Ich saß auf dem braunen Sofa meiner Mutter und zappte durch die Fernseherkanäle. Nein. Nein. Nein... Nichts was mich interessierte. Kurzerhand schaltete ich das Gerät ab und ließ mich ein Stück weit nach unten gleiten. „Pff. Wie nervig." Ich hätte nie gedacht, dass Sonntage so langweilig sein können. Kurzerhand nahm ich mein Handy, welches neben mir lag, und entschied meinem neuen Freund zu schreiben. Es war nun schon einige Monat her, seit wir gemeinsam in einer Beziehung steckten. Noch hatten wir kein einziges Mal gestritten und langsam machte ich mir doch irgendwie sorgen. Was es nicht normal für Paare zu streiten? Andererseits, zeigt es nicht auch, dass wir miteinander gut klarkamen? Ich seufzte. Viel zu viel.
Nachdem ich die Idee mit meinem Freund noch einmal überdacht hatte, klang er nicht einmal mehr so verlockend. Er hatte bestimmt zu tun. Hatte er jeden Sonntag. Mich schloss die Augen und versuchte mir auszumalen, wie mein Leben wohl ohne ihn aussehen würde. Schlecht wahrscheinlich. Es wäre grau und ziemlich einsam. Mit einer schwungvollen Bewegung stand ich auf und ging aus dem Wohnzimmer. Die Sonne schien glücklich durch die Fenster und der Himmel schien wolkenlos. Ein wunderschöner Tag. Ein wunderschöner Tag zum Spazierengehen. Das hörte sich doch mal nach einem Plan an. Gedacht, getan.
Ich ging aus dem Wohnzimmer und schlenderte den kurzen Gang entlang in Richtung der Haustür. Nachdenklich begann ich mir die Schuhe anzuziehen. Ein kurzer Blick auf mein Handydisplay. Wow, es war bereits Jänner. Und ich hatte gehofft, dass das der ganze Mist bis jetzt schon zu Ende ist... Tja, anscheinen spielts das nicht. Ich hielt inne. Sollte ich sie anrufen? Nur um zu fragen. Nur um sicher zu gehen. Immerhin ist es bereits einen Monat her seit-
Ein stechender Schmerz breitete sich in meiner Brust aus. Das gesamte Dorf war verseucht und ich-
Der Gedanke war zu schmerzhaft um ihn zu beenden. Ich holte einmal tief Luft und entschied nach dem Spaziergang anzurufen, wenn ich wieder ein wenig Kraft getangt hatte. Schweigsam zog ich mir die weinrote Jacke an. Ich bereute so vieles in mienem Leben, doch das hier, das war die Sache, für die ich mich selbst am meisten hasste. Schnell schüttelte ich den Kopf und meine blonden Haare schwangen mit. Einmal tief durchgeatmet und schon ging es wieder besser.
Zum Schluss schnappte ich mir noch meine rosa Mütze und den seltsam gemusterten Schal, den ich von meiner Mutter geschenkt bekommen hatte. Als ich mir die Tasche nahm und die Tür bereits offen stand, wollte ich mich noch einmal umdrehen und ins Haus zurückrufen, dass ich jetzt fort sei. Dann fiel mir ein, dass keiner da war, der es hören konnte. Meine Schwester war bei einer Klassenkollegin und lernte für irgendeine Schularbeit, sie war fleißiger als ich. Und meine Mutter war mit ihren Freundinnen shoppen, sie gönnt sich sonst so selten etwas. Irgendwie klang es seltsam. Ich musste lächeln. Dann ging ich nach draußen und schloss die Tür hinter mir. Ich sperrte zweimal zu und steckte den Schlüssel anschließend zurück in meine Tasche. Sie hing über meiner linken Schulter und hatte einen ganz besonderen Wert für mich, denn sie hatte sie mir geschenkt. Trauer und schmerz erfüllten mein inneres, als einige schmerzhafte Erinnerungen wachwurden. Ich beschleunigte meinen Schritt.
Die Straßen schienen wie ausgestorben. Keine Menschenseele. Selbst tagsüber war das irgendwie unheimlich, doch die richtigen Schreckgestalten und Monster kamen erst nachts aus ihren Verstecken gekrochen. Ich ballte meine Hand zur Faust. Wenn sie nur nicht- Dieser verdammte Idiot, wäre er damals nicht aufgetaucht, dann wäre alles um einiges leichter und die Sache schneller beendet. Aber so... Das machte die Angelegenheiten um einiges komplizierter. Der Doktor meinte, wir sollen uns gedulden, aber ich glaube, wir müssen sofort handeln. Je länger wir warten, desto weniger Einfluss haben wir auf sie. Wenn ich so darüber nachdachte, brach es mir das Herz. Sie war kein Gegenstand, sie war eine Person. Eine Freundin, die mir sehr wichtig war.
DU LIEST GERADE
Helpless - Subliminal Sight (Creepypasta FF)
FanfictionIn meiner Situation, würde sich jeder Schwach fühlen. Nicht, dass ich das nicht so schon währe, aber DAS ist zu viel. Ich will nicht mehr. Die Angst lähmt mich und als ich meine Augenlider anhob, starrte ich direkt in diese großen, leuchtend roten...