Es waren nun zwei Tage vergangen, Alec und ich ignorierten uns weiterhin auf der Arbeit, Zoey und ich hatten Nummern ausgetauscht und für heute einen Mädelstag ausgemacht, und seit dem letzten Mal hatte es keine Probleme mit den Jungs gegeben. Es war als wäre nichts passiert. Es gongte gerade zur nächsten Stunde, die ich wieder mit Zoey haben werde. Es ist Geschichte. Ich habe zum ersten Mal Geschichte diese Woche, mein Jahrgang hat nur eine Stunde pro Woche Geschichte, auch wenn man sich die Fächer aussuchen dürfte, war Geschichte weiterhin ein Pflichtfach. Ich nahm meinen neongrünen Ordner, der mit schwarzen Stickern übersäht war und machte mich mit Zoey auf den Weg in den 2. Stock. Lachend über einen Flachwitz den Zoey gemacht hatten, kamen wir ohne Probleme-dieses Mal-im Klassenzimmer an. Leider war bei Zoey kein Platz zu sitzen, da sie neben drei netten, aber unauffälligen Mädchen aus unserem Jahrgang in der zweiten Reihe saß. Ich würde warten müssen, bis alle da waren, um mir einen Platz zu suchen. Es waren nun fast alle Schüler da, denn die Reihen waren alle weitgehend gefüllt. Es war aber nich eine ganze Reihe hinten rechts in der Ecke frei. „Wo sind denn schon wieder die Herren der letzten Reihe?", fragte der etwa 45 Jahre alte Lehrer. Er hatte Falten auf der Stirn und besaß eine graue Halbglatze. Dazu war er eher kleiner und war nicht der fitteste, wie ein Bibliothekar. „Ach, wer sind sie denn?", er sah mich kurz an, eher er auf das vor ihm liegende Blatt schaute. Wohl die Anwesenheitsliste. „Tess, richtig? Komisch, hier steht gar nicht dein Nachname. Sagst du ihn mir kurz, dann kann ich ihn dazu schreiben?", bemerkte er und öffnete schon einen blauen Gelliner. „Ich habe keinen. Zumindest ist der privat. Das ist so mit der Schulleitung abgesprochen.", erwiderte ich nüchtern. Er warf mir einen prüfenden Blick zu und schloss dann den Stift. „Na schön." Und da spazierten die Herren der letzten Reihe durch die Tür. Wow, nur 5min Verspätung... Es waren Alec, Ben, mit seiner geschwollenen Nase von Montag, und Dylan. Ohne dem Lehrer, der übrigens Herr Nelson hieß, einen Blick zu würdigen setzten sie sich in die letzte Reihe. Ich sah mich im Raum um. Ich musste mich wohl oder übel zu ihnen setzten, es war der einzigste Platz im Raum, der noch frei war. Neben Alec. Wie sollte ich das nur aushalten?! Und Zoey saß auch noch 2 Reihen vor mir und dazu noch auf der linken anstatt der rechten Seite! Ich wollte gerade widerwillig auf meinen Platz stolzieren als: „So liebe Klasse, da nun ALLE anwesend sind, können wir beginnen. Das ist Tess, eure neue Mitschülerin. Behandelt sie gut und nimmt sie mit offenen Armen in Empfang!", dann drehte er sich zu mir. Oh nein! „Tess, sag uns doch woher du kommst und was deine Hobbies und so weiter sind." Ich ließ meinen Blick durch die Reihen gleiten. Manche sahen mich interessiert an, andere gelangweilt und wiederum andere achteten nichtmal auf mich. Ich sah zu Alec und den Jungs. Warum sahen die bitte so aus, als könnten sie es kaum erwarten etwas über mich zu wissen?! Als würden sie jede Information, die ich sage gleich auffressen würden... „Jip, ich bin Tess. Woher ich komme, geht euch nichts an", ich machte einen Schritt vor, als ich aber mal aufgehalten werde. Herr Nelson zog seine Augenbrauen los und sagte nur: ,Mehr' „Gut, ich arbeite im ,Tony's' und habe mich mit Zoey angefreundet." „Wie wärs mit deiner Vergangenheit, warum du hier bist zum Beispiel?" Ich seufzte genervt. „Wie ich sagte, DAS GEHT EUCH NICHTS AN", ich betonte jedes einzelne Wort extra scharf. Der Lehrer warf mit einen ,Pass-bloß-auf-Blick' zu und ich schlenderte endlich auf meinen Platz.
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Herr Nelson schrieb gerade etwas von dem zweiten Weltkrieg an die Tafel, als ich von der Seite angestupst, nein eher angerempelt, wurde. „Ey, Tess, du weißt schon, dass wir das nicht so leicht vergessen werden?", wisperte Alec leise und gefährlich. „Wow, mit der Aussage rechne ich schon seit 2 Tagen. Bist du nicht ein bisschen spät?", fragte ich ohne ihn anzusehen und schrieb den Hefteintrag weiter. „Du traust dich ganz schön viel, Unbekannte. Weißt du nicht wer ich bin? Auch wenn du noch so hübsch bist, werde ich mich nicht davon zurückschrecken lassen, dir die Kehle durchzuschneiden und dir beim verbluten zuzusehen." Nun sah ich ihn doch an. Erst skeptisch und dann mit einem ,Versuchs-doch-Blick'. Ich sah in seine blauen Augen und er hielt den Blick. Es war angsteinflössend und angenehm sich darin zu verlieren. Keiner wollte den Blick abwenden, um trotzig und selbstbewusst rüber zu kommen. Nun fing er auch noch an mich mit Blicken töten zu wollen. ,Oh Baby, was du kannst kann ich schon lange.' Ich setzte meinen allerbesten Killerblick ein und erkannte sofort eine Reaktion-seine Augen weiteten sich. Ich habe so einen Blick drauf, der so gefühllos und kalt ist, aber auch desinteressiert und verdankt selbstbewusst. Nachdem er sich gefasst hatte, murmelte er: „1:0 für dich, Unbekannte" „Danke, Idiot", sagte ich während ich meine schwarze Tasche wieder voll packte und den Ordner vor die Brust nahm. Er sah mich so an als hätte er einen Orangutan in einem galaxyfarbenen Schulbus, der flog und seinen Namen rief, gesehen. Ja, der Bus rief seinen Namen nicht der Orangutan, der isst ein Taco von ,TacoBell'. Aber zurück zu Alec. Ich glaube er dachte, dass er leise genug gesprochen hatte, dass ich es nicht hörte. Ohne ihm weiter meine Aufmerksamkeit zu schenken lief ich zu Zoey, die bereits an der Klassentür auf mich wartete. „War etwas?", fragte sie gleich, worauf ich nur den Kopf schüttelte. Zoey tut mir schon leid. Sie hatte mir die letzten Tage erzählt, dass die Jungs sie immer nerven und mobben würden. Sie bringen Zoey immer dazu, ihnen die Hausaufgaben zu machen, wirklich irgendwelches Zeug für sie besorgen und ihnen zu gehorchen. Ich habe ihr geschworen, ich würde auf sie aufpassen und das werde ich auch. Sie war mir mittlerweile echt wichtig, auch wenn wir uns erst 3 Tage kannten. Ich schätzte, das liegt daran, dass ich lang keinen Menschen mehr an mich rangelassen hatte. Aber ja... Geschichte war unsere vorletzte Stunde, also hatten wir nur noch Physik vor uns. Wusstest ihr, dass Physik der kleine Bruder von Mathe ist und Mathe der kleine Bruder von Scheiße? Und, dass Chemie die Schwester der beiden ist? Nein? Dann wisst ihr es jetzt.
Zeitsprung
Nachdem ich und Zoey-ja ich weiß der Esel nennt sich immer zuerst, aber ich bin halt ein cooler Esel-Physik und auch die restlichen beiden Schultage endlich hinter uns gebracht hatten, beschlossen wir etwas essen zu gehen. Nach einem hin und her und nochmal hin und her entschieden wir uns dafür, dass wir Sushi essen gehen würden. In der Stadt gab es einen Sushiladen an einem kleinen Bach, der durch die ganze Stadt floss. Wir mussten dort aber erst einmal hinkommen... Wir entschieden uns den Bus zu nehmen, da Zoey mit dem Fahrrad da war und leider kein Auto besaß. Demnächst muss ich mir echt ein Fahrrad zulegen... Nachdem nach 15min Wartezeit endlich unser Bus vor der Schule ankam, fanden wir uns auch schon wieder vor dem kleinen süßen Laden. Er war wirklich klein, vielleicht nur so fünf auf sieben Meter oder so. Wir bestellten bei der Vietnamesin, die gebrochen Englisch sprach. Sie hatte dunkle Haare und war eher klein, hatte eine weiße Schürze an und stand hinter einem verglasten Tresen. Dann setzten Ich und Zoey uns in eine Ecke ans Fenster. Der Laden war von innen gelb gestrichen und die Fensterbretter waren mit Pflanzen geschmückt.———
Zoey und ich waren mittlerweile in dem kleinen Café, um die Ecke. Also im ,Tony's'. Ich hatte ja meine Schicht und Zoey wollte einfach ein bisschen im Café chillen und musste noch für unseren Abend einkaufen gehen. Also bediente ich gerade unsere Kunden, während Zoey teils gelangweilt, teils aufmerksam vor mir auf den orangenen Barhockern am Tresen saß. Hin und wieder redeten wir miteinander oder sie zeigte mir jemanden im Café und nannte mir ihre Namen. „Ähm Tess...ich muss dir später etwas ganz wichtiges sagen...aber mach dir keine Sorgen. Ist alles gut...", meinte Zoey, als ich nach einer Bestellungsaufnahme zurück an der Kaffeemaschine stand. „Ähm okay? Wenn du meinst... Du wir haben jetzt schon 16:00 Uhr. Wolltest du nicht noch einkaufen gehen?" Sie sprang vom Barhocker. „Oh shit. Ja. Ich bin bald zurück. Ich bezahl dir später den Kaffee." „Nein, Zoey. Das passt schon. Das geht auf meine Kappe, du gehst ja schon einkaufen." „Danke, du bist die beste!", rief sie nich im Gehen und verschwand, nachdem sie durch die Tür gegangen war, um die Ecke. Mann, das Mädchen hatte echt ihren Kopf verloren. Etwa 5min nachdem Zoey gegangen war, wurde ich von Alec, der mich weiterhin gekonnt ignoriert hatte, angesprochen: „Ey Unbekannte. Ich find ,Unbekannte' hört sich dumm an uuuuund deswegen bitte einen Applaus...werde ich dich anders nennen." „Wie wärs mit Tess?" „Nein, ich werde dich ,Cupcake' nennen." „Warum das denn?" „Naja ganz einfach. Am Anfang hast du hier einen Donut gegessen, aber seit ich dir einfach mal am Montag einen Blaubeer-Cupcake vor die Nase gestellt habe, isst du jeden Tag während der Arbeit einen." Nachdem ich mit einem ,Oh' geantwortet hatte und weiter die Anlagen hinter dem Tresen abgewischt hatte, sah er mich auf einmal ganz ernst an. „Und jetzt leg die offenen Karten auf den Tisch, Cupcake. Wer bist du? Woher kommst du? Warum findet man nichts über dich heraus, als hättest du bevor du hier warst nicht gelebt? Wo sind deine Eltern? Warum hilfst du Zoey? Woher kannst du kämpfen und so turnen wie in Sport? Und vor allem: wieso bist du hier?" „Ich bin Tess, deiner Meinung nach ,Cupcake'", und so beendete ich meine Antworten. „Das waren ganz wenige Antworten für diese vielen Fragen, findest du nicht?" „Vielleicht", ich drehte mich um, um auch die Kaffeemaschine abzuwischen. „Wirklich Cupcake. Sag doch etwas dazu. Die Jungs und ich haben nichts über dich gefunden und wir kennen ALLE Mittel." „Naja, dann wohl doch nicht alle..." „Cupcake, ich war jetzt echt geduldig und nett, aber wenn du so weiter machst, dann geht das auch auf die ganz andere Tour", knurrte er nun. Ich ging auf Reflex ein Schritt zurück, nachdem ich kurz zusammengezuckt war. ,Oh wow, sehr gut, Mel. Da hast du Angst. Du bist wohl doch nicht so taff. Hat dir die Vergangenheit doch mehr wehgetan als gedacht?', meldete sich mal wieder meine ach so geliebte innere Stimme. ,Ja hat sie', dachte ich nur dazu. Alec schaute mich etwas überrascht und amüsiert zu gleich an. „Mach ich dir Angst? Die solltest du auch besser vor mir haben...", flüsterte er mir ins Ohr, nachdem er auf mich zugekommen war. Mann, Mel, das ist Dich nur ein Highschoolschüler! Nun stellte ich mich wieder selbstsicher hin und ging einen kleinen Schritt auf ihn zu, obwohl fasst kein Platz mehr vorhanden war. „Du solltest lieber Angst vor mir haben", erwiderte ich-in normaler Lautstärke-gefährlich, als ich mich auf die Zehenspitzen gestellt habe, um in sein linkes Ohr zu ,flüstern'. Ich drehte mich um und ging in die Küche, um das Geschirr zu spülen, als ich grob am Handgelenk zurück gehalten wurde. Ich sah auf und blickte direkt in des von Wut verzerrte Gesicht von Alec. „Jetzt hör mir mal gut zu, so redest du nicht mit mir", ich wollte mein Handgelenk befreien, was ihn dazu brachte noch fester zuzudrücken,„Ich kann dein Leben zerstören ohne zu zögern. Du solltest dich nicht mit mir anlegen, du weißt nicht in was du hineingerätst", sagte er teils flüsternd und teils normal. Man konnte förmlich seine Wut spüren und er sah so aus, als würde er gleich mich umbringen. Seine sonst so strahlend blaue Augen hatten sich in ein dunkleres Blau verfärbt und er spannte seinen Kiefer an, als würde er damit eine Kokosnuss knacken. Ich sah ihn wohl mit aufgerissenen Augen an, jedoch immer nich desinteressiert, weswegen er nich hinzufügte, nachdem er noch fester zugedrückt hatte: „Ich meine es ernst, Cupcake. Du gehörst da nicht rein und das willst du nicht und ich schon gar nicht", er strich mir eine Haarsträhne aus dem Gesicht, was mich nur zurückzucken ließ. Abrupt ließ er sowohl mein Handgelenk los, als auch seine Hand fallen, dann fragte er entsetzt: „Dachtest du gerade ich schlage dich?!" Nachdem ich mich wieder gefasst hatte antwortete ich: „Kannst du es mir verübeln?" Und nach diesem Satz drehte ich mich endgültig um und ging zu dem dreckigen Geschirr.
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Heyy Bitchatos;)
ich bin's wieder. Sorry, dass das Kapitel erst jetzt kommt (Wir haben 23:00Uhr), aber es gab einen Notfall in der realen Welt und ja... Ich hoffe es gefällt euch trotzdem! Das ist jetzt mein erstes Buch, bei dem ich e bis zum 8. Kapitel durchgehalten habe. Also danke für den Applaus. Ja, das war's eigentlich. Man ließt sich!
Bye Sweeties:*
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F.R.E.A.K
Teen FictionTess, ein 16 jähriges Mädchen, taucht über Nacht, mitten im Schuljahr auf. Fragenden und neugierigen Blicken weicht sie aus, auch dumme Bemerkungen ignoriert sie gekonnt. Ihre Mitschüler wissen nichts über sie nicht mal ihren Nachnamen oder ihre Adr...