39. Korb und Kaffee

422 13 0
                                    

So sehr ich ihn auch wollte, ich blieb dennoch standhaft und sagte "Heute nicht mehr Tim". Er erkannte an meinem Tonfall, dass mir diese Entscheidung nicht leicht fiel. "Schon gut" bekam ich kurz und knapp zurück. Ich drehte mich wieder mit dem Rücken zu ihm und er legte seinen Arm um mich.

"Schlaf gut" brummte ich und verschränkte meine Finger mit seinen an meinem Bauch. "Du auch" hauchte er mir ins Ohr, was mir eine Gänsehaut verschaffe, und küsste meine Schulter. Ich fing das grinsen an und schloss die Augen, mit der Hoffnung das ich bald einschlafen werde. 

Ich wurde von meinem Wecker um Punkt 6 Uhr aus den Federn geschmissen. Meine Augen brannten, eindeutig zu wenig schlaf. Auf leisen Sohlen suchte ich mit Klamotten für den Tag raus und verschwand aus dem Zimmer um ins Bad zu gehen. Dort machte ich mich soweit fertig und ging in die Küche, wie jeden Morgen einen Espresso und heute war Nutella Brot dem Programm. 

In Null Komma nichts hatte ich gefrühstückt, packte meine Sachen zusammen und fuhr auf die Arbeit. Zum Glück waren es heute nur 4 Stunden die ich rum bringen muss, meine ganze Arbeitszeit geht heut wegen eines Meetings drauf. Klar es hat den Vorteil, viel muss ich nicht machen, sondern eher zuhören. Aber der große Haken an der Sache wird sein nicht einzuschlafen, vor meinem inneren Auge sah ich schon die 5 Tassen Kaffee vor mir, welche ich sicherlich brauchen werde. Kommt bestimmt nicht so gut wenn ich mir Streichhölzer zwischen die Augen klemme um meine Augen offen zu halten, wobei es verdammt witzig aussehen würde. 

Ich schüttelte mir kurz den Kopf und wider in die Realität des Lebens zu kommen und das Bild von mir mit Streichhölzern zu verjagen. Vor dem Gebäude angekommen atmete ich noch einmal tief ein, stieg aus dem Auto und war mehr oder weniger bereit ins Verderben zu stürzen. 

Es war auf den Gängen erstaunlich wenig los, ich ging in mein Büro um meine Sachen abzulegen. Nur um es im Anschluss direkt wieder zu verlassen um mir eine große Tasse Kaffee zu holen. Dort war auch keiner, komisch. Ich schenkte mir also etwas in die Tasse und schaute ob Emi in ihrem Büro sitzt. 

Ich klopfte an der Tür und hörte ein "Herein" ich spitzelte durch die Tür und sie grinste breit, als sie mein Gesicht erkannte. "Na alles gut?" fragte sie direkt. "Ja, aber wo sind denn Alle?" runzelte ich etwas die Stirn und lehnte mich gegen ihren Schreibtisch und trank. "Die sind vermutlich alle schon im Saal. Laut meiner Uhr geht es aber erst in 15 Minuten los" zuckte sie mit den Schultern und lehnte sich im Stuhl weiter nach hinten.

"Und ist Tim schon wieder abgereist?" hakte sie weiter nach. "Nein, er ist vermutlich noch am schlafen in der Wohnung. Er wird denke ich auch bis abends bleiben bevor er fährt" erklärte ich. "Ach so" gab sie kurz zurück. Ich nickte und nippte anschließend an meinem Kaffee. "Sollen wir auch schon rüber gehen?" deutete ich in Richtung Saal. "Ne, erzähl mir lieber was bei euch ab ging?" grinste sie breit.

"Nicht sonderlich viel, wir haben Abend gegessen und wollten dann noch nen Film schauen. Hat eher so semi geklappt waren anderweitig beschäftigt" warf ich ihr einen vielsagenden Blick zu. Ihr grinsen wurde noch größer wenn das überhaupt noch ging. "Dann kam mir wie so oft Luis in den Kopf und ich hab ihm meine Bedenken geschildert. War für mich ziemlich emotional und er hat mir auch gesagt das sich bei Ihm Gefühle entwickeln und es für ihn nicht nur noch Freundschaft ist" brodelte es nur so aus mir heraus.

"Ach du heilige Scheiße, das hab ich jetzt nicht erwartet" schaute sich mich an als ob ich ein Gespenst wäre. "Glaub mir, ich auch nicht. Nicht mal Tim hat gedacht, dass es soweit kommt. Scheinbar hat er auch schon mit Luis darüber geredet... Was genau die beiden bequatscht haben weis ich auch nicht." trank ich danach den Kaffee aus und stellte die Tasse bei Seite. 

Mit traurig verzogenem Gesicht fragte sie "Und wie geht es dir bei der ganzen Sache?". Ich holte tief Luft "Ich kann das alles gar nicht einschätzen. Sie liegen mir beide am Herzen und jeder lässt mein Herz höher schlagen. Bei Tim fühl ich mich auf alle Fälle sicher und er zieht mich magisch an. Ich kann das alles nicht erklären es tut einfach gut in seiner Nähe zu sein. Ja und dann ist da Luis, verdammt herzlich und schnuffig. Seine Art wie er mit mir umgeht, seine Augen in denen ich jedes mal wenn ich hineinsehe versinken könnte. Alleine wenn wir Augenkontakt haben werden meine Knie weich weil ich so durch den Wind bin."

"Eventuell weist du mehr nach dem Wochenende bei Luis. Ich wünsche es dir auf jeden Fall das du raus findest für wen dein Herz wirklich schlägt. Ist alles nicht so einfach für dich gerade, was?" stand sie auch und nahm mich in den Arm. Das brauchte ich gerade dringend. "Wir sollten dann noch langsam mal in den Saal gehen oder? Vorher muss ich mir aber noch einen Kaffee holen" löste ich mich aus der Umarmung und sie war einverstanden.

Wir liefen also zusammen in die Küche und dann zum Saal und als wir eintraten waren alle Augen auf uns gerichtet. Unangenehm! Wir setzten uns auf die letzten freien Stühle die noch frei waren, natürlich waren diese nicht nebeneinander. "Da wir nun alle sind, begrüße ich sie Herzlich zum heutigen Meeting" fing ein Mann im Anzug an. Ich kannte ihn nicht, hatte aber auch nicht vor ihn kennen zu lernen. Reicht schon wenn er mir heute die Ohren volllabert mit Sachen die eh keinen Jucken. 

Oke Charlie, tief durch atmen. Ruhig und gelassen bleiben, ich legte meine Gedanken bei Seite und setzte ein lächeln auf. Ich schaute ihn zwar an aber wenn ich ehrlich bin hörte ich ihm nicht zu, ins eine Ohr rein und zum anderen gleich wieder raus. 

Ich wäre nicht ich wenn meine Gedanken wieder zu den Jungs abschweifen würden und so war ich wieder mal in Strudel der Elevatorboys angekommen. Vermutlich sollte ich nochmal mit Jacob darüber reden...


Fame by accident? | Elevatorboys FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt