Kapitel 8

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 Starring: Peter, Jeffrey ,jede Menge nerviger Sand und ein anderer Tisch

(Und ja, diese „Starring-Liste" wird es jetzt in jedem neuen Kapitel geben.)

Nach seinem Anruf bei Bob war Peter ein wenig frustriert. Dem Anschein nach würden sie es nie schaffen mal wieder nur zu zweit rumzuhängen. Dabei wünschte er es sich wirklich sehr. Schließlich mochte er Bob und verbrachte gerne Zeit mit ihm. Zwar war Justus auch ein echt guter Freund, aber Treffen mit ihm arteten meist in irgendeiner Verfolgungsjagd aus. Mit Bob hingegen war alles immer entspannt. Er hörte zu und erzählte auch selbst etwas. Er machte Vorschläge, war aber auch offen für neues. Und das mochte Peter an ihm so. Allerdings war in letzter Zeit irgendetwas anders. Peter hatte das Gefühl, dass er sich irgendwie distanzierte. Nicht offensichtlich, schließlich fragte er immer noch nach Verabredungen und so, aber trotzdem ging er , wenn sie sich dann mal trafen, auf Abstand, sagte entweder kaum etwas oder unglaublich viel auf einmal. Peter hatte ihn schon gefragt, was los sei, hatte aber keine richtige Antwort erhalten. Vielleicht hatte er Freundin, an die er immer dachte. Aber in dem Fall hätte er Peter doch bestimmt davon erzählt. »Er wird schon seine Gründe haben« dachte Peter und beschloss sich keine Gedanken mehr darüber zu machen. Also griff er wieder nach dem Telefon und wählte dieses Mal Jeffreys Nummer.

So saß er kurz darauf in einem kleinen Strandcafé und wartete auf Jeffrey. Leider war kein gutes Wetter zum Surfen, weshalb die Jungen an Land bleiben mussten. Als Jeffrey endlich auftauchte wank Peter ihn zu sich. Sie bestellten sich etwas und begannen darüber zu reden, was so in letzter Zeit bei ihnen passiert war. Nachdem sie aufgegessen hatten, gingen sie nach draußen und spazierten am Meer entlang. Es war echt toll, aber irgendwie wünschte sich Peter, Bob wäre hier. Als Peter Jeffrey von seiner Trennung erzählte, wirkte dieser zunächst geschockt, war später jedoch verständnisvoll und hörte Peter zu. Zwar unterhielten sie sich sonst meist nur über Sport, aber Peter wusste, dass er seinem Freund auch andere, ernstere Themen anvertrauen konnte. Also fragte er: „Du bist ja schwul, oder?" Das kam sehr trocken rüber, aber Peter war nun mal nicht besonders gut in Überleitungen. Also musste Jeffrey sich mit dieser plumpen Frage begnügen. Das tat dieser auch und antwortete mit einem simplen: „Ja, wieso?" Daraufhin sagte Peter: „Weil du dich dann doch bestimmt in solchen Sachen auskennst. Ich habe eine, eventuell dumme, Frage. Also...ich...wollte wissen: Kann man sowohl Mädchen als auch Jungs zu mögen. Also so im romantischen Sinne?" Direkt nachdem er die Frage gestellt hatte, fühlte sich Peter als müsse er das eigentlich wissen. Jeffreys Lachen bestärkte diese Vermutung nur. „Natürlich" lautete dessen Antwort „Es gibt unglaublich viele Möglichkeiten. Warum fragst du?" „Na, ja." meinte Peter. Er spürte deutlich wie sein Gesicht rot anlief. Es war ihm äußerst unangenehm, darüber zu reden, da er sich irgendwie dafür schämte. Nicht weil er sich in einen Jungen verliebt hatte, sondern weil er sich in einen Jungen verliebt hatte, der seine Gefühle nie erwidern würde. „Ich glaube...ich glaube ich habe mich in...in Bob verliebt." murmelte Peter heiser. Er war sich nicht sicher , ob man überhaupt hat verstehen können was er gesagt hatte. Das war aber anscheinend der Fall gewesen. Denn Jeffrey antwortete: „Oh.Das ist...ungünstig" Das war vielleicht nicht die geistreichste Antwort, die zur Auswahl gestanden hatte. Jedoch beschrieb sie Peters Situation ganz gut. „Ich meine, ich glaube es. Vielleicht habe ich es mir nur irgendwie eingeredet oder so. Vielleicht liegt es auch an der Trennung von Kelly. Keine Ahnung." brabbelte Peter los. Auch wenn er genau wusste, dass es nicht im geringsten an Kelly liegen konnte. Schließlich hatte er auch schon vor der Trennung etwas für Bob empfunden. „Warum solltest du dir so etwas einreden?" fragte Jeffrey während er sich in den Sand setzte. „Ich weiß es nicht." antwortete Peter und ließ sich neben seinen Freund fallen. Auch wenn er genau wusste, dass er diese Entscheidung spätestens bereuen würde wenn er ins Bett gehen wollte. Wahrscheinlich würde er vorher wieder duschen müssen.„Ich meine, es ist doch sowieso unsinnig. Bob und ich kennen uns schon seit Ewigkeiten und sind auch schon ungefähr so lange Freunde. Beste Freunde. Ich weiß gar nicht wann ich angefangen habe so für ihn zu fühlen. Oder warum. Schließlich würde er es eh niemals erwidern. Er flirtet doch mit jedem Mädchen, dass ihm über den Weg läuft und nicht eindeutig vergeben ist. Er steht nicht auf Jungs . Da bin ich mir zu 100% sicher." redete er einfach drauf los. Jeffrey saß bloß neben ihm, hörte zu und nickte. Mehr tat er nicht. Aber es war dennoch eine gewaltige Erleichterung für Peter. „Und ich habe keine Ahnung was ich tun soll." endete der Rothaarige seinen Monolog und sah seinen Freund erwartungsvoll an. „Du willst,dass ich dir Tips gebe? Ich?" hakte dieser, nicht ohne eine Spur der Belustigung in der Stimme, nach. Als Peter vorsichtig nickte, meinte Jeffrey: „Okay, ich würde sagen, du könntest auf jegliche Zeichen achten, dass Bob auch in dich verknallt ist. Und wenn du glaubst, dass es so sein könnte, musst du mit ihm darüber reden." Peter nickte abermals und dann herrschte erstmal Stille, bis die beiden irgendwie ein neues Thema gefunden hatten und schließlich nach Hause gingen, wo Peter erstmal duschen ging um den ganzen Sand von sich abzuwaschen.

Als Peter später im Bett lag, dachte er noch lange darüber nach, was Jeffrey ihm geraten hatte und was er nun tuen sollte. Zwischendurch drifteten seine Gedanken immer mal wieder zu Bob. Und er dachte darüber nach wie schön sein Lächeln war oder was für einen tollen Charakter er hatte. Dabei breitete sich immer  ein Gefühl in seiner  Magengegend aus, welches man mit dem vergleichen kann, was man fühlt wenn man bei einer Achterbahn in die Tiefe rauscht. Jedoch versuchte er , wann immer er sich bei diesen Gedanken erwischte, sich wieder auf andere Sachen zu konzentrieren. Irgendwann gab er das schlafen auf und beschloss sich ein Glas Wasser zu holen. Ein Blick auf die Uhr verriet ihm , dass es bereits weit nach Mitternacht war. Das war jedoch nicht weiter schlimm, da Wochenende war. Als er in die Küche schlich, stieß er aber mit dem Fuß gegen einen Tisch, welcher zuvor bestimmt nicht dort gestanden hat. „Verdammt. Ich bin so hohl." fluchte Peter. Dann hatte er einen Geistesblitz. „Hohl!" murmelte er wieder und eilte auf der Stelle zu Telefon und wählte Justus' Nummer.

Okay, dieses Kapitel war eigentlich von der Handlung her genauso wie das vorherige. Nur andere Personen. Aber ich glaube, das hier gehört zu den längsten Texten die ich bisher auf Wattpad geschrieben. Auch wenn ich anfangs dachte, das wird nur ein kurzes Kapitel.

Na, ja. Habt noch einen schönen Tag.

Die drei ??? und der fehlende TitelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt