„Hiii", Zoey begrüßte mich gleich am nächsten Morgen. Man wie konnte man nur so früh so wach sein?! „Morgen", murmelte ich verschlafen und setzte mich neben sie in der Umkleide. Heute hatten wir wieder Sport und ich befinde dieses mal in der richtigen Umkleide. Ich musste an Alec's Gesicht denken, als er mich das letzte Mal in die Toilette zitierte und mir meine Sachen brachte. Gefährlich. Ich dachte an den gestrigen Abend und die Stimme in meinem Kopf wiederholte: „Gefährlich." Wow, dass wir mal einer Meinung sind, hätte ich mir niemals erdenken können. „Tess!", Zoey rüttelte an meinem Arm. Ich zuckte zusammen und sah sie mit großen Augen an. „In welcher Einhornwelt warst du denn schon wieder?", die schmunzelte. Ich boxte ihr spielerisch in den Oberarm. Die dunkelbraune Tür hinter uns ging knarrend auf und mir wehte eine Duftwolke von süßem, billigem Parfüm in den Rücken, ich hörte ein überlautes Schmatzen und ohne mich umzudrehen wusste ich wer dort in High-Heels und pinkfarbener Jacke steht. Viola. Ich wusste nicht ob ich bei der Mischung aus Parfüm und Kaugummi husten oder gleich auf den Boden kotzen sollte. „Na wen haben wir denn da? Miss Ich bin schlauer als ihr und die kleine Zoey." „Hallo, Viola", sagte ich ohne mich umzudrehen und gab Zoey einen Blick, der ihr versuchte klarzumachen uns schnell umzuziehen. „Ich hab gehört, dass du bei Alec warst. Ich sag dir eins Unbekannte: Halt dich von ihm fern, der gehört mir!" Nur Alec nannte mich am Unbekannte, er hat wohl mehr über mich erzählt. Und warum nannte sie mich überhaupt so?! Was fällt ihr ein?! „Also Viola", ich legte in ihren Namen so viel Verachtung wie es nur ging,„ich weiß ja nicht ob dir dein billiges Parfüm oder das Haarspray so derartig dein Gehirn vernebelt oder ob du einfach keines besitzt. Zoey und ich sind Freunde und ich habe Zoey-Alec's Schwester-besucht." Und damit zog ich mir schnell ein Top mit der Aufschrift „I'm just saying what everyone else is thinking" an, zog Zoey, die sich still und leise weiter umgezogen hatte, mit mir und verließ ohne ein weiteres Wort zu verlieren die Umkleide. Ob Dummheit wohl auf andere abfärbt? Hoffentlich nicht. Frau Jensen, die bereits in dee Halle stand, warf uns ein schnelles Lächeln zu und wir setzten uns auf eine der zwei nebeneinander stehenden Bänke. Neben mir saß einer der Jungen, die mir bisher nie aufgefallen waren. Zoey meinte, dass die Aufschrift gut zu mir passt und, dass ich irgendwann mal was zurückbekomme. Darauf kann sie lang warten. „Hi", sagte ich schließlich zu dem Jungen neben mir. „Hi", antwortete er mir,„ich bin Jacob." „Tess", gab ich lächelnd von mir,„ich glaub wir haben zusammen noch ein anderes Fach, oder?" ‚Knapp, Tess. Er ist dir nie aufgefallen, da er weder besonders gut für dich sein könnte noch schlecht. Raten bringt nicht immer was', dachte ich mir noch, doch da waren die Worte schon aus mir herausgesprudelt. „Ja, ich glaube Geschichte und Englisch." ‚Ich nehm alles zurück.' „Ja! Du sitzt irgendwo rechts vorne in Geschichte." Geraten. „Klar, ich finde Geschichte sehr interessant, da sitze ich gerne vorne." „Oh echt? Welchen Zeitraum oder welches Ereignis findest du besonders spannend?", fragte ich aufgeregt. „Um ehrlich zu sein, ich finde das 19. und 20. Jahrhundert sehr interessant. So viele unterschiedliche Trends, zwei Weltkriege und besonders: so viele neue Erfindungen und Errungenschaften!" Die Chemie passte zwischen uns. „Oh man, ich versteh das total! Ich frag mich immer wie die Menschen in der Zeit so viel Erfinden konnten, Handys, Autos und so weiter, aber in unserer Zeit nicht wirklich neue Sachen erfunden werden, sondern eher die anderen Ideen weiterentwickelt", sagte ich begeistert. „Ja und wie überhaupt-" „Morgen, Cupcake", Alec quetschte sich zwischen mich und Jacob, sodass auch Zoey, die sich gerade mit ihrer anderen Nachbarin unterhielt, näher zu ihr rutschen musste. Ich muss anmerken: die ganze andere Bank war frei. „Guten Morgen, Alec. Viola ist dort drüben", ich zeigte zu ihr rüber,„und wir haben uns gerade sehr gut unterhalten." „Wann unterhalten wir uns mal sehr gut?", er zeigte auf den unübersehbaren Knutschfleck an meinem Hals. „Fuck",‚Fuck', entfuhr es mir und der Stimme in meinem Kopf. Man, das musste von gestern sein. Von dem Typen, dessen Namen ich vergessen habe. Wie konnte ich das bloß übersehen?! Jetzt musste ich ohne Ende Erklärungen liefern und damit war es nicht genug. „Und woher kommt das Glitzer in deinen Haare?", Alec zupfte mir ein paar kleine Glitzerteile aus dem Haar und kam dabei näher, sodass ich sein dezentes Parfüm riechen konnte. „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich denken du warst in einem Club gestern, und zwar im selben wie ich." Er runzelte die Stirn und sag dabei auf das Glitzer in deiner offenen Handfläche. Shit! Ich sah ihn mit großen Augen an. Blinzeln, Mel! Ich drehte mich ohne ein Wort von ihm weg und hoffte er würde nicht auf irgendeinen Schluss kommen. Wie war ich so unvorsichtig? Die Freundschaft zu Zoey setzte mir zu. Eindeutig! „Heute machen wir mal was anderes. Wir spielen Basketball!", Frau Jensen befreite mich von weiteren Fragen und dem Gefankenkarusell in meinem Kopf. „Heute wählen Jacob und Ben." Ben und Jacob standen auf und stellten sich vorne hin. Nach einer Schere-Stein-Papier-Runde durfte Jacob als erstes wählen und wählte mich. „Wir haben nicht fertig reden können", flüsterte er mir zu als ich an ihm vorbei ging um mich hinter ihn zu stellen. Ben wählte als nächstes Alec, er warf mir einen undefinierbaren Blick zu und tötete Jacob mit einem anderen. Mögen die sich nicht? Wenn ja könnte das Spiel lustig werden.
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F.R.E.A.K
Подростковая литератураTess, ein 16 jähriges Mädchen, taucht über Nacht, mitten im Schuljahr auf. Fragenden und neugierigen Blicken weicht sie aus, auch dumme Bemerkungen ignoriert sie gekonnt. Ihre Mitschüler wissen nichts über sie nicht mal ihren Nachnamen oder ihre Adr...