~ Ava / Kapitel 34

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Weinend starre ich aufs Meer.
Das ist nicht mein Mann, nicht der Mensch den ich kenne. Er ist nur noch ein Schatten seiner selbst. Krampfhaft unterdrücke ich mein schluchzen, will nicht kampflos aufgeben. Ich werde alles tun was nötig ist um ihn durch dieses Trauma zu manövrieren. Ich kann nicht anders.

Anders als erwartet bin ich alleine. Seit James im Haus verschwunden ist, habe ich gehofft er würde zurück kommen...

Langsam, mit dem Blick auf die wunderschöne Aussicht gerichtet, laufe ich auf das Haus zu. Es ist ein schöner Rückzugsort und irgendwas in mir sagt mir, trotz seines Verhaltens, das es richtig ist hierher gekommen zu sein.

Je näher ich dem Haus komme desto stärker wird mein Bedürfnis meinen Mann zurück zu holen. Wir haben gemeinsam schon unheimlich viele Dinge erlebt und besonders die weniger guten haben uns zusammen geschweißt. Jetzt zählt all das nur noch als Erfahrung, aber ich nehme jede Erinnerung daran mit um mich selbst zu pushen und voran zu gehen. Ich weiß das er dieses Trauma nicht alleine bewältigen kann, deshalb werde ich stark sein, für uns beide. Und für Milly.

Innen angekommen sehe ich ihn. Mit dem Rücken zu mir steht er am Fenster. Ich nähere mich ihm und als ich ihn berühre zuckt er etwas zurück als hätte ich ihn überrascht. Es sieht danach aus, als wäre er gedanklich weit weg gewesen. Wieder versuche ich es, taste nach seiner Schulter und diesmal lässt er es zu.

Ich berühre alles, als wäre es das erste Mal. Erkunde jeden centimeter, jede Erhebung seiner Muskeln, jede Narbe die er hat. Seine Atmung beschleunigt sich, je tiefer ich wandere.

"Ava...", murmelt er, als ich den Rand seiner Shorts erreiche.

Sofort ziehe ich die Hand weg, als hätte ich mich verbrannt. Ich drehe mich rum, will weg laufen, da packt er meinen Arm... Etwas zu grob.
Er zieht mich zu sich, drückt mir seine Lippen auf und fährt grob mit der Zunge in meinen Mund. Ich wehre mich, will ihn aufhalten, doch mit einem ordentlichen Ruck zerfetzt er mein Höschen, zerrt mich zum Fenster und presst mich dagegen.

"James, warte...", keuche ich als er meine Arme an das Fenster drückt und mit der Zunge meinen Hals nachfährt.

Es ist fast, als würde er mich gar nicht hören, mich nicht sehen, er agiert fast animalisch.
Mit seinem Knie zwingt er meine Beine auseinander, schiebt mit der freien Hand seine Shorts herunter und positioniert sich so, daß er direkt in mich gleiten kann. Erst jetzt sieht er mich an, sieht mich wirklich, richtig an...

"Sag ich soll aufhören.", fordert er mich auf, doch ich bleibe still. Die Anziehung zwischen uns kann man nicht bestreiten und es erinnert mich etwas an unsere Anfänge. Die Spannung zwischen uns ist fast zum greifen nah.

"Ich will es.", hauche Ich und beobachte seine Züge. Sein Kiefer mahlt und für einen Moment habe ich Angst das er einen Rückzieher macht, doch dann stößt er in mich und ich schreie. Das kalte Glas im Rücken und die Hitze vor mir machen mich wahnsinnig, doch am meisten ist es der Reiz der von ihm ausgeht.

Grob und schnell stößt er immer wieder in mich, vergräbt sein Gesicht an meinem Hals. Ich kann kaum mithalten ehe mich der Orgasmus überrollt.

Auch James kommt mit einem langen Seufzer, zieht sich zurück und zerrt mich an der Hand rüber zum Sofa. Mit einem Schubs lande ich auf dem Bauch und James treibt mich auf alle viere, ehe er erneut in mir versinkt. Wie ihm Wahn hämmert er in mich hinein und ich schreie, winde mich, bin wie benommen.

Er kommt erneut und krönt dies mit einem lauten grunzen, doch er hört nicht auf. Ich versuche weg zu kriechen, da wirft er mich herum, spreizt meine Beine und versenkt sich erneut... Doch diesmal ist es anders. Er verharrt und sieht mich an, sieht die Tränen die sich in meinen Augen gebildet haben und wirkt merklich mehr wie er selbst.

"Lass mich... Lass mich dich lieben... Bitte.", flüstert er und stupst mit seiner Nase gegen meine. Ich kann nicht sprechen, als wäre meine Stimme nicht mehr vorhanden, stattdessen versuche ich zu verarbeiten was passiert ist.
An meinen Handgelenken bilden sich blaue Flecke, so fest hat er mich gehalten.

Ich kann ihm nicht antworten, also bewegt er sich nicht. Er bleibt einfach still auf mir liegen, sein Penis schwer und immer noch hart zwischen uns. Er streicht durch mein Haar, berührt meine Wange, meinen Kiefer, meine Lippen und langsam erwache ich aus meiner Starre.

Er hat mir nicht wirklich weh getan, er hat nur die Kontrolle vollends übernommen. Da verstehe ich es endlich. Er braucht sie. Er kann nicht ohne sie, besonders jetzt nicht.

Zu oft hat er das Gefühl gehabt, über eine Situation keine Kontrolle zu haben, zu oft hat er mit der Angst gekämpft... Kann ich da nicht ein kleines Opfer bringen, ihm diese Kontrolle zu gewähren, wenn ich ihn dafür wieder bekomme wie er war?

Als er von mir runter gleitet bleibt er nackt neben mir sitzen. Sein Gesicht versteckt er hinter seinen Händen, die Ellbogen auf den Oberschenkeln abgestützt.

"Ich... Es tut mir leid, Baby. Alles. Ich wollte dir nie weh tun.", flüstert er.

Ich greife nach seiner Hand, ziehe sie zu mir, küsse jeden einzelnen Finger.

"Ich bin ein Monster... Was du alles wegen mir durchmachen musstest, das kann ich nie wieder gut machen. Nicht bei dir, nicht bei sonst wem. Ich würde es ändern, wenn ich könnte.", jappst er und ich höre wie seine Stimme bricht.

Mein geliebter Mann, mein bester Freund. Gebrochen, gefangen. Und nicht bereit, sich selbst zu verzeihen.

Dark Temptation - Im Schicksal vereint Teil 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt