37. Gefühle

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Der Wecker schellte um Punkt 6 Uhr und ich befreite mich aus Tims Armen um ihn aus zu schalten. Ich seufzte und fuhr mir durchs Gesicht, ich könnte mich einfach nochmal umdrehen und einpennen. Aber ich muss arbeiten gehen, neben mir bewegte sich Tim. Er suchte nach mir, "Lotte, komm her" breitete er die Arme aus. "Geht nicht, ich muss mich fertig machen. In ner halben Stunde muss ich los" setzte ich mich auf. 

"Meld dich krank" versuchte er mich zu bleiben zu überreden, ich lachte kurz auf. "Nein das werde ich nicht tun. Auch wenn ich gerne noch eine Mütze schlaf haben würde" ich beugte mich zu ihm und gab ihm einen hauch von Kuss auf die Lippen. Er wollte mehr, aber ich hatte nun wirklich keine Zeit mehr und meinte "Ich steh jetzt auf und mach mich fertig, schlaf noch ne Runde" und schwinge die Beine aus dem Bett, stöpsle mein Handy vom Ladekabel ab.

Ich mache mich auf den Weg in die Küche, ich mache das Licht an und ließ mir einen Kaffee raus, essen wollte ich nichts. Während das brummen der Kaffeemaschine zu hören war, checkte ich meine Nachrichten und beantwortete den Großteil. Meine Eltern wollten sich mit mir fürs Wochenende verabreden aber ich war bei Luis, also sagte ich ab. Emi hatte geschrieben wie der Abend war und nun ja ich werde es ihr in einer ruhigen Minute auf der Arbeit erzählen. 

Mein Kaffee war durchgelaufen, ich gab etwas Zucker und einen Schuss Milch in die Tasse und setze mich erneut an den Tisch. Luis hatte mir auch geschrieben: "Hey Lotte, ich hoffe ihr hattet einen schönen Tag. Ich wollte mich nochmal für den Stress letztens bei dir entschuldigen, manchmal ist mein Mund schneller als der Kopf. Ich freu ich riesig aufs Wochenende mit dir. Man hört sich" schlagartig wurde mein Herz schwer und mich plagte das schlechte Gewissen. 

Luis ist immer ehrlich zu mir und was veranstalte ich hier? Ich scheiße auf seine Gefühle und nehme mir das was sich im Moment gut und richtig anfühlt. Da ich ihn jetzt nicht unnötig belasten will antworte ich "Hey, ja war super schön gestern. Ja der streit geht mir auch noch ziemlich nahe, aber wir sollten da ganz locker drüber reden wenn ich bei dir bin. Wir haben beide nicht ganz die Richtigen Worte gefunden glaube ich. Mir tut es auf jeden Fall auch leid, bin auch schon mega pumped aufs Wochenende."

Ich trinke meinen Kaffee aus und stellte die Tasse in die Spülmaschine. Dann geh ich ins Bad um mich soweit fertig zu machen, also aufs Klo gehen, Haar zurecht machen, Zähne putzen, waschen... Als ich damit fertig war, schlich ich leise ins Schlafzimmer, wo Tim regelmäßig ein und aus atmet. Er ist also wieder eingeschlafen. Da ich ihn nicht wecken will, versuchte ich auf leisen Sohlen Klamotten aus dem Schrank zu holen.

Ich entschied mich für eine blaue Jeans und ein weises schlichtes Tshirt, frische Unterwäsche durfte natürlich auch nicht fehlen, da ich nun alles zusammen hatte ging ich aus dem Zimmer und wieder ins Bad um mich umzuziehen. Die dreckige Wäsche landete im Wäschepuff und ich schaute nochmals in den Spiegel um sicher zu gehen das auch alles sitzt. Zufrieden mit dem Ergebnis, ging ich in den Gang um mir Schuhe anzuziehen und eine Jacke von der Garderobe zu nehmen. 

Wie üblich schmiss ich meine Smartphone und alles was ich so brauchen würde in meine Handtasche und nahm mir den Schlüssel und schloss die Wohnungstür hinter mir. Ich stieg in mein Auto und bahnte mir den Weg durch Bamberg zum Sender. Dort angekommen parkte ich meine Auto auf meinem üblichem Parkplatz und ging rein. 

In meinem Büro fing ich sofort an Akten zu sortieren und alles auf meiner heutigen to do list abzuarbeiten. Ich kam erstaunlicher Weise schnell und gut voran. Ich vergas sogar seit langem wieder einmal meine Mittagspause, ich hatte sie durch gearbeitet. Ich setzte mich aufs Sofa in meinem Büro, holte mir aber vorher einen Kaffee.

Emi kam in mein Büro, als ob sie es gerochen hätte das ich gerade Mittag mache. "Na du" streckte sie den Kopf durch die Tür und ich begrüßte sie gleich mit einer Umarmung. "Uff Emi, ich hab gestern alle meine Vorsätze über Bord geworfen" legte ich mein Gesicht in meine Hände. "Okay, was genau hast du angestellt" schaute sich mich leicht geschockt an.

Fame by accident? | Elevatorboys FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt