Kidnapped

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POV.: Loki x Avenger Reader  -  Deine Sicht


Meine Kehle ist trocken, mein Magen leer, meine Gedanken durcheinander. Es ist Ewigkeiten her, seitdem ich etwas vernüftiges gegessen oder getrunken habe. Ich weiß gefühlt gar nicht mehr, wie es ist satt zu sein. Seit Tagen liege ich in dem dunklem Kerker, ohne Licht, ohne Wärme, ohne irgendeine Hoffnung auf Freiheit oder Entkommen. Der Boden ist kalt und aus hartem Stein gefertigt. Die Wände sind ebenfalls aus Stein gemauert und gegenüber von mir, ist ein hölzerner großer Gegenstand, welcher auf eine Tür schließen lässt. Diese lässt sich jedoch keinen Zentimeter bewegen. Natürlich nicht. Wäre auch zu einfach gewesen. Es bleibt mir also nichts anderes übrig, als zu warten. Ich weiß nicht mal worauf ich warte. Auf Erlösung? Auf den Tod? Auf eine Maus, welche von einer Ecke in die andere huscht und mein trübes Darsein für eine Milisekunde beschäftigt? Nichts von all dem passiert und ich liege einfach nur benommen auf der kratzigen Wolldecke, welche sich wohl eher mit stechendem Stroh vergleichen liese. Und ständig dieses tropfende Wasser aus einer unvorsehbaren Ecke. Es ist eine Tortur für mich. Jedes ach so kleine Geräusch reitzt mich, sei es auch nur das Heulen des Windes.

Ein erneutes Geräusch lässt mich aufhorchen. Dies ist lauter als die Anderen und auch länger. Es wird lauter und ich habe das Gefühl, dass es näher kommt. Ich versuche mich aufzurichten, doch meine Arme sind fast zu schwach, um mich zu halten. Meine Ohren spitzen sich, als ich das Geräusch von Metal höre, welches auf anderes schlägt. Daran reibt und sich daran windet. Der Laut verstummt und ich höre das Knarren einer Tür. Meine Augen blicken in die Richtung, aus der die Töne kommen und stoßen auf das Licht einer hell läuchtenden Fackel. Ich kneife die Augen zusammen, um sie vor dem Licht zu schützen. Ich habe so lange keine Helligkeit gesehen, dass mich erst daran gewöhnen muss.

   ,,Holt sie raus", sagt eine männliche Stimme mit einem befehlhaberischen Ton. Schritte. Hände, die mich an meinen Armen packen und mich auf die Beine ziehen. Ich bin zu schwach, um mich zu wehren. Vorsichtig öffne ich meine Augen einen Spalt. Meine Sicht ist verschwommen, doch zumindest ist sie da. Zwei Männer ziehen mich aus dem Kerker, hinaus auf einen mittelalterlich dekorierten Gang. Sie schleifen mich ein paar Treppen hinauf, bis die Steinwände schließlich zu Holz werden. Nun erinnert mich das Gebäude weniger an einen Kerker, sondern mehr an ein Herrenhaus. Wo zum Teufel bin ich nur? Ich kann mir die Gänge kaum ansehen, da werde ich schon durch eine Tür gezogen. Die Männer bleiben stehen und ich mit ihnen. Ich habe die Chance, um mich umzusehen. Vor mir offenbart sich ein großer Raum, mit einer hohen Decke, an welcher ein paar Krohnleuchter hängen. Mein Blick senkt sich und bleibt an einem großen Thron hängen, welcher Mitten im Raum steht. Darauf sitzt niemand anderes als...Loki. Breitbeinig, mit einem Bein auf der Sitzfläche und einem Arm daran abgestützt, mustert er mich instiktiv. Seine grünen Augen erkenne ich sogar durch die Entfernung. Sie bohren sich in mich hinein. Schauen in meine Seele. Verurteilen mich, als ob sie alle meine Geheimnisse kennen.

Loki bewegt seinen Kopf ein wenig und macht mit zwei Fingern eine Bewegung, die seinen Anhängern signalisiert, mich näher zu bringen. Diese parieren unvorzüglich und schieben mich näher zu dem Schurken. Er lehnt sich auf seinem Stuhl nach vorne, ehe er aufsteht und auf zu kommt. Direkt vor mir bleibt er stehen und mustern mich kurz. Mit einer Hand packt er mich am Kinn und dreht diesen hin und her, um mein Gesicht zu betrachten. Nachdem er mich betrachtet hat, lehnt er sich zu mir herunter und flüstert mit einer kratzigen Stimme: ,,Sag mir, Mädchen, wo verstecken die Avengers meinen Tesserakt. Glaub mir, wenn du es mir sagst, wird es um einiges angenehmer für dich."

Ich will antworten, doch mein Hals ist zu trocken und mein Verstand zu schwach, um klare Worte zu formen. Ich befeuchte meine Lippen und schlucke ein paar Mal, um wieder etwas Feuchtigkeit in die Kehle zu bekommen.

   ,,I-ich weiß es nicht...", krächtze ich leise, wobei meine Stimme teilweise versagt und meine Augen ein wenig zu fallen. Es entsprach jedoch der Wahrheit. Ich hatte keine Ahnung, wo der Tesserakt war. Lokis Blick verfinstert sich und er sieht zu seinen Leuten.

   ,,Was ist mit ihr? Habt ihr etwas mit ihr gemacht, was ihr nicht solltet?!"

   ,,Nein, natürlich nicht! Ich schätze, sie ist hungrig, mein König", antwortet einer der Männer mit zittrieger Stimme. Und wie ich Hunger hatte. Und Durst! Mein Verlangen nach diesen Bedürfnissen wurde noch größer, als sie es aussprachen.

   ,,Was steht ihr denn noch hier herum? Besorgt ihr etwas zu Essen! Ihr wisst, wie wichtig sie für uns ist!", befiehlt Loki und ich zucke leicht zusammen, als er seine Stimmer erhebt.

   ,,Jawohl, mein König", seine Gefolgsleute gehorchten wie treue Hunde, liesen mich los und rauschten aus der Tür. Beinahe wäre ich gefallen, hätte Loki mich nicht noch im letzten Moment am Arm gepackt. Genervt hebt er mich hoch, hebelt mich über seine Schulter und trägt mich zu einem nahegelenden Stuhl, auf welchem er mich dann absetzt. Ich lasse den Kopf hängen und spüre danach ein paar Klapse im Gesicht, welche von Loki kommen.

   ,,He, wach bleiben!", weist er an und versuche mich daran zu halten, doch mein Körper ist so müde, dass ich nach dem Essen einfach einschlafe.


Wollt ihr einen Part 2? Schreibt mir gerne eure Meinung. UwU 🖤💚

-Lina

One Shots - Loki x Reader (Deutsch/German)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt