Teil 9

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Mein Atem stockt und ich traue meine Augen nicht. Ich wusste, dass ich der Person begegnen werde, aber ich habe gehofft nicht so schnell.

Kyle Mayer! Meine erste große Liebe und Vater meines Sohnes! Er tritt in den Raum, meine Augen folgen ihn und mustern ihn schockieret. Seine verwuschelten Haar sind dunkel braun und sein Gewand hat einen Bad Boy-Touch. Er kommt zum Stillstand und schaut sich nun um. Zuerst schweift sein Blick nur durch den Raum, aber als er bei mir vorbeikommt und schon weiter schweifen möchte, verharrt er in seiner Position und blickt mich nun direkt an. Nein falsch, er starrt mich mit einem eiskalten Blick an. Einen kurzen Moment kann ich ein Funkeln sehen, doch das verging so schnell wie es kam. Ich halte dem Blick stand und sehe ihm ebenfalls in seine braunen Augen. Nach einem kurzen Räuspern neben mir, löse ich mich von diesem Blickkontakt. Sowie auch Kyle, sehen ich zu Sebastian, von dem das Geräusch kam und der auch nicht lange wartet und gleich anfängt mit seinem Akzent zu sprechen: „Guten Tag, ich nehme an Sie sind der Tänzer von den Manuela gerade gesprochen hat, richtig?"

Ich sehe zurück zu Kyle, der Sebastian einen scannenden Blick schenkt und dann antwortet: „Ja scheint so und.... wenn ich fragen darf, wer sind SIE?" letzteres ist definitiv an Sebastian gerichtet, denn wenn Blicke töten könnten, dann wär jener jetzt nicht mehr unter uns Lebenden.

Bei Sebastian bleibt das nicht unbemerkt und er quittiert mit dem gleichen Blick und meinte mit einem arroganten Ton: „Ich bin Sebastian Antonelli, der Manager dieser dolce signora!" Dann wendet Sebastian sich mir zu und spricht: „Lo conosci, vero?" (Du kennst ihn doch, oder nicht?) „Sì, ma è stato tanto tempo fa!", antworte ich ihm. (Ja, aber das ist schon lange her!)

Nun bindet sich auch Kyle in das Gespräch mit ein: „Können Sie bitte Deutsch sprechen, damit wir alle mitsprechen können!?" Sein Blick hält nun mich fest und sieht mir tief und hypnotisierend in die Augen. Wie kann es sein, dass ich noch immer weich unter seinen Blicken werde? Ich habe ihn ja schließlich 4 Jahre nicht mehr gesehen! Innerlich unsicher, aber äußerlich selbstbewusst melde ich mich auch zu Wort: „Hallo, schön das Sie uns auch mit Ihrer Anwesenheit beehren!" während meiner Aussage sehe ich ihn mit einem durchdringenden und mörderischen Blick an und rede dann weiter, nur diesmal zu Manu, die das ganze grinsend beobachtet: „Es wäre schön gewesen, wenn mir von meiner Zusammenarbeit früher berichtet worden wäre, aber nun Gut wenden wir uns wieder dem Geschäftlichen zu! Was ist meine Gage und wo sollen wir dann leben, ich meine wird uns ein Wohnraum zur Verfügung gestellt?". Kyle sieht mich erstaunt und verwirrt an. Ihm scheint klargeworden zu sein, warum ich hier bin und das ich nicht alleine hier bin.

Manu antwortet nun auf mein Frage: „Nun ja Sie hätten vermutlich nein gesagt und für den Wohnraum ist gesorgt, ein Haus in der Nähe mit drei Schlafzimmern, wir werde für diese 2 Monate die Miete übernehmen, danach müssen Sie es selbst zahlen, wenn sie dort wohnen bleiben wollen! Bezüglich der Gage..." Sie schiebt mir einen Check zu und ich sehe ihn mir an und zeige ihn auch Sebastian. Ich nicke ihm zu und er nickt mir dann zurück, schließlich nicke ich dann Manu zustimmend zu und sage: „Gut, dann sind wir im Geschäft, aber sollte es noch einmal vorkommen, dass mir so wichtige Informationen vorenthalten werden, dann können Sie gefasst sein, dass Sie mich hier nicht mehr sehen!"

Nach einem Blick auf die Uhr und dann zu Sebastian, stehen wir gleichzeitig von unseren Sesseln auf und reichen zuerst den Unbekannten die Hand und dann Manu. Zuletzt bei Kyle dem ich auch die Hand gebe und ihn tief in die Augen schaue. Wir vertiefen unseren Blickkontakt für einen kurzen Moment, als ich aber anfange zu sprechen: „Lassen Sie mir eine CD und eine Aufzeichnung des Liedes und der Choreografie zukommen und wir können anfangen zu trainieren! Seien Sie sich bewusst das ich gerne in der Früh trainiere, also machen Sie sich auf Frühstunden gefasst!"
Kyle sieht mich mit funkelnden Augen an, aber antwortet mir dann auch neckend und gleichzeitig kalt: „Ich bin kein Anfänger, auch ich trainieren in den Morgenstunden, also sollte das kein Problem sein. Die verlangten Sachen bekommen sie demnächst, jedoch muss ich wissen, wo ich sie hinschicken soll?! " Ich nicke stumm und reiche ihm einen Zettel auf dem Sebastian gerade die Adresse und Zimmernummer geschrieben hat. „Ich werde umziehen, also sollten Sie aufpassen, dass sie es in den nächsten Tagen machen!" mit diesen Satz verabschiede ich mich von ihm und verlasse den Raum mit dem Fahrstuhl.

Familie auf UmwegenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt