F O U R

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'Knock knock' Ich wachte durch ein Klopfen an der Zimmertür auf. Erschrocken setzte ich mich stocksteif im Bett auf. Wer zur Hölle war das? Damnit wer auch immer das war...derjenige würde schuld sein, dass ich an einem Herzinfarkt sterbe. Nachdem ich meine Gedanken gesammelt hatte, sprintete ich schon halbwegs an die von außen beschriftete Tür und schaute durch den angebrachten Türspion. ,Pfff', ich atmete erleichtert aus als ich eine Ende 20-Jährige Putzfrau-oh meine Schuld: Reinigungsfachkraft-etwas ungeduldig auf der anderen Seite der Tür stehen sah. Ich verhindere die Sicherheitskettchens der Tür mit dem Rahmen und öffnete dann die Tür so weit es ging. „Hallo", die Frau versuchte krampfhaft nett zu wirken. „Ich sollte bei meinem Rundgang bei ihnen nachfragen, wann sie gedenken heute abzureisen." „Oh, wenn es geht heute Abend so um acht, dann treffe ich meinen Vater am Bahnhof.", erwiderte ich nach kurzem Überlegen. Ich wollte so Wange hier bleiben wie möglich, da ich nich keine Möbel in meiner Wohnung hatte und wohl oder über heute Nacht auf dem Boden schlafen musste. Dies fiel mir erst gerade eben auf. Fuck me...warum konnte ich nicht einmal daran denken mich bevor ich anreise um eine voll ausgestattete Wohnung zu kümmern?! „Normalerweise müssten sie bis 1 Uhr mittags hier raus sein, aber in ihrem Fall macht das Hotel gerne eine Ausnahme." „Vielen lieben Dank und noch einen schönen Tag." Sie nickte und verfolgte vermutlich weiter ihre Arbeit. Ich schloss die Tür und setzte mich erst nochmal auf das Bett um meinen heutigen Tag zu planen. Shit bin ich müde, dachte ich. Warum hatte mich die Frau auch so früh geweckt? Ich sah auf die Uhr und Print verschlug es mir die Sprache. Es war bereits halb zwölf. Erstaunt über mich selbst, dass ich so lange geschlafen hatte, schüttelte ich meinen Kopf. ,Heilige Scheiße, Mel. Du musst heute zwar nicht so viel machen, trotzdem denk dir was aus und dann beweg deinen Arsch, du Spacko', meldete sich meine innere Stimme mal wieder zu Wort. Ich ignorierte sie, gab ihr jedoch Recht... In meinem Fall dürfte mir so etwas nicht passieren-zumindest am Anfang nicht. Ich muss jetzt erst einmal wachsam bleiben. Ich überlegte mir schließlich, wie ich heute vorgehen werde. Mir fielen die Anrufe ein, die ich noch zu machen hatte und versuchte also mein Glück am Sonntag Morgen. ,Mittag', sagte meine innere Stimme. Auch wenn es ziemlich komisch ist, dass das Geschäft, von dem ich für morgen einen Wagen mieten will, am Sonntag geöffnet hat. Andererseits ziehen die meisten an Wochenenden um, das heißt, dass das Geschäft vielleicht genau deswegen heute offen hatte. Nachdem ich diesen Anruf erledigt hatte rief ich auch bei Ikea an. Wie zuvor auch machte ich aus, dass ich morgen um halb 12 da sein werde um die Sachen abzuholen. Ich hatte morgen nur vier Stunden Unterricht, wie mir die Schule in einer weiteren E-Mail mitgeteilt hatte, weshalb ich das Möbelabholen vor meiner Arbeit nich erledigen wollte. Mit dem Mann mit dem ich gesprochen hatte, um den Wagen zu mieten, hatte ich ausgemacht, dass der Wagen mit einem Fahrer-mit meinem normalen Führerschein durfte ich keine LKWs fahren-um halb 12 beim Ikea sein wird. Als Nächstes würde ich einfach so messy wie ich aussah Mittagessen zu mir nehmen. Also nahm ich mir den Schlüssel und wollte gerade die Türe schließen um ins Erdgeschoss zu latschen, als ich zögerte. Wenn ich jetzt runtergehen würde, hätte ich weder eine Pistole, noch ein Messer bei mir. Es ist nicht so, dass ich mich nicht ohne verteidigen könnte, es ist nur so, dass ich mich mit Waffen-und das nicht nur mit einer sondern mit vielen-sicherer fühle. Das ist unter anderen auch ein Grund, warum ich 4 Pistolen und 5 Messer-die Wurfmesser nicht mitgezählt-dabei hatte. Nach einer gefühlt einstündigen, nüchternen Diskussion mit mir selbst, in der ich Vorteile und meine innere Stimme Nachteile-jetzt keine Waffe mitzunehmen-aufzählte, entschied ich mich-schlicht und einfach, weil ich jetzt zu faul war zum Tresor zu laufen, ihn zu öffnen, geeignete Waffen auszuwählen, ein Versteck für diese an meinem Körper zu finden und letzten Endes runterzulaufen, nur um dann ohne sie zu benutzten wieder hochzulaufen, weil hier eh niemand für mich gefährlich war-dazu keine mitzunehmen. ,Wenn wir beide jetzt bitterlich draufgehen ist es deine Schuld...', jammerte meine innerliche Stimme zuletzt. ,Klappe' Ich schlenderte also in kuschligen, beigefarbenen Socken zum Aufzug, der mich ins Erdgeschoss brachte.

F.R.E.A.KWo Geschichten leben. Entdecke jetzt