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Ein Lagerfeuer aus Wut brannte in mir, doch wurde es stetig von ihrem treuen Begleiter, der Angst, wieder in seine Schranken gewiesen. Jeffs Aktion verstand ich immer noch nicht. Und was sollte dieser seltsame Blick den er Eyeless danach zugeworfen hat. Eine unangenehme Stille stand zwischen mir und Eyeless Jack. Wie ein Omen lag sie über dem Raum. Dann fiel es mir auf einen Schlag wieder ein: hatte Jeff nicht etwas von eine Geheimnis erzählt, welches Jack angeblich von mir kannte? Meine Hände immer noch in meinem Taschen, dachte ich fieberhaft darüber nach, ob das stimmen könnte. Und wenn ja, wie viel hatte ich ihm erzählt? Die Angst von vorhin hatte sich nicht einen Zentimeter vom Fleck gerührt. Im Gegenteil, langsam wurde ich pansch. Fieberhaft versuchte ich mich an den Abend von Naomis Geburtstags zu erinnern. Shit. Nur eine riesige Lücke. Totales Blackout.

Jack stand immer noch grob einen Meter, zu meiner Rechten. Schweigend. Unheilverkündend. Abwartend. Seine Augen ruhten noch weitere fünf vollkommen lautlose Minuten auf mir. Nicht einmal die Luft in der Küche bewegte sich. Ich kam zu dem Entschluss, dass es sinnlos war sich an etwas erinnern zu wollen, was in der Gewalt des Alkohols untergegangen war. Mit bedacht linste ich in Jacks Richtung. Sein Kopf war leicht gesenkt, wodurch er direkt auf mich hinabsehen konnte. Schnell wanderte mein Blick wieder auf meine Oberschenkel zurück. Verdammt. Ich wurde unruhig. Wie lange wollte er mich noch anstarren? Sah er überhaupt mich an? Oder war er in einer bedrohlichen Starre gefangen?

Ein zweiter Versuch! Meine hellen Augen glitten in seine Richtung. Die blaue, schon sichtlich ältere, Maske. Der blaue Hoodie. Die ausgeleierte, schwarze Hose. Die abgenutzten, schlichten Turnschuhe. Seine leicht gekrümmte Haltung. Den Kopf, welchen er schief gelegt hatte. Das rechte Bein, das leicht abgewinkelt war. Seine Hände, in den blaugrauen Handschuhen, welche in der Bauchtasche seines Hoodies.
Nur eine Sache war mir immer noch unklar: was war mit seinen Augen? Bis jetzt hatte ich angenommen, dass er einfach ein Stück schwarzen Stoffes oder Papier an die Innenseite geklebt hatte. Nun war ich mir nicht mehr so sicher. Ein mulmiges Gefühl machte sich in mir breit. Die Vorstellung innerlich vor einem tiefem Abgrund zu stehen, kam mir blitzartig in den Sinn.

Als Eyeless sich unerwartet Bewegte, zuckte ich zusammen. Ich zuckte unnötig heftig zusammen. "Auf einer Skala von ein bis zehn,", begann er," wie viel Angst hast du wirklich vor mir?"

"Wie bist du eigentlich hir hereingekommen?", stellte ich eine, meiner Meinung nach berechtigte, Gegenfrage. Wiedereinmal lag eine unangenehme Stille zwischen uns. Mittlerweile, war ich mir ziemlich sicher, dass er mich studierte. Wie in der vorherigen Nacht. Was auch immer er von mir wollte, oder sich erhoffte, ich würde es ihm nicht liefern!

Sein Kopf wanderte auf die andere Seite. "Und könntest du mal damit aufhören?", entfuhr es mir ein wenig genervt.

Stille.

Seine angenehme Stimme glitt scharf wie ein Skalpell durch die geräuschlose Küche, "Mit was denn aufhören?" Die Maske verlieh seiner Stimme einen leicht hohlen Klang. Erst jetzt, merkte ich, dass ich diesen Gedanken laut ausgesprochen hatte. Wie gut, dass meine Haare mein Gesicht verdeckten, denn in diesem Moment könnte ich förmlich spüren, wie es leicht an roter Farbe gewann.

Schritte näherten sich mir leicht von der Seite. "Wenn du es mir nicht sagst, werde ich dich nur schlecht verstehen können.", schon wieder, diese melodische Stimme, mit ihrem unheimlichem Unterton. Meine Gedanken waren ein einziges schwarzes Loch. Nichts brauchbares, nur Leere. Dann ein lautes Geräusch an der Tür durch die Hoodie un Jeff, gekommen und gegangen waren. Ich fuhr zusammen. Ohnehin schon angespannt genug. Was war das? Schnell drehte ich meinen Kopf in Richtung Tür.

Der Blaumaskierte schien vollkommen unberührt. Er stand nun direkt neben mir. "Keine Sorge, dass ist nur Jeff. Jane scheint immer noch hir zu sein.", eine nüchterne Bemerkung seinerseits. Im nächstem Moment flog die Tür auf und etwas schwarz weißes flog, nur ein paar Millimeter mit dem Kopf vom Tschbein entfernt, auf den Boden. Erschrocken stand ich auf und reckte meinen Kopf, um zu sehen, ob es diesem etwas gut ging.

Helpless - Subliminal Sight (Creepypasta FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt