Kapitel 5

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Zwei Tage später saßen Justus und Bob in der Zentrale und warteten auf Peter. „Man, wo bleibt der denn?" stöhnte Bob genervt. Sie saßen hier nun schon eine halbe Stunde herum und vom zweiten Detektiv war immer noch keine Spur. „Ich habe nicht den Hauch einer Ahnung." antwortete Justus „Vielleicht hat ihn irgendetwas aufgehalten." Mit einem Seufzen stand Bob und ging zum Telefon. „Ich versuche nochmal ihn anzurufen." erklärte er seinem Freund. Jedoch war, die einzige Antwort ,die er auf seinen Anruf erhielt, der Anrufbeantworter.

Als Peter eine weitere halbe Stunde immer noch nicht da war, beschloss Justus, Bob allein über die neusten Erkenntnisse aufzuklären. Er erzählte ihm, dass bei jedem Einbruch ein Kleinlader in der Nähe gesichtet wurde. Das Kennzeichen war jedesmal so verschmutzt gewesen, dass man es nicht hatte lesen können und auch die Farbe hätte sich verändert, jedoch sei es immer das gleiche Modell gewesen. Es folgten noch weiter Details, doch der Wagen war das interessanteste. Sowieso war Bob nicht ganz bei der Sachen. Er machte sich Sogen um Peter. Schließlich sagte er normalerweise vorher ab, wenn er doch keine Zeit hatte oder ging zumindest an sein Telefon. Vielleicht hatte er einfach vergessen, dass sie sich heute treffen wollten? Aber so wirklich glaubte Bob nicht daran. Also beschloss er direkt nach der Versammlung bei Peter vorbei zu fahren und nachzuschauen ob alles in Ordnung war.

Nachdem Justus und Bob alles weitere besprochen hatten, setzte sich der dritte Detektiv in seinen gelben Käfer und machte sich auf den Weg zum Haus der Familie Shaw.

Dort angekommen stieg er aus und ging zur Tür. Nervös wartete er darauf, dass ihm jemand aufmachte . Schließlich, eine gefühlte Ewigkeit später, öffnete sich die Tür und Peters Mutter stand im Türrahmen. „Oh,Bob! Du bist es." begrüßte sie ihn. „Hallo, Mrs. Shaw. Ist Peter zuhause?" fragte er. Mrs. Shaw zog ein besorgtes Gesicht. „Ja. Ja, er ist zu Hause. Aber komm erst mal rein." Mit einem Nicken betrat Bob das Haus, zog seine Jacke aus und fragte ob Peter auf seinem Zimmer sei. Erleichterung machte sich in ihm breit. Schließlich war Peter zuhause und hatte somit wahrscheinlich keinen Unfall gehabt. Allerdings fragte er sich einen Moment später, warum er denn dann nicht zur Zentrale gekommen war. „Weißt du was mit ihm los ist?" fragte Peters Mutter zu Bobs Überraschung. Verwirrt stellte er eine Gegenfrage: „Was soll denn mit ihm los sein?" Nun erklärte Mrs. Shaw: „Als er heute aus der Schule kam, ist er sofort in sein Zimmer gegangen und seitdem auch nicht wieder rausgekommen. Er hat nicht einmal etwas gegessen. Wenn ich versucht habe, mit ihm zu reden, hat er mich gleich weggeschickt. Weißt du wieso? Ich mache mir Sorgen." Bob musste zugeben, dass er keine Ahnung hatte. In der Schule war Peter ganz normal gewesen. „Soll ich mal versuchen, mit ihm zu reden?" fragte er und Mrs. Shaw nickte: „Du kannst es ja mal probieren. Du weißt ja wo sein Zimmer ist."

Als Bob kurz darauf vor Peters Zimmertür stand, zögerte er. Aber schließlich klopfte er mit zitternder Hand an. „Lass mich allein." hörte er Peter rufen. Bob ging dieser Aufforderung jedoch nicht nach. „Peter?" sagte er „Ich bin's. Bob." Im Zimmer blieb es still. „Ist alles in Ordnung bei dir?" Wieder keine Antwort. Es ist aber auch eine dumme Frage gewesen. Natürlich stimmte irgendetwas nicht. „Ich komme jetzt rein, okay?" Als wieder keine Antwort zuhören war, öffnete Bob vorsichtig die Tür. Zum Glück war sie nicht abgeschlossen gewesen. Zunächst sah er sich in Peters Zimmer um. Es sah aus wie immer. An den Wänden hingen Poster von Peters Lieblingssportlern, ein paar Klamotten hingen über den Schreibtischstuhl und eine halboffene Sporttasche lag auf dem Boden. Dann entdeckte er seinen besten Freund. Er saß zusammen gesunken auf seinem Bett und, wenn Bob sich nicht verhörte, schluchzte er. „Peter!" rief Bob und setzte sich zu ihm. „Was ist passiert?" Der angesprochene schüttelte bloß den Kopf. Besorgt legte Bob eine Hand auf den Arm seines besten Freundes. „Wenn du es mir nicht erzählen willst, ist das in Ordnung. Ich kann auch wieder gehen, wenn du lieber allein sein willst." murmelte er und wollte schon gehen, als Peter den Kopf hob und ein leises „Warte!" schluchzte. Seine Augen waren rot und geschwollen. Bob nickte und setzte sich wieder neben ihn. Eine Weile herrschte Stille. Doch irgendwann sagte Peter mit heiserer Stimme: „Es ist wegen Kelly." Es kam plötzlich und Bob war überrascht. Er hatte nicht vermutet, dass Peter noch etwas sagen würde. Allerdings hatte er noch nicht ganz verstanden, was Peters Freundin damit zutun hatte, auch wenn er natürlich jede Menge Vermutungen hatte. „Kelly?" fragte er „Was ist mit ihr?" Peters Blick wurde noch eine Spur trauriger. „Sie...sie hat Schluss gemacht." Wenn er noch etwas hätte sagen wollen, wäre es in einer weiteren Welle Tränen untergegangen. Geschockt versuchte Bob sich irgendetwas zusammenzureimen, was er jetzt gut sagen könnte , doch ihm fiel nichts ein. So schlang er nur seine Arme um seinen besten Freund und murmelte ein ehrliches: „Das tut mir so leid für dich" in Peters Ohr. Jegliche Gefühle die währenddessen aufkamen, ignorierte er. Jetzt ging es nicht um ihn, sondern nur um Peter.

Die drei ??? und der fehlende TitelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt