N I N E

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Es war nun schon 18:00Uhr. Ich und Zoey gingen gerade gemütlich in meine Wohnung. „Wow, was ist das denn hier? Tumblr af oder wie?", fragte sie erstaunt, nachdem sie sich ein bisschen umgesehen hatte. „Du lebst alleine? Wo sind deine Eltern?" „Ähm ja, die wohnen in einer anderen Stadt. Ich bin lonely und das ist gut so", antwortete ich ihr teilweise wahrheitsgemäß. „Also was wollen wir machen? Chilliger Netflix-Abend?", fügte ich mich an meine Antwort hinzu, um das Thema zu wechseln. „Klar, ich hab viel Süßkram gekauft", sagte Zoey, eher sie auch aufs Sofa schmiss. „Okay, auch du schonmal etwas aus und ich fülle die Sachen um." Ich nahm die rote Einkaufstüte, die noch neben der Eingangstür lag und nahm Glasschüsseln aus der Küche. Ja, David war schon da und hatte alles andere gemacht, was noch gemacht werden musste. Die Lampen, die Küche, Bilder, Fernseher,.... Alles war fertig und mittlerweile war auch alles Bestellte angekommen. Meine Schminke und die Klamotten, waren an ihren Plätzen bereits verstaut. Nachdem ich die Chips, die Gummibärchenpackungen, die M&Ms und die restliche Schokolade, und die Oreos und sonstige Kekse in dieser Aufteilung in die Schüsseln geleert habe, nahm ich mich meine coole Etagerie, also so ein Tablett mit mehreren Etagen, wenn ihr wisst was ich meine, und trapierte noch die Donuts und meine heißgeliebten Blaubeer-Cupcakes darauf. Ich versuchte all die Sachen zu balancieren, was vermutlich aussah wie als wäre ich ein tollpatschiger Welpe, der über seine eigenen Ohren stolpert. Ich entschied mich schließlich dazu mehrmals zu gehen, weil das definitiv nicht gut gegangen wäre. Bevor ich mich endlich auch auf die Couch schmiss, machte ich noch die Lichter aus und die Lichterketten an, dazu zündete ich mich ein paar Kerzen an. Mood is daaaa... Zoey hatte ,Crazy Rich' ausgewählt, ein neuerer Film-kann ich nur empfehlen-und während wir uns diese Liebeskomödie(ist das eine Liebeskomödie?)ansahen, fraßen wir uns mit etlichen Süßkram voll. „Der Film war toll", sagte Zoey, während sie in ihr Handy gaffte. Ich fand den Film auch gut, aber ich hatte jetzt iwie gar keine Lust mehr auf Netflix-Abend, außerdem war mir ein bisschen schlecht von den ganzen Cupcakes. „Okay was wollen wir jetzt machen? Ich hab irgendwie keine Lust mehr auf einen chilligen Abend", sagte ich wahrheitsgetreu. „Wir gehen zu mir. Du übernachtest bei mir, aber davor muss ich dir noch was sagen...", ich schaute Zoey perplex an, da sie ohne nachzudenken so entschlossen wusste was wir machen. „Ähm okay..." „Also, du weißt schon...die Jungs und so....ach scheiß drauf! Alec ist mein Stiefbruder!", haute Zoey einfach so raus. Ich stand mittlerweile, weil ich aus irgend einem Grund aufgesprungen war. „WAS?!", rief ich hysterisch und lief um Kreis um das Sofa. Zoey verfolgte mich mit ihrem Blick, während in meinem Kopf sich alles drehte und schlussfolgerte: „Wenn Alec dein Stiefbruder ist, dann wohnt er bei dir?", ich sah Zoey an, sie nickte zaghaft und ich fuhr fort, „wir gehen zu dir?", ein Nicken, „ich soll bei dir übernachten?", wieder nickte sie, „mit Alec in einem Haus?", ein Nicken, „er wird da sein?", abermals nickte sie und verfolgte mich weiter mit ihrem Blick, während ich jetzt die siebte Rinde um das Sofa drehte, „er nutzt dich deswegen aus?", wieder nickte sie, „ihr mögt euch nicht?" „Ja, verdammt und jetzt hör auf wie ein aufgescheuchtes Huhn durchs Wohnzimmer zu rennen, du machst mich fuchsteufelswild!" Ich sah sie mit einem entschuldigten Blick an, während ich mich aufs Sofa fallen ließ. Was zur Hölle?! Warum muss mir immer so ne scheiße passieren?! „Wir werden ihm eins auswischen. Er hat trotzdem irgendwie diesen Beschützerinstinkt. Obwohl er mich immer in diese dummen Sachen reinzieht, will er nicht, dass ich auf Partys gehe und trinke. Frag mich nicht..." „Das heeeeeiiiißt...?" „Das heißt, wir gehen auf eine PARTY!", rief sie freudig. Ich war ewig auf keiner Party mehr also warum nicht? Ich werde mich volllaufen lassen, muhahahaah! Ich sprang diesmal aus Euphorie auf: „Worauf wartest du?!", rief ich, als ich schon meine Schuhe anzog und sie immer noch auf dem Sofa saß und mich perplex ansah. „Du willst nicht widersprechen?" „Nö." „Und was ist mit Alec?" „Dem wischen wir jetzt eins aus, muhahahaahah!", okay zweimal am Tag meine böse Lache? Kommt selten vor...

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Ich packte noch schnell, bequeme Klamotten, Zahnbürste, halt das nötigste ein und ging mit Zoey aus dem Haus. „Also... wir haben halb neun. Ich hab keine Klamotten für eine Party. Wo bekomme ich die noch her?", stellte ich fest. „Ich habe genug. Und dann gehen wir bald mal shoppen, du untermensch!" Lachend gingen wir durch die Straßen. Es war schon ziemlich dunkel und wenige Menschen waren noch unterwegs. Zoey bog auf einmal links ab und nach einiger Zeit blieben wir vor einem großen Haus stehen. Okay nein, vor einer VILLA. Zoey betätigte einen Knopf und kurz darauf war ein Summen zu hören. Neben dem Knopf fuhr ein...Fingerabdrucklesegerät, Dingensbumens heraus, auf das Zoey ihren rechten Zeigefinger legte. „Willkommen, Zoey", krächzte eine mechanische Stimme. Das riesige eiserne Tor schwang auf und wir liefen, eine Einfahrt, so lang wie meine Straße, hinauf zur Eingangstür. „WAS IST DEN BEI EUCH SCHIEF?!", ich konnte mich nicht mehr halten und schrie wie wild vor Aufregung. Zoey sah mich belustigt an. „Naja, der Vater von Alec macht halt viel Geld mit seiner Ga...seinen Geschäften." Das hatte sich jetzt aber komisch angehört, als wollte sie was ganz anderes sagen... aber mir solls recht sein! Damnit, wenn ich hier wohnen würde,.... Auch bei der Eingangstür war so ein Fingerdings und sie legte wieder ihren Finger darauf. „Schön, dass Sie zurück sind Zoey und hallo Besuch. Wie heißen sie?", die weibliche Computerstimme war wieder zu hören, als wir durch die Tür traten. „M...Äh Tess", sagte ich schnell, um den Versuch ,Mel' zu sagen zu übertuschen. „Hallo Tess. Soll ich ihren Besucher in der Datenbank speichern, Zoey?" „Ja.", sagte sie nur trocken und fügte hinzu: „Und spiele bitte die Playlist ,PARTY'" Die Musik fing an. Es war komisch, es war nicht so laut, dass man es im ganzen Haus hören konnte, doch überall wo wir hingingen war die Melodie. Als würde sie uns verfolgen. „Das ist der Wahnsinn", murmelte ich und Zoey sah mich ernst an. „Sag das bitte niemanden. Du bist die erste, die weiß, dass Alec mein Stiefbruder ist und ich so lebe. Ich habe keine Lust auf falsche Freunde..." „Mach ich nicht", sagte ich mit vollstem Verständnis. Ich würde es auch nicht wollen. Wir standen übrigens in so einem heftigen Eingangsraum mit zwei Treppen, die in den ersten Stock führten. Es war alles offen, hell und aus weißem und schwarzen Marmor. Wir liefen in den ersten Stock. Hier lagen weinrote Läufer auf den Marmorplatten und ich folgte Zoey, bis wir in einem Schlafzimmer ankamen. „Hier wirst du schlafen. Nebenan ist mein Zimmer und leider direkt gegenüber ist Alecs Zimmer." „Ach ist schon gut." Ich ging in das Zimmer. „Das Gästezimmer wird auf Tess registriert. Möchten Sie andere Musik hören?" „Ähm nein, danke." Ich ging wieder aus dem Zimmer und ging eins weiter in Zoeys Zimmer, indem sie sich schon befand. „Okay wow, ich weiß nicht was ich sagen soll", sagte ich perplex. Ihr Zimmer war wunderschön, sie hatte ein riesengroßes Kingsize Bett und eine große Glasfront, die einen Blick in den Garten gewährte. Man konnte dort einen riesigen-einen wirklich riesigen- Pool ausmachen. Ihr Zimmer war auch sehr groß und es führten zwei weitere Türen in ein Bad und einen großen Kleiderschrank. Der Boden war ebenfalls aus Marmor und es lag ein großer dunkelgrauer Teppich in der Mitte des Zimmers. Sie hatte noch einen Schreibtisch, mit einem großen Computer und einige kleinere Schränke. „Also du willst mir nicht klarmachen, dass du bei solch einem Luxus keinen Fernseher im Zimmer hast", sagte ich sarkastisch. Zoey grinste und klatschte zweimal. Ich drehte mich im Kreis um herauszufinden, was das gebracht hatte. Nichts. „Haha verarscht", lachte sie, eher sie sagte. „Penelope, mach doch bitte den Fernseher an." „Mit Vergnügen", sagte die Stimme und die Musik wurde leiser. Dann hörte man Fernsehgeräusche. Ich drehte mich wieder im Kreis. Wow, da war ein riesiger Fernseher an der Wand. Aber wo ist die Glasfront hin? Ich musste etwas testen: „Penelope", sagte ich und Zoey sah mich nickend an, „stell die Front wieder auf Fenster um." Die Musik wurde wieder auf die normale Lautstärke gestellt und aus dem Fernseher wurde wieder die Glasfront. „OH. MEIN. GOTT.", rief ich.

F.R.E.A.KWo Geschichten leben. Entdecke jetzt