Kapitel 10

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Starring: Peter, Bob und ein (kitschiges) Gemälde 

Die beiden stiegen aus und gingen auf die Hütte zu. „Ganz schön gruselig." murmelte Peter. „Du hast uns hier hingeschleppt. Also beschwere dich nicht." antwortete Bob, welcher sich zwar mittlerweile damit abgefunden hatte, es sich aber trotzdem nicht nehmen ließ Peter ein wenig zu necken. Allerdings musste auch er zugeben, dass es hier nachts wesentlich unheimlicher war, als tagsüber. Es war stockdunkel und die Bäume warfen noch dunklere Schatten. Hier auf der Lichtung war man noch in der Lage, etwas zu sehen, doch ein paar Meter weiter im Wald war alles schwarz. Außerdem waren leise Geräusche zu hören. Knacken, Knirschen und der Ruf einer Eule. Bob war froh ein langärmeliges Hemd zu tragen, da ein kühler Wind um sie herum wehte. Zum Glück hatte Peter an Taschenlampen gedacht, sodass sie nicht vollkommen im Dunkeln tappten.

Als die beiden Jungen schließlich vor der Hütte standen, zögerten sie. Peter sah Bob mit ernstem Blick an. „Sollen wir?" raunte er. Bob spürte wie er eine Gänsehaut bekam, aber trotzdem nickte er vorsichtig und drückte behutsam die Tür auf. Der Schein der Taschenlampen gab dem Inneren etwas gespenstisches und sowohl Peter als auch Bob lief es eiskalt den Rücken hinunter. Trotzdem betraten sie die Hütte und beeilten sich, zu der Stelle zu gehen, von der Peter gesprochen hatte. Dort angekommen begannen sie zu suchen. In der Hoffnung eine geheime Tür zu entdecken,leuchteten sie sorgfältig in alle Ecken und tasteten die Wände ab.

Aber auch Minuten später hatten sie noch nichts gefunden. Resigniert ließ sich Bob an der Wand hinab gleiten. „Das hat doch keinen Sinn." ,stöhnte er, „Wir Weden hier nichts mehr finden." Nun setzte sich auch Peter auf den Boden. „Vielleicht habe ich mich ja geirrt." meinte er „Tut mir leid, dass ich dich für nichts mitten in der Nacht aus dem Bett geklingelt habe." Dies tat Bob allerdings mit einem Schulterzucken ab und sagte : „Nicht so schlimm. Mittlerweile habe ich mich damit abgefunden. Außerdem konnte wir so endlich mal etwas zu zweit unternehmen. Auch wenn es jetzt nicht so das übliche war." Dann rückte Peter auf einmal näher an Bob heran und schlang seine Arme um ihn. „Danke." murmelte der rothaarige so leise, dass Bob es gerade so hören konnte. Dieser war jedoch zu verwirrt um irgendwie zu reagieren. Diese Umarmung kam aus dem nichts und er war nicht darauf vorbereitet gewesen. Doch so langsam fasste er sich und beschloss, dass er am sie am besten einfach erwiderte. Während er eben dies tat atmete er tief ein. Bob mochte wie Peter roch. Auch wenn das komisch klingen mag. Jeder Mensch roch anders und Bob würde Peters Geruch immer und überall erkennen. Er hatte diese leicht salzige Note die einen ans Meer erinnert. Was Bob auch mochte, war das Gefühl, das sich in ihm breit machte, wenn Peter ihn umarmte. Es war als die Wärme des Körpers des Größeren in seinen Körper eindringen und die Schmetterlinge in seinem Bauch wecken. Am liebsten hatte Bob seinen besten Freund nie wieder losgelassen, aber irgendwann rückte er dann doch zur Seite. „Wofür war das denn jetzt?" fragte er grinsend und hoffte, Peter würde das leichte Zittern in seiner Stimme nicht bemerken. Peter erwiderte: „Für...alles. Dafür, dass du so ein guter Freund bist. Ich meine nicht jeder wäre mitten in der Nacht aufgestanden, nur weil ein Freund es verlangt. Das tut mir übrigens wirklich leid." Bob unterbrach ihn: „Hey, das ist kein Problem. Schließlich klang es wichtig." „Siehst du? Das meine ich. Wenn du das Gefühl hast , dass es jemanden,den du magst, glücklich macht, stimmst du zu. Auch wenn du selbst keine Lust hast. Und das ist nicht alles. Du bist einfach ein toller Mensch. Nett, klug , selbstbewusst." Auf einmal wurde Peters Stimme leise: „Und ich...ich glaube, dass...ich...dass ich mich...glücklich schätzen kann, dass ich dich meinen besten Freund nennen kann." Bob wusste nicht so wirklich was er jetzt antworten sollte. Schließlich antwortete er: „Ich bin froh , dass du mich als besten Freund siehst." Es war nur eine kurze Antwort und ganz der Wahrheit entsprach sie auch nicht. Denn tief im Inneren wünschte sich Bob er wäre mehr für Peter. „Na ja." meinte Peter dann „Wir sollten dann jetzt auch wieder nach Hause fahren." Mit einem Nicken stimmte Bob Peter zu und rappelte sich auf. Dabei stieß er versehentlich gegen ein großes kitschiges Ölgemälde, welches daraufhin mit einem lauten Krachen auf den Boden fiel. Vor Schreck sprangen die Jungen zur Seite und begann ein paar kurzen Momenten herzhaft zu lachen. Doch Bob etwas auf. An der Stelle ,an der das Bild gehangen hat, war eine Veränderung in der Wandstruktur festzustellen. Es sah fast aus wie... „Ein Griff!" rief Bob „Da muss also doch eine Tür sein!" Er trat einen Schritt näher und untersuchte die Wand genauer. „Peter, sieh dir das an!" Tatsächlich konnte man beim genauen Hinsehen eine Tür finden. „Bob, du bist der Größte!" rief Peter, was eine gewisse Ironie beinhaltete, da Bob locker 15 cm kleiner war als er. Vorsichtig öffneten sie dir Tür und traten in die geheime Kammer.

Auch wenn sie den Anblick, der sich ihnen bot, schon erwartet hatten, waren sie ein Stück weit fasziniert. All die gestohlenen Dinge waren hier. Uhren, Schmuck und andere Wertsachen. „Wir müssen die Polizei verständigen!" meinte Peter und Bob stimmte ihm mit einem Nicken zu. Der dritte Detektiv drehte sich um und wollte gerade losgehen, als er Schritte hörte. Vorsichtig trat er aus der Kammer heraus. Auf einmal stand jemand vor ihm. Ein starker Schmerz fuhr durch seinen Kopf und dann wurde alles schwarz.

Die drei ??? und der fehlende TitelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt