„Guten Nachmittag", sagte ich überfreundlich, während ich aufstand und Frau Mason die Hand schüttelte. Sie war zirka 1,60m groß und hatte eine Brille, dazu war sie mit ihrem fortgeschrittenen Alter einfach nur Zucker. „Hallo Tess, deine Mutter hat heute mit mir telefoniert. Ich freu mich dich kennenzulernen. Übrigens kannst du mich duzen, ich heiße Olivia.", sprach sie mit einem weitaus ehrlichen Lächeln. „Danke, Olivia. Hat meine Mutter dir schon etwas über mich erzählt?" „Sie sagte du wolltest dich selbstständig machen? Das ist aber sehr mutig von dir. Kommst du hier gut klar? Hast du eine Einkommen, das du die Miete bezahlen kannst?" „Ja genau, ich finde es hier toll. Ich bin zwar erst gestern hier angekommen, aber ich habe mir überlegt hier anzufangen.", log ich. An der Glasscheibe hing nämlich ein Stellenanzeige, für einen Halbzeitjob in dem Café. „Ach so frisch bist du hier...das ist ja toll, dass du dich gleich über einen Job informierst. Willst du auch einen Kaffe?", fragte Olivia mich freundlich, als sie schon den Jungen, der offensichtlich Alec hieß, wie sein Namensschild sagte, herholte. ,Schön, dass dir das jetzt auffällt' ,Danke, danke' „Ähm nein danke. Ich trinke lieber eine kalte Milch. Ich trinke keinen Kaffee", erklärte ich lächelnd. Ich fand Olivia, die schon graue Haare hatte und zirka 65 Jahre alt war, zuckersüß und sympathisch. „Okay, Alec, einen Kaffee und eine kalte Milch, bitte." „Gerne, Olivia und Unbekannte.", wobei er Olivias Namen und 'Unbekannte' extra unnötig betonte-was für ne Pissbirne-er spielte auf unser vorheriges Treffen an. Ich schaute ihn mit einem 'Dein Ernst'-Blick an und er sah mich noch kurz amüsiert an, wobei seine Augen kurz aufblitzten. Olivia schüttelte nur ihren Kopf und murmelte dann sowas wie: „Die Jugend von heute..." und ich musste schmunzeln. ,Wie recht sie hatte', nervte mich schon wieder meine innere Stimme. „Also Olivia, ich werde nach diesem Wochenende auch auf die Brooklyn-High-School gehen und die Miete für die Wohnung kann ich für die nächsten 10 Monate zu 100% bezahlen, da ich noch Geld von meinen Eltern und meinem früheren Job habe.", sagte ich um ihre Aufmerksamkeit wieder auf mich zu lenken.
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Nach diesem Satz redeten wir noch ein bisschen über meine nicht existierenden Eltern und mein Leben bei ihnen, führten Small-Talk und ich erfuhr auch einiges über Olivia. Ich fühlte mich schon fast schlecht Olivia anzulügen, aber anders ging es nun einmal nicht. Als wir halb 5 hatten und unsere Tassen leer waren, überredete mich Olivia noch, dass sie meine Milch bezahlt, als Willkommens-Geschenk. Danach verabschiedeten wir uns von dem arroganten Alec und sie zeigte mir noch die Wohnung von innen. Sie war perfekt! Sie war sehr geräumig und hatte eine gute Zimmeraufteilung. Auch war sie nicht heruntergekommen, was ich bei dem Preis erwartet hatte. Wenn man eintrat, gab es einen kleinen Vorraum in dem eine dunkelgraue Tapete an der rechten Wand war und über der Tapete, war eine Garderobe angebracht. Auf der linken Seite hing ein Spiegel, der sich von der Decke bis zum Boden erstreckte. Alles in allem war der Vorraum jedoch nur zirka 2m auf 2m groß. Der Boden war im ganzen Apartment-außer im Bad-einheitlich, das heißt er war aus einem schwarzen Kunstholz. Im Bad war alles vorhanden, eine geräumige Dusche ein Waschbecken, passende Schränke und eine Toilette-ohne Klodeckel. Wenn man durch den Vorraum gekommen war, fand man einen L-förmigen riesigen Raum vor. Er war überall weiß gestrichen-außer eine Wand, die war grau. An diese Wand hing ich vermutlich meinen Fernseher. Links würde ich meine Küche hinstellen-ich werde eine in dem grau von der Wand suchen-und rechts ein paar Schränke. Wenn ich zu der Küche eine Insel fand, würde ich keinen Esstisch brauchen, dann noch 4-6 höhere Hocker und das war's dann für Küche und Esszimmer. Hinter der Insel werde ich wahrscheinlich ein schwarzes Sofa hinstellen, dass perfekte Aussichten auf meinen Fernseher versprechen. Der normal beleuchtete Raum hatte eine ganze Glasfront-links, zwischen Küche und der grauen Wand und ein Fenster über meinen Schränken, die nich nicht da waren. Da der Raum L-förmig war, war direkt gerade aus-wenn man aus dem Vorraum kam-eine hölzerne Tür. Wenn man in diesen Raum trat, der überraschenderweise größer war als ich dachte, fiel einem sofort die ungewöhnliche Form der Fenster auf. Sie waren nicht hoch, doch erstreckten sich von der linken Ecke des Zimmers, bis zur rechten Ecke. Es waren zwei, gleich an der Decke-okay vielleicht nach 5cm-fing das erste 1m hohe Fenster an, danach kam ein halber Meter Wand und dann das zweite, identische Fenster. Das Apartment war zirka 3m hoch und ab dem zweiten Fenster war wieder Wand. ,Darunter stelle ich mein schwarzes Boxspringbett', dachte ich mir, daneben hatten jeweils 2 kleine Nachttischchen Platz. Ich würde hier, genauso wie im Wohnzimmer einen hellen Teppich hineinlegen, der aber nicht den ganzen Boden bedecken wird. Gegenüber von meinem Bett werde ich einen riesigen Schrank hinstellen und an der rechten Wand Bilder, denn in der Mitte der Wand, war noch eine Tür, die zum Bad führte. Ich hatte wohl einen guten Eindruck überlassen, denn Olivia überließ mir gleich die Schlüssel der Wohnung. „Ich lasse dir die Unterlagen zukommen", sagte sie noch und wollte gerade gehen. „Olivia?" „Ja, Liebes?" „Dankeschön." Sie legte ihren Kopf leicht schief und lächelte dann. „Gerne." Und damit verabschiedeten wir uns und jeder ging seinen Weg.
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F.R.E.A.K
Teen FictionTess, ein 16 jähriges Mädchen, taucht über Nacht, mitten im Schuljahr auf. Fragenden und neugierigen Blicken weicht sie aus, auch dumme Bemerkungen ignoriert sie gekonnt. Ihre Mitschüler wissen nichts über sie nicht mal ihren Nachnamen oder ihre Adr...