Kapitel 4

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Am nächsten Tag trafen sich die drei Detektive in der Zentrale um ihre Ergebnisse zusammenzutragen. Als Bob den alten Campingwagen betrat, waren die beiden anderen schon dort. „Hi, Freunde" begrüßte er sie. Justus antwortete mit einem simplen: „Hallo." und Peter mit einem: „Na, alles klar?" „Alles super,Peter." meinte Bob und hoffte, der angespannte Unterton würde nicht auffallen. Das tat er anscheinend auch nicht, denn niemand ging weiter darauf ein. Bob ließ sich in den alten ,etwas ramponierten, Sessel fallen und begann: „ Also, bei meinen Recherchen im Zeitungsarchiv, habe ich herausgefunden, dass es in den letzten Monaten einige Einbrüche in unserer Umgebung gegeben hatte, welche sich alle in einigen Punkten ähneln. Wartet kurz!" Er kramte sein gelbes Notizbuch hervor und las die einzelnen Orte und Geschäfte auf. Dann gab er das Wort an Peter weiter, welcher aus irgendwelchen Gründen kopfüber vom Sofa hing. „Also, Cotta wollte mir nicht viel erzählen." meinte er schulterzuckend „Berufsgeheimnis und so. Ich hab dann auch nicht lange nachgehakt und gehofft, ihr würdet irgendetwas heraus finden." „Da hattest du dann ja mehr als genug Zeit um mit Jeffrey zu surfen." murmelte Bob vor sich hin. Justus drehte den Kopf zu ihm und fragte: „Hast du was gesagt, Dritter?" „Nein. Nein, hab ich nicht." antwortete Bob nicht ohne eine leichte Panik in der Stimme. Er wollte doch nicht sauer auf Peter sein. Warum reagierte er dann so? Und warum war er nicht in der Lage seine Gedanken für sich zu behalten? Aber glücklicherweise hinterfragte Justus ausnahmsweise mal nicht alles und tat es mit einem Schulterzucken ab. Dann berichtete er, was er in Erfahrung gestellt hatte. Nebenbei schien er auch noch Fingerabdrücke gesammelt zu haben, welche die Polizei nicht gefunden hatte. Wie er das angestellt hatte, war Bob ein Rätsel.

Während sie alle Informationen, Hinweise und solche, die welche seien könnten, ordneten und übersichtlich darstellten, besprachen sie ihren weiteren Vorgang. Da Bob am nächsten Tag arbeiten musste, beschlossen sie, dass Justus und Peter am nächsten Tag ohne ihn zu verschiedenen Einbruchsopfern fahren würden, um sich dort gemeinsam um zu sehen.

Als sie gerade fertig waren, hörten sie eine vertraute Stimme auf dem Schrottplatz rufen: „Justus Jonas!" Sofort wussten die drei Jungen, was ihnen blühte. Ihre Vermutung bestätigte sich, als sie die Zentrale verließen. Vor den Schrotthaufen stand Justus' Tante Mathilda, bereit sie mit Arbeit zu überhäufen. So kam es, dass die Detektive wenige Minuten später in der sengenden Hitze standen und irgendwelche alten Möbel, welche Onkel Titus irgendwo erstanden hatte, ausluden. Manchmal fragte Bob sich, warum er und Peter eigentlich auch immer mithelfen mussten, obwohl sie ja weder hier arbeiteten , noch hier wohnten. Doch er beschwerte sich nicht. Schließlich war er froh, hier ihre Zentrale stehen haben zu dürfen und außerdem machte Tante Mathilda den wohl besten Kirschkuchen der Welt. Dafür lohnte es sich zu schuften. Jedoch war Bob nicht besonders stark, weshalb er Probleme hatte , gemeinsam mit Justus, ein rotes Samtsofa in einen Schuppen zu bringen. Peter, welcher den Sessel ,den er getragen hatte, soeben abgestellt hatte, schien das gesehen zu haben und lachte ihn erstmal aus. Allerdings nahm er dann auch die Seite, welche Bob hatte tragen müssen. Mit feuerroten Gesicht drehte sich dieser soll schnell wie möglich weg und nuschelte ein ‚Danke' vor sich hin. Als die ersten zwei Detektive wieder aus dem Schuppen kamen, hatte er sich aber wieder beruhigt. Nachdem die Möbel ausgeladen waren, machten sich die drei ??? an einen Stapel Kissen, der ebenfalls zur Lieferung gehörte. Justus warf sie aus Pick-Up zu Peter, welcher diese an Bob weiterleitete. Anfangs funktionierte es auch ganz gut, aber nach einer Weile wurde es zu einem einzigen Chaos. Sie liefen alle quer durch die Gegend, lachten und warfen mit Kissen um sich. Als Bob sich gerade zu Peter drehte, bekam dieser ein, von Justus geworfenes, Kissen an den Hinterkopf. Überrascht stolperte er, stieß gegen Bob und riss ihn mit sich. Lachend fielen die beiden Jungen auf dem Boden. Rotbraune Haare hingen Bob im Gesicht und leuchtend grüne Augen starrten ihn an. Einen Moment, der sich wesentlich länger anfühlte, als er eigentlich war, passiert nichts. Dann schoss das Blut wieder in Bobs Kopf und sein Herz begann schneller zu schlagen. Unbeholfen versuchte er Peter von sich zu schieben, welcher sich schließlich wegrollte. Justus war schon zur Stelle und half ihm auf. Auch Bob rappelte sich auf. Er klopfte sich den Staub von den Sachen, glücklicherweise hatte er keine seiner Kontaktlinsen verloren. Als er zu Peter hinüber sah, meinte er zu erkennen, dass auch er etwas verlegen aussah, aber das hatte er sich vielleicht auch einfach nur eingebildet. Doch als Peter seinen Blick erwiderte, wendete Bob instinktiv den Kopf. „Ich glaube ich muss langsam mal los." sagte er etwas stockend „Wir sehen uns morgen in der Schule." Er verabschiedete sich noch schnell und ging dann zu seinem Käfer.

Die drei ??? und der fehlende TitelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt