13.

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Ich kam im halbdunkel zu mir. Alles schmerzte. Mein Körper fühlte sich am wie Gummi. So schwach wie jetzt, war ich mir schon seit langem nicht vorgekommen. Was war es nochmal, das mich so aus der Fassung gebracht hat? Ich weiß nicht mehr... ach ja, mein Vater ist wieder frei... Das Bett in dem ich lag fühlte sich so weich an, auch wenn ich mir ziemlich sicher bin, das das kein Bett war, denn so fühlt sich kein Bett an. Aufstehen wollte ich nicht. Zu anstrengend. Irgendetwas begann an mir zu nagen. Alles hier drinnen kam mir so falsch vor. Könnte jedoch auch daran liegen, dass ich meine Augen immer noch geschlossen hatte. Ich wollte sie nicht öffnen. Ich wollte weder die Welt da draußen noch ihre Bewohner sehen. Ich wollte weder diese drei Gestalten vor meinem Fenster, noch den grün gekleideten Jungen und seinen seltsamen Freund sehen. All diese Gestalten... sie sollten jemand anderen belästigen.

Mühsam öffnete ich die Augen. Es machte nicht gerade viel unterschied, ob ich sie nun geschlossen oder geöffnet hatte. Beide male sah ich nur schwarz. Doch schon bald gewöhnten sich meine Augen an die Dunkelheit. Ich lag in einem Wald. Wusste ichs doch, das war kein Bett, es war Gras. Langsam drehte ich meinen Kopf zur Seite. Schon bei dieser winzigen Bewegung, hatte ich unheimliche Schmerzen. Es fühlte sich an, als würden mir alle Knochen im Nacken gebrochen werden. Mit einigen hässlichen knackenden Geräuschen, innerhalb meines Schädels, hatte ich es jedoch überstanden. Ja, eindeutig ein Wald. Und nicht irgendeiner. Es war der Wald, den ich jedes mal, wenn ich in dem Kaffee saß, anschaute. Der Wald, der sich bis hinüber zu mir nach hause erstreckte und jedes mal, wenn ich aus dem Fenster sah im Horizont sein Ende fand. Genau in diesem Wald befand ich mich gerade. Zu meinem Bedauern jedoch an einer Stelle, wo ich mich nicht auskannte. So ein Mist. Warum ich hier war? Keine Ahnung. Wahrscheinlich hatte man mich für tot gehalten und hier ausgesetzt, wer weiß...

Unter nicht mehr ganz so starken schmerzen, drehte ich meinen Kopf wieder mit Blickrichtung oben. So, wie ich aufgewacht war. Hohe, schlanke Bäume ragten rechts und links von mir in die Höhe. Ich musste aufstehen, musste hier weg. Die Wahrscheinlichkeit war hoch, dass ich einem von diesen drei Verrückten hier im Wald begegnete und das wollte ich mit allen Mitteln verhindern. Mein gesamter Körper schrie nur so vor schmerzen. Insgesamt brauchte ich etwa fünf Anläufe, um aufzustehen. Irgendwie dramatisch... Als ich stand, ging ich langsam gerade aus. Immer der Nase nach, oder etwa nicht? Ich wusste nicht wohin ich ging. Während ich ging, kam ich mir jedoch unheimlich beobachtet vor. Meine Gedanken schweifen ab und ich kam drauf, dass mich diese Welt anwiderte. All diese Redner. Diese Verrückten. Diese Stalker. Ja sogar, die ganz gewöhnlichen Menschen, die man jeden Tag vor seiner Haustüre trifft. Wie eine Plage. Die Redner waren jedoch die Schlimmsten. Die, die die Welt in Heilige und Monster einteilten. Davon gab es viele. Monster...Monster waren relativ. Ich verstand unter dem Begriff Monster kein Wesen, welches unter deinem Bett oder in deinem Kasten lauerte und auf dich dort wartete. So etwas war nicht nur unrealistisch sondern auch noch total kindisch. Jop, ich war Realist. Monster sind für mich die Menschen im allgemeinem. Monster werden nicht geboren, sie werden geschaffen. Durch das Umfeld. Die Eltern. Die Freunde. Die Regeln, mit denen das Kind aufwächst. Man sieht, Monster leben überall, aber sie sind keine Kreaturen aus Fleisch und Blut. Und sollte man doch eines sehen gibt es einen netten Ort namens Psychiatrie den man höchstwahrscheinlich einmal aufsuchen sollte. Natürlich gab es dann ja auch noch die Kehrseite der Medaille, die Heiligen. Diese existierten nämlich gar nicht, zumindest nicht in meinen Augen. Heilige waren Leute, die wussten wie man redet und manipuliert, das waren Heilige. Diese wurden auch nicht geboren, sondern von uns Menschen geschaffen. Traurige Geschichte. Mein Vater hatte auch ein Talent fürs manipulieren, für meine Mutter reichte es jedoch nicht. Sie war ihm wie Sand zwischen den Fingern hindurch geflossen. Mit ihr verlor er auch mich und nach dem Mord an meiner Mutter und ihrer Geliebten, sowie den versuch mich bei lebendigem Leibe zu verbrennen, war der Ofen endgültig aus bei mir. Der sollte überall hinkommen, solange ich ihn nie wieder sehen musste. Im Gefängnis, war ich ihn kein einziges mal besuchen gekommen, wen wunderts? Ich glaub keinen. Er war außerdem so eine Art Tabuthema, eines, dass man in meier Gegenwart nicht ansprach. Abgesehen davon war er der Grund warum ich in psychiatrische Behandlung musste. So ein Schwein...

Helpless - Subliminal Sight (Creepypasta FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt