~ James / Kapitel 13

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Ich lasse Ava Zeit, als wir im Mausoleum stehen. Die ganze Nacht hat sie geweint und geschimpft und ich habe alles versucht um zu beruhigen so gut es geht.

Sie starrt den Sarg an ohne etwas zu sagen.

Mr. Wellington tritt zu mir heran, wirft ein Auge auf Ava und nickt mir dann zu. Wir müssen reden.
Wir gehen ein Stück, als er sich schließlich zu mir dreht.

"Wir wissen wo er ist, aber anders als gedacht ist er nicht auf der Yacht. Er hat sich bei einem seiner Verbündeten versteckt und die Kinder sind bei ihm." sagt Wellington als er mir ein paar Papiere reicht.
Es sind Fotos, keine besonders guten, aber gut genug um die Lakaien rundum Simon und Simon selbst, der beide Kinder bei sich hält, zeigen.

Dieser verdammte Mistkerl.

"Wo?" frage ich nur und beobachte wie Wellington von einem Fuß auf den andern tappt, als sei es ihm unangenehm.

"Da ist jemand, den du kennen müsstest. Das wird nicht leicht. Er hat eine Menge russischer Männer hinter sich und die sind kampferprobt. Seit dem Tod deines Vaters hat er im Hintergrund ein paar Strippen gezogen aber letztendlich untersteht er dem direkten Befehl von Simon."

Nachdenklich starre ich ins Nichts, als mir klar wird das er nur einen meinen kann. Mikaels Bruder.... Eugen.

"Ich hätte ihn töten sollen als ich die Chance dazu hätte, verdammt." Müde reibe ich mir durchs Gesicht.

"James.... Was ich dir jetzt sage erzählst du nicht den Frauen, verstanden? Korochenkow... Oder Eugen wie du ihn nennst... Er vertreibt im Dark Web auf Geheiß von Simon Kinderpornografie."

Mein Blut gefriert in meinem Adern als ich das höre. Jetzt will ich ihn unbedingt töten. Die ganze verdammte Brut. Wenn sie Eli oder Milly etwas antun, werde ich sie in der Luft zerreißen. Jeden einzelnen zu Tode quälen. Sie werden sich wünschen, sie wären tot.

Viel zu spät sehe ich meine Frau, die das Gespräch oder zumindest den letzten Teil davon wohl mit gehört hat. Mit weit aufgerissenen Augen starrt sie uns an, ehe sie auf dem Absatz kehrt macht und zum Haus zurück läuft. Ich folge ihr.

In unserem Zimmer packt sie eine Tasche und als ich ihr diese entreißen will schlägt sie mir ins Gesicht. Erschrocken über diesen Ausbruch versuche ich dennoch ruhig zu bleiben und sie zu hindern, irgendwelche Dummheiten zu machen.

"Hör auf.... Wir brauchen erst einen Plan..." flüstere ich.

"Ich habe einen. Ich werde ihn töten. Für alles was er getan hat. Mit Alan, mit Nikki, mit den Kindern, mit mir. Für alles. Er wird bezahlen." keift sie.

Da werde ich hellhörig. Natürlich hab ich sie, nachdem wir gestern Abend das Zimmer bezogen gefragt, ob alles in Ordnung ist oder ob er sie angerührt hat. Aber da antwortete sie schon merkwürdig... Als ich sie dann in den Arm nehmen wollte, schreckte sie kurz zurück...

"Was hat er DIR getan?" frage ich unbeabsichtigt laut, was sie bei ihrem Versuch alles an Waffen was wir haben in eine mickrige Tasche zu stopfen aufhält.

Sie atmet hörbar aus, als wäre das hier zu viel für sie. Mir wird übel. Ich hoffe sie sagt nicht, was ich denke, sonst bin ich derjenige der eingesperrt werden muss um keine Dummheiten zu machen.

"Er... Ich musste mich vor ihm umziehen. Er wollte das ich mich anfasse während er zu sieht. Und als ich das nicht getan habe.... Ich hatte das Gefühl zu ersticken als er... Und dann... Hat er sein Zeug auf mir verteilt."

Es fällt ihr sichtlich schwer das zu erzählen und ich könnte mich selbst Ohrfeigen, sie dazu gebracht zu haben, aber gleichzeitig zittere ich vor Wut. Ich hebe mir diesen Wixxer bis zum Ende auf und werde ihn ihr ausliefern. Ich weiß das sie ihre Rache will und sie braucht sie auch...

Vorsichtig hebe ich eine Hand an ihre Wange und spüre das zucken, als wolle sie flüchten.

"Ich bins... Baby..." flüstere ich immer wieder, versuche sie in die Arme zu nehmen und schlussendlich lässt sie mich gewähren.

Das Klopfen an der Tür lässt uns auseinander fahren. Es ist der Kommandant, gefolgt von Wellington. Beide betreten langsam den Raum.

"Wir müssen zuschlagen. Jetzt oder nie." spricht Wellington und sieht aus als hätte er die größeren Mordgelüste. Dann zeigt er mir ein Blatt Papier, das ich erst nicht verstehe.

Eine Dark Web Anzeige.

Zum Verkauf angeboten wird ein fast 3 jähriger Junge, ausschließlich an pädophile Frauen abzugeben. Das Start Gebot beträgt 100.000 $. Auf einem kleinen Foto daneben erkenne ich Eli.

"Oh Gott, nein." flüstert Ava als sie die Anzeige liest. Sofort schnellt ihr Kopf in Wellington's Richtung.

"Was ist mit Milly?"

Betreten schüttelt er den Kopf.

Ava schließt die Tasche in der eine imposante Anzahl an Waffen sind und verlässt den Raum. Ich bin wie versteinert, kann es nicht fassen. Dunkelheit ergreift mich, als wolle sie mich in den Abgrund ziehen.. Mit letzter Kraft bewege ich mich, dicht gefolgt vom Kommandant, der bereits Befehle an seine Männer bellt.

Kurz bevor ich Ava und den Van erreiche, gibt Wellington letzte Instruktionen. Wir verständigen uns darauf, in Kontakt zu bleiben und er verspricht seine Leute im Dark Web weiter suchen zu lassen, um etwas über Milly zu finden.
Dann fahren wir los zu der Adresse bei der sich simon verschanzt hat. Wenn er die Kinder auch nur falsch angesehen hat,... Oder einer seiner Männer...

Ich hoffe wir kommen nicht zu spät.

Dark Temptation - Im Schicksal vereint Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt