurde durch eine kleine Mauer vom restlichen Raum abgeteilt. Eine Wand bestand aus einem bodentiefen Spiegel, direkt daneben gab es das Waschbecken, das ebenso luxuriös war wie alles andere. Kuschelig aussehende Handtücher in Beere, Weinrot und Pink lagen in einem Regal bereit. Sowohl Wände als auch der Boden waren mit hellgrauen Fliesen bedeckt. Der Boden war angenehm warm, vermutlich gab es hier eine Fußbodenheizung, in dem ganzen Luxus.

Ich verliebte mich auf den ersten Blick in dieses Badezimmer, jedoch sah ich keine weitere Tür, die darauf schließen ließ, dass ich das Badezimmer teilen musste.

Besaß Milla eventuell ein eigenes?

Ich trat den Rückzug an. Wenn ich jetzt ein eigenes Badezimmer besaß, was verbarg sich hinter dem Raum?

Das Zimmer entpuppte sich als einen begehbaren Kleiderschrank, der so groß war, dass ich nicht wusste, wohin mit all dem ganzen Platz.

Ich ging zurück in mein Schlafzimmer, wo sich meine Sachen aus dem Wohnheim stapelten.

Ich zog beide Koffer in den begehbaren Kleiderschrank und packte ein Teil nach dem anderen aus, um es säuberlich zu verstauen.

Weil es am Ende so jämmerlich aussah, stellte ich auch meine Schuhe hinzu. Die leeren Koffer stellte ich hinter der Tür ab. Das Badezimmer folgte. Ich stellte Shampoo und Duschschaum an seinen Platz, legte meine Schminksachen ordentlich in ein freies Regalabteil.

Vielleicht sollte ich die Tage mal zu Ikea oder in die Stadt, um etwas Deko zu besorgen, überlegte ich mir auf dem Rückweg ins Schlafzimmer, wo ich meine Unisachen auspackte und wegräumte. Fein säuberlich verteilte ich sie in dem rollbaren Organizer, der neben dem Schreibtisch stand.

Die schönste Aufgabe, das Auspacken meiner Bücher und gesammelten CDs, behielt ich bis zum Schluss. Ich setzte mich auf das Bett und holte Buch für Buch, CD für CD heraus, um es ins Regal zu stellen.

Auch für diesen Raum benötigte ich neue Deko, die wenige aus dem Wohnheim, fiel hier in den Dimensionen überhaupt nicht auf.

Müde und erschöpft von dem Tag fiel ich rücklings auf die Matratze und schloss für einen kurzen Moment die Augen. Der schlimmste Teil des Tages würde mir noch bevorstehen, John wollte nach dem Essen am Abend mit mir reden.

Ich warf ein Blick auf mein Handy, um die Uhrzeit herauszufinden. Es war kurz nach vier am Nachmittag. Gegen sechs sollte es Essen geben. Mir graute jetzt schon davor. Vielleicht sollte ich ein entspannendes Bad neben, wenn ich jetzt schon eine Badewanne zur Verfügung hatte, überlegte ich kurz. Badeschaum war ja vorhanden. In einer kleinen gläsernen Schale lagen mehrere Badebomben, die vermutlich Amy dort hingelegt hatte.

Keine fünf Sekunden später ließ ich heißes Wasser in die neu aussehende Badewanne hineinlaufen. Eine nach Rosen duftende Badebombe schwamm am Grund und verteilte ihren Geruch im ganzen Raum.

Broken Home - Die fünf Sekunden meines SommersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt